Der Spiegel am Boden

Heute habe ich eine Kurzgeschichte von Andrea Camilleri gelesen, in der Commissario Montalbano sich mit seiner Abneigung gegen psychologische Tiefbohrungen herumschlägt und nebenbei einer Frau das Leben rettet, ihr Glück allerdings ist, wie er dabei geistesgegenwärtig bemerkt, irreparabel zerstört. Am Ende bleibt diese bittere Einsicht:

Es stimmte, Livia hatte recht. Er hatte Angst, er fürchtete sich davor, sich in die »Abgründe der menschlichen Psyche« zu begeben, wie dieser blöde Matteo Castellini das nannte. Er fürchtete sich, weil er genau wusste, dass er am Grund einer solchen Schlucht unweigerlich einen Spiegel vorfände. In dem sich sein eigenes Gesicht spiegelte.

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