Diese Woche kam ich einer großen Sache auf die Spur. Alles fing an im Facebook-Feed von Pater Jörg Alt, der sich im Zuge der Klimaproteste an Straßenblockaden beteiligt. In den Kommentaren wurde dann deutlich, dass Staus niemals Gottes Wille sein können, weil dort Menschen schwerst traumatisiert werden: Nervenzusammenbrüche, Herzinfarkte, man kommt nicht ins Krankenhaus oder in Veranstaltungen von Leuten, die man gut findet. Kurz: Es gibt keine schlimmere Folter, als im Verkehr zu stecken.
Bei Lesen wurde mir klar: Im Auto zu hocken und nicht vorwärts zu kommen, ist eine Form von Tod. Lebendig begraben in der Blechlawine. Müssten also Straßenblockaden wie Totschlag geahndet werden? Viele Landsleute würden hier zweifellos zustimmen.
Mir ging aber ein anderer Aspekt nach: Wenn es stimmt, dass Staus sich so traumatisch auf die Psyche schlagen, dann sind wir Deutsche ein schwer leidendes Volk. Der durchschnittliche Münchner PKW-Pendler leidet sagenhafte 79 Stunden im Jahr Qualen, in Berlin sind es 65 und bei uns in Nürnberg noch rund 45 – und das ist nur das Leid auf dem Weg zur Arbeit! Da kommen noch viele Stunden Stau im Urlaub hinzu, das trifft dann die ganze Familie, also auch Kinder müssen die nervenzerfetzende Tortur schon durchmachen. Da bleiben schlimme Narben zurück.
Radikale Klimaschützer wie der ADAC behaupten zwar, Staus gebe es wegen der vielen, vielen Autos auf den Straßen und wegen Baustellen zu deren Bau und Erhalt. Aber das ist natürlich plumpeste Täter-Opfer-Umkehr, die uns die Freude am Fahren vermiesen will, indem sie uns die Schuld am Stau gibt.
Damit ist auch klar, dass es eine völlig unrealistische Erwartung wäre, dass wir uns hier ernsthaft mit den Folgen unserer fossilen Lebensweise befassen. Man kann einem todtraurigen Herzen nicht damit kommen, dass irgendwo anders auf der Welt jemand hustet wegen der schlechten Luft. Oder sein Haus verliert. Diese Menschen in den armen Ländern haben meist keinen Porsche oder BMW und wissen gar nicht, was wir alles Schreckliches erleben! Und was sind schon gelegentliche Dürren und Flutkatastrophen gegen das Drama, das sich täglich auf dem Asphalt um uns herum abspielt? Was sind Ernteausfälle gegen den Zeitverlust – was kümmert mich das Artensterben wenn ich ganz dringend aufs Klo muss und dafür die Rettungsgasse nicht benutzen darf?
Wenn wir den also Stillstand in Sachen Klima überwinden wollen, müssen erst einmal diese Blockaden auf den Straßen beseitigt werden. Also teeren und pflastern wir doch bitte jetzt sofort, was irgendwie geht, damit die menschengemachte Bewegungsarmut ein Ende und die Freiheit wieder eine Überholspur hat.
Von Abraham Maslow wissen wir: Leute, denen so elementare Rechte wie das Lichthupen auf der Autobahn und das Parken auf dem schmalen Bordstein vor der eigenen Haustüre vorenthalten werden, sind einfach nicht in der Lage, sich für solch abstrakte Dinge wie Demokratie, das schwer gestutzte Demonstrationsrecht oder das Recht auf saubere Luft und sauberes Wasser zu erwärmen. Das kann man von ihnen auch nicht verlangen. Ebenso wie man nicht erwarten kann, dass sie an die Zukunft ihrer Enkel (geschweige denn der Enkel anderer) denken, wenn ein Stau sie davon abhält, dem verdienten Feierabend entgegenzubrausen.
Aber zum Glück gibt es noch Männer wie Christian Lindner, Volker Wissing, Hubert Aiwanger, Andi Scheuer und all die anderen Volkshelden der ungebremsten Raserei. Die den Duft von Diesel und Freiheit noch schätzen. Irgendwann kommt der Tag, wo sie mit einem weißen Mustang in der Rettungsgasse vorfahren und uns aus dem Elend und der Hölle des ständigen Staus erlösen.
