Spiegel-verkehrt?

Seit gestern nachmittag sind völlig unvermutet die Zugriffe auf dieses Blog rasant angestiegen. Spiegel Online hat mich als nölenden Apple-Fan verlinkt, dem das iPhone zu teuer ist, um dann nachzurechnen, dass die Preise von T-Mobile eigentlich ganz fair und konkurrenzfähig sind.

Schön, ich lasse mich ja gern belehren. Ich war auch gar nicht sauer auf Apple, aber meine Investitionen werden trotzdem erst mal in einen neuen iMac gehen. Mit dem kann ich dann weiter bloggen – über wichtigere Dinge als das iPhone.

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Alpha ReImagined?

In den letzten Wochen habe ich – nicht zum ersten Mal – einiges an konstruktiver Kritik zu Alpha-Kursen gehört, vor allem an den schriftlichen Materialien. Und weil vor zwei Wochen unser Kurs begonnen hat, lese ich die in die Jahre gekommenen Unterlagen mit ganz anderen Augen und halte auch meine Vorträge mit veränderten Akzenten.

An alle von Euch, die mit Alpha schon mal zu tun hatten: Wo seht ihr die Stärken, wo die Schwächen, und wie könnte eine bessere Kontextualisierung für Deutschland aussehen, das zu Beginn des 21. Jahrhunderts im Gegensatz zu Großbritannien

  • im Westen eine viel höhere traditionelle, distanzierte Kirchlichkeit aufweist (Darrel Guder nannte es in Greifswald “Kulturchristentum” und fand, davon gebe es in den USA auch mehr, als man denkt; vgl. dazu auch diesen Post von Scot McKnight) und
  • im Osten deutlich atheistischer und unreligiöser ist als fast alle anderen Gegenden dieser Welt?

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Dramatische, bunte Gottesbilder

Bei der Frage nach Sünde und Kreuz in der Postmoderne bin ich auf den schwedischen Theologen Gustaf Aulén gestoßen, dessen Werk “Christus Victor” im Englischen immer wieder genannt wird.

Hier ein Stück aus einem anderen Buch, “Das Drama und die Symbole”, das ich heute bekommen habe. Dort heißt es im Vorwort:

Die biblischen Gottessymbole sind vielfältig und vielfarbig, ja man möchte sagen, sie leuchten in allen Farben des Spektrums. Diese vielfachen Lichtfarben treffen sich in einem Brennpunkt, in dem das Licht mit gesammelter und voller Kraft leuchtet, eben in dem Christus, von dem es in der Bibel heißt, er sei der “Widerschein von Gottes Herrlichkeit”. Das bedeutet nicht, dass der Gott, der hier “gesehen”, “geschaut” wird, nicht mehr der “Unsichtbare”, der “im Verborgenen Wohnende” wäre. Wohl aber bedeutet es, dass das Gottesbild hier eine Darstellung erhalten hat, die nicht überboten oder wegretuschiert werden kann. Dasselbe lässt sich auch so ausdrücken: Das christliche Gottesbild spiegelt sich in dem Christus-Drama wider, in dem Gott den Nahkampf gegen die zersetzenden Mächte des Daseins aufnimmt.

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Drei Schritte zum Genie…

An so trüben Tagen scheint alles langsamer zu gehen, auch im Kopf. Also habe ich eine Runde Gehirnjogging eingelegt und mir diese Knobelfragen vorgenommen, um drohender Verkalkung entgegen zu wirken. Der Reiz ist, dass es auch noch auf Englisch sein muss.

Wenn ich 19 Richtige habe, bin ich ein Genie. Angeblich. Derzeit bin ich bei 16 Treffern (“intelligent”) und mein Ehrgeiz ist erwacht…

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Vorerst kein iPhone

Ein Wechsel zu T-Mobile und, wie heute endgültig publik wurde, ein happig teurer Tarif – so viel Wert ist mir ein iPhone dann doch nicht. Ein Glück, dass man sich mit dem Mac nicht an einen DSL-Provider bindet.

Aber wer weiß – vielleicht wird die nächste Generation der iPhones in entsprechenden Stückzahlen gebaut, so dass sie auch auf den freien Markt kommen. Ich habe Zeit 🙂

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Nicht nett gesagt

Eben nach dem Gottesdienst drückt mir eine Mitarbeiterin die Papierhülle einer CD in die Hand, auf der ein anonymer “Mann Gottes” (so viel verriet er dann doch) sich in ein paar Sätzen vom Inhalt her schwammig, vom Ton her aber eindeutig verurteilend über den Gottesdienst und die Gemeinde ausließ.

Am Ende kündigte er an, nun den Staub von seinen Füßen zu schütteln. Den haben wir aber inzwischen weggesaugt. 🙂

Das Thema heute war Gastfreundschaft. Nach diesem Erlebnis frage ich mich, ob man Christen nicht nur in der Frage, wie sie gute Gastgeber sein können, etwas Hilfestellung geben sollte, sondern vielleicht auch erklären, wie man bei anderen ein guter Gast ist? Denn das Staubschütteln war bei Jesus erst der letzte Tipp, und von Zettelchen, die man verschämt und heimlich zurück lässt, war da gar nicht die Rede.

