Die Notwendigkeit, dass Menschen angesichts globaler Bedrohungen zusammenfinden, hat etwa bei John Hick und Paul Knitter zu der Forderung geführt, den Wahrheits- oder Geltungsanspruch von Religionen zurückzunehmen. Sieht man genauer hin, dann verbirgt sich hinter dieser Forderung nur ein anderes, konkurrierendes System von Überzeugungen. Newbigin sieht darin erst einmal nichts grundsätzlich Neues:
Unter allen Menschen gibt es eine Sehnsucht nach Einheit, denn Einheit bietet die Verheißung des Friedens. Das Problem ist, dass wir Einheit zu unseren Bedingungen wollen, und es sind unsere rivalisierenden Programme der Einheit, die uns zerreißen. Wie Augustin sagte: alle Kriege werden um des Friedens willen ausgetragen. Die Weltgeschichte könnte man als eine Abfolge von Bestrebungen erzählen, die der Welt Einheit bringen sollten, und natürlich lautet die Bezeichnung dieser Bestrebungen “Imperialismus”. Das christliche Evangelium ist manchmal zum Instrument eines Imperialismus gemacht worden, und davon müssen wir uns abwenden. Aber im Kern ist es die Verweigerung gegenüber jeglichem Imperialismus, denn in seinem Zentrum steht das Kreuz, das alle Imperialismen demütigt und uns einlädt, die Mitte menschlicher Einheit in dem zu finden, der zu Nichts gemacht wurde, damit alle eins seien.
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