Oder wenigstens eine Rolle Klopapier verteilen.
Ich weiß nicht, was schlimmer ist: Die Arroganz und der mangelnde Veränderungswille der Autofahrer, die nicht verstehen (wollen), dass ihr Handeln für sehr viele Menschen Konsequenzen hat oder die Arroganz und Selbstüberschätzung der „Klimakleber“ die meinen, dass der gute Zweck auch Nötigung und Sachbeschädigung heiligt. Beide liegen falsch und ich halte es für fatal, denjenigen die bewusst illegale und übergriffige Protestformen wählen auch nur eine Handbreit (sic!) argumentativ entgegenzukommen.
Es gibt in Deutschland alle Möglichkeiten, um Menschen vom richtigen Weg zu überzeugen. Das Gewaltmonopol und normative Vorgaben sind aber ganz bewusst den staatlichen Stellen vorenthalten. Es darf niemals von der guten Absicht abhängen, ob man sich darüber hinwegsetzt.
Ok, nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich 🙂 Zu den Einzelheiten Deiner (wie ich finde: missglückten) Parallelisierung gleich ein paar Sätze.
Vorneweg – vielleicht interessiert Dich dieser durchdachte theologische Beitrag zur letzten Generation: https://zeitzeichen.net/node/10331 – oder diese Einschätzung zu den Klimaprotesten: https://taz.de/Riot-Days-der-Letzten-Generation/!5924833/
„Arroganz“ auf beiden Seiten (die „Klimakleber“ kommen, wenn ich das genau lese, trotzdem schlechter weg bei Dir) trifft es m.E. vorne und hinten nicht.
Zum Thema Nötigung: Ich war in den Ferien mal wieder auf deutschen Autobahnen. Da wirst Du bei jedem dritten Überholvorgang genötigt. Stört aber kaum jemand, wir haben uns dran gewöhnt, dass Autofahrer andere Autofahrer nötigen – und gefährden. Und zwar permanent.
Schlimmer ist freilich die Nötigung derer, die dieses Verhalten mittelbar betrifft. Also aller, die die Klimafolgen ausbaden. Weil die sich dagegen nicht wehren können (sie leben woanders oder erst in der Zukunft), bringen Aktivist:innen die Disruption dieser Leben im Kleinformat auf die Straßen. Das als Arroganz und autoritären Gesinnungsterror zu framen, wie Du es tust, ist eine bewusste Verdrehung der Motivation. Den Aktivist:innen geht es ja gerade nicht um sich selbst, und das machen sie auch sehr deutlich.
Zum Thema Gewalt und Gewaltmonopol: Das Gewaltmonopol wird von den Protestierenden nicht in Frage gestellt. Beweis: Sie lassen sich festnehmen und akzeptieren die Tatsache, dass sie vor Gericht kommen und Strafen riskieren (anders als Reichsbürger, die den Staat tatsächlich nicht anerkennen). Umgekehrt haben staatliche Behörden gewaltfreie Proteste schon immer gern verboten und kriminalisiert (ob das nun die Suffragetten waren, oder Martin Luther King, oder…), und die konservative Rhetorik, die bei Dir durchklingt, tut das jetzt wieder. Dem dienen dann auch die zahlreichen Gesetzesänderungen der letzten Jahre, die friedlichen Protest einschränken. Bayern ist ganz vorne mit dabei.
Was mich noch interessieren würde: Wie (mit welchen Formen und Argumenten) möchtest Du unsere Landsleute davon überzeugen, dass ein schnelles und schmerzhaftes Umsteuern nötig ist? Es ist ja nicht mehr unbegrenzt Zeit, und derzeit erleben wir einen massiven Backlash gegen alles, was dem Klima helfen könnte: Verbrennermotoren und fossile Heizungen etwa werden romantisiert und als unverzichtbare Kulturgüter idealisiert.