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Nett gesagt

Es ist eine heikle Sache, jemanden auf sein Körpergewicht anzusprechen und als Christ soll man seine Worte ja gut wählen. Mein Vorschlag für missionale Theologen wäre: “Da bist Du vielleicht etwas überinkarniert.”

😉

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Ist das Erfolg?

Ein christliches Ratgeber-Magazin lag im Briefkasten, Thema dieser Ausgabe ist Erfolg. Im Inhaltsverzeichnis stoße ich auf einen Autor von Erfolgsbüchern, ein Unternehmerehepaar, eine Profi-Musikerin und einen frommen Selfmade-Millionär, der erst Millionär war und dann fromm wurde.

Kein Zweifel, die haben sicher interessante Dinge zu erzählen. Und doch habe ich gar keine Lust, weiter zu lesen, weil ich mich plötzlich frage: Ist das denn Erfolg?

Müssten wir als Christen den nicht ganz anders definieren und andere Leute dazu interviewen? Wie wären Eltern, die ein Kind mit Down-Syndrom mit Hingabe gefördert haben, weit hinaus über die wenig ermutigenden Prognosen der Ärzte für die Entwicklung des Kindes? Jemand, der an einem scheinbar aussichtslosen Ort für Versöhnung arbeitet und sich nicht entmutigen lässt?

Ist Jesus erfolgreich, weil er der Gründer der größten Religion der Welt ist – spiritueller Weltmarktführer, Superheld? Oder gibt es andere Kriterien bei ihm und wir sind, wenn wir die Maßstäbe unserer Gesellschaft jabezmäßig unkritisch übernehmen (den Begriff habe ich aus Greifswald mitgenommen) überkontextualisiert? Vielleicht gibt das Ratgeber-Magazin ja auch darüber Auskunft – mal sehen.

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Es Leopard sich zusammen

Hätte ich doch nur Apple-Aktien gekauft vor drei Jahren. Morgen erscheint (endlich) MacOS 10.5 alias Leopard. Der soll, so war heute zu lesen, sogar 100 Millionen Dollar mehr einbringen, als seine Schöpfer offiziell erwarten. Das (und jetzt englisch lesen:) leopard sich also zusammen.

Apple brummt in allen Bereichen – kein Tag vergeht, ohne dass die Firma in den Schlagzeilen ist. Der Spiegel feiert die Rückkehr des Macs und verweist auf dessen steigenden Marktanteil – sogar im Land der Aldi-Rechner ist die digitale Erweckung ausgebrochen:

Am Samstag, dem 20. Oktober, waren 11,36 Prozent aller Rechner, die auf SPIEGEL ONLINE zugriffen, Apple-Modelle. Wochentags liegt dieser Wert bei 8 Prozent (am 22. Oktober: 8,23 Prozent). Das sind beeindruckende Zahlen.

Auf diesem Blog sind es laut Blogcounter 10,4% Macs. Vista habe ich übrigens zu meinem Erstaunen in der Statistik gar nicht finden können.

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Ohnmächtige Wut

Anders kann man vielleicht gar nicht empfinden, wenn man in der Welt liest, wie im Ostkongo Frauen brutal und systematisch zerstört werden. In solchen Momenten bin ich dankbar, dass die Bundeswehr Auslandseinsätze macht – auch wenn das die Probleme erst mal nur eindämmt und noch nicht löst.

Musiktipp: If I Had a Rocket Launcher by Bruce Cockburn

I want to raise every voice — at least I’ve got to try
Every time I think about it water rises to my eyes.
Situation desperate, echoes of the victims cry
If I had a rocket launcher…

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Lied für den Tag

Letzte Nacht habe ich recht unruhig geschlafen. Ein paar Gesprächsfetzen gingen mir immer wieder durch den Kopf; als ich am Morgen aufstand, hatte ich das Gefühl, zwar körperlich müde zu sein, aber viel klarer in meinen Gedanken.

Am Nachmittag dann endlich mal wieder eine Stunde Luft zum Laufen im vorwinterlich-menschenleeren Wald, der still und kalt war wie eine Kathedrale. Mit jedem Schritt wurde das Gedankenpuzzle geschüttelt, bis die Teile schließlich an ihrem Platz gelandet waren und das Gefühlsknäuel ein ganzes Stück entwirrt.

Als wäre der Schleier einer Täuschung zerrissen und mein Wunschdenken (oder Selbstbetrug) in der Wirklichkeit gelandet. Es fühlte sich zuerst eher schmerzhaft an, und doch war ich erleichtert, wieder klar zu wissen, was zählt. Dankbar für alles, was mir geschenkt ist und etwas beschämt über mich selber.

Das Lied für diesen Tag ist 30 Jahre alt und immer noch wunderschön:

Your Love Broke Through von Keith Green

Like a foolish dreamer, trying to build a highway to the sky,
All my hopes would come tumbling down, and I never knew just why,
Until today, when you pulled away the clouds that hung like curtains on my eyes,
Well I’ve been blind all these wasted years and I though I was so wise,
But then you took me by surprise.

Like waking up from the longest dream, how real it seemed,
until your love broke through,
I’ve been lost in a fantasy, that blinded me,
Until your love broke through.

200710231554

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Ertappt

Ist mir tatsächlich auch schon passiert, was die Welt hier beschreibt: Phantom-Vibrationen. Ich meine, mein