Aber aus meiner Sicht ist der Reflex, die Boten der unangenehmen Wahrheit zu steinigen (verbal oder in vielen Regionen der Welt auch physisch) noch schlimmer. Dieses Suchen nach dem Splitter, um den Balken nicht sehen zu müssen, diese Schuldumkehr, um hinterher sagen zu können: Wir hätten das Klima ja so gern gerettet, aber diese Radikalen haben uns so genervt, dass wir gar nicht anders konnten, als stur weiter zu machen wie bisher. Darum ging es mir oben.
Wenn Du einen besseren Weg findest, dieses Ding zu knacken, wunderbar. Aber im Moment habe ich den Eindruck, beides gleich schlimm zu finden, dient vor allem der Selbstrechtfertigung.
Vielen Dank für deine umfangreiche kritische Würdigung meines Kommentars und für die Linktipps. Ich habe jetzt ein paar Tage nachgedacht und möchte gerne noch einmal ausführlich antworten.
Vorweg: Ich muss nicht mehr von der Notwendigkeit überzeugt werden, den Klimaschutz voranzubringen, weil es schon jetzt zu großen Problemen durch die Erderwärmung kommt und diese immer schlimmer werden, bis wir in eine Negativspirale geraten, aus der es kein Entkommen mehr gibt. Das ist eine Meinung (kein Naturgesetz) und ich habe sie mir zu Eigen gemacht. Und trotzdem komme ich zu anderen Einschätzungen als die radikalen Klimaaktivisten.
Es herrscht Meinungsfreiheit in Deutschland. Das ist manchmal schwer erträglich, weil manche Meinungen einfach dumm oder menschenverachtend oder schlichtweg schädlich sind. Auch nicht jede gesetzliche Regelung gefällt mir, aber ich muss mich daran halten. Das ist der Vertrag den ich mit der Gesellschaft geschlossen habe. Es ist für mich nichts denkbar, was mir ein Recht gibt, einseitig zu sagen, dass meine Meinung (egal welche es ist!) über dem Gesetz steht. Denn sonst stehen gleich unzählige andere Gruppierungen auf, die für Ihre Lebenseinstellung das gleiche verlangen würden. Das ist die Basis unserer Gesellschaft und sie muss unumstößlich gelten. Keine Protestform, die bewusst darauf abzielt andere zu nötigen ist legitim. Punkt. Wer das nicht akzeptieren will stellt sich damit über alle anderen, kündigt einseitig den Gesellschaftsvertrag und handelt somit letztlich verfassungsfeindlich. Selbst dann, wenn er etwas erreichen möchte, was ich richtig finde. Zu akzeptieren, dass eine Meinung die Anwendung bestehender Gesetze übertrumpfen darf, würde bedeuten, dass es argumentativ kein Limit dafür mehr gäbe, welche Form des Protests noch erlaubt ist. Denn wo soll die Sonderbefugnis enden? In dem Moment, in dem ein Thema sich selbst einen Absolutheitsanspruch zuspricht, gibt es keine Grenze mehr. Daher verfängt aus meiner Sicht auch die Argumentation, dass es sich ja um einen stellvertretenden Protest für diejenigen handelt, die sich selbst nicht wehren können, weil sie anderswo wohnen (dort wo die Folgen des Klimawandels schon jetzt unerträglich werden) oder erst noch geboren werden, nicht. Auch wenn es natürlich inhaltlich wahr ist. Der Grund dafür ist, dass auch hier viele andere Gruppierungen und Meinungen Sonderrechte für sich (bzw. für die durch sie Vertretenen) beanspruchen könnten. Die gleiche Argumentation wäre ja z. B. auch für Proteste für Tierrechte oder für den Schutz ungeborenen Lebens anwendbar, um nur zwei Beispiele zu nennen.
Der Artikel von Zeitzeichen.net hat mich in meinem Eindruck bestärkt, dass radikaler Klimaaktivismus im positiven (Sinnstiftung, Zusammengehörigkeitsgefühl…) wie im negativen nach genau den gleichen Mustern funktioniert wie religiöser Fundamentalismus. Die im kirchlich-theologischen Kontext von Ruben Zimmermann als gegenwärtig vielfach verschüttet wahrgenommenen Aspekte der „unbeirrbaren Überzeugung und hohen Einsatzbereitschaft“ könnte man auch – negativ formuliert – als „Absolutheitsanspruch und Märtyrertum“ übersetzen. Und beide stehen tendenziell eher für die Dinge an Religionen, auf die zumindest ich gerne verzichte. Die zusätzlich erwähnte „utopische Hoffnung“ kommt der Bewegung ja gerade leider abhanden, was ja auch den Bedarf nach immer radikaleren Protestformen begründet und deiner Frage „Wie ich unsere Landsleute davon überzeugen will, dass ein schnelles und schmerzhaftes Umsteuern nötig ist“ zugrunde liegt.
Deine Frage kann ich tatsächlich nicht so beantworten, dass sich daraus die Hoffnung auf eine schnelle Lösung ergibt. Denn in einer pluralistischen Demokratie funktionieren gesellschaftliche und rechtliche Veränderungen ja nur darüber, dass man andere von seinem Anliegen überzeugt und dies mittelfristig zu rechtlichen Veränderungen führt. Das ist ein langer und steiniger Weg und vor allem nervig, weil selbst dann, wenn man die Mehrheit hinter sich hat, häufig nichts oder nicht schnell genug etwas passiert. Schon längst gibt es eine Mehrheit für ein Tempolimit 130 auf Autobahnen und die Vorteile in Bezug auf Kosten, Unfälle und entspanntes Fahren sind offensichtlich. Trotzdem verhindern Lobbygruppen und „Freiheitsparteien“ seit Jahren, dass es endlich eingeführt wird. Ich habe dennoch Hoffnung, dass wir uns diesbezüglich eher in der Naherwartung als in der Utopie wähnen dürfen. Autokratien sind natürlich schneller bei der Gesetzgebung und deren Umsetzung. Das ist zwar effektiver für ein konkretes Anliegen, aber deswegen natürlich trotzdem weder effizient noch eine ernsthafte Alternative.
Selbst das richtige zu tun und andere davon zu überzeugen, dass sie es uns gleichtun sollen ist der persönliche Weg. Durch Gesetzgebung dafür sorgen, dass auch beim Bezug von Waren und Dienstleistungen sowohl aus dem Inland als auch aus dem Ausland die Regeln gelten, die wir gesellschaftlich als relevant definiert haben, ist der politische Weg. Auch wenn es lange dauert. Hier wurde schon sehr viel erreicht. Das Ende der Atomkraft in Deutschland – wer hätte das vor 20 Jahren ernsthaft für möglich gehalten?
Die Frage, die bei den Klimaaktivisten momentan zur Beantwortung ansteht ist also: „Wie ist damit umzugehen, wenn nicht davon auszugehen ist, dass die Mehrheit rechtzeitig davon überzeugt werden kann, dass ein schnelles und schmerzhaftes Umsteuern notwendig ist?“. Und hier spaltet sich die Bewegung gerade in diejenigen die aufgrund des begrenzten Zeithorizonts und zunehmender Verzweiflung die Zeit für gekommen halten, um immer radikalere Maßnahmen zu ergreifen und diejenigen die darauf beharren, dass das Ziel mit den regulären zur Verfügung stehenden Mitteln erreicht werden muss. Das ist jetzt also der „Kipppunkt“ der Bewegung. Und da würde ich mich klar positionieren wollen und sagen, dass ein Weg der mit Nötigung anfängt und sich in Richtung Erpressung entwickelt (s. die „Angebote“ der Letzten Generation, um gegen öffentliche Unterstützung durch Städte ihre Aktionen in andere Städte zu verlagern
https://www.sueddeutsche.de/politik/letzte-generation-klimaschutz-dortmund-thomas-westphal-1.5816126) keine gute Zukunftsprognose hat, selbst wenn er inhaltlich erfolgreich sein sollte.
Statt sich als Kirche mit den Radikalen zu solidarisieren, könnte der christliche Beitrag darin liegen, die verloren gegangene Hoffnung auf das Gute zu stärken. Die Heilungschancen bei einer schlimmen Krebsprognose werden bei weitem nicht nur durch die Medikamente, sondern ganz wesentlich auch durch den persönlichen Lebenswillen der Erkrankten und deren Glauben an eine Möglichkeit zur Heilung beeinflusst. Denn der setzt Energie frei, die gebraucht wird. In diesem Sinne könnten Christen – ohne in Ihren Anstrengungen für Klimagerechtigkeit nachzulassen – Hoffnung verbreiten, dass wir es noch schaffen können, wenn wir uns jetzt gemeinsam anstrengen, anstatt das Endzeit-Narrativ („Letzte Generation“) in den Vordergrund zu stellen. Hoffnung aktiviert positiv. Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung demotiviert, macht verbissen und führt zu Ungerechtigkeit im Umgang mit anderen.
Ich mach’s diesmal etwas kürzer:
1. Das Stichwort „Meinung“, mit dem Du einsteigst, führt in den völligen Relativismus. Zumindest so lange, wie Meinung gleich Meinung ist und gleiche Geltung beanspruchen kann – ungeachtet der Tatsache, ob sie sich auf Tatsachen stützt. Die anbrechende Klimakatastrophe ist für mich letzteres. Sie lässt sich messen, sie ließ sich über Jahrzehnte sehr präzise vorhersagen (auch das waren, auch wenn die Ölmultis das mit Milliarden anders darstellen ließen, keine bloß subjektiven Meinungen). In einer öffentlichen Diskussion darf man seine Meinung natürlich sagen, aber wenn es um die Frage geht, wie wir gesellschaftlich handeln wollen, dann sind Meinungen zweitrangig. Denn manche Meinungen (alles Hysterie/sollen erst mal die anderen/…) sind nichts anderes als Verleugnung der Wirklichkeit und die Weigerung, Verantwortung zu übernehmen. Verantwortung dafür, dass die Erdüberhitzung jetzt schon lebensgefährlich ist und in Zukunft noch mehr. Schon jetzt tötet Nichtstun täglich Menschen. Es ist ein bisschen so, als würde vor unseren Augen ein Unglück passieren (sagen wir, ein Haus stürzt ein), und statt anzupacken, sind nun manche der Meinung, dass sie lieber etwas anderes tun würden. Und werfen denen, die sie zur Hilfe auffordern, Gesinnungsterror vor.
2. Zum Stichwort Fundamentalismus: Das ist m.E. wieder eine reichlich schiefe Analogie. Die letzte Generation will ja niemandem ein anderes Weltbild aufnötigen und sie vertritt auch kein hermetisch abgeschlossenes, so wie religiöse Fundamentalisten oder Esoteriker das tun (sagt im Übrigen sogar der Verfassungsschutz, der sie für total bürgerlich hält). Sie fordert lediglich ein, dass Mandats- und Verantwortungsträger sich an das halten, was sie selbst beschlossen und unterschrieben haben und was der einhelligen Ansicht aller Expertinnen nach nötig ist: Die Emission von Treibhausgasen zu stoppen, und das so schnell wie möglich. Das ist ungefähr so ideologisch wie eine Bürgeriniative, die dem städtischen Verkehrsamt in den Ohren liegt, weil in ihrer Nachbarschaft (so wie vor meiner Haustüre) Autos die Gehsteige zuparken, und weil das von SÖR und Polizei nie beanstandet wird.
Wie auch immer, nach Deiner Rezeption des Artikels aus „Zeitzeichen“ wäre Jesus mit seiner prophetischen Provokation und Konfrontation ja dann wohl auch ein Fundamentalist und das hieße, dass Fundamentalisten die eigentlich authentischen Vertreter ihrer Religionen sind?
3. „Liebe Kirche, bitte mehr Hoffnung?“
Kann.
ich.
nicht.
mehr.
hören.
Ich hab’s neulich schon mal aufgeschrieben. Für mich ist das der Wunsch nach Beschwichtigung, Verharmlosung, Vertröstung. Wenn mir schon persönlich der Streit einfach zu anstrengend und zu schmerzhaft ist, kann ich wenigstens denen die Stange halten, die den Ernst der Lage punktuell (mehr ist es ja nicht) spürbar machen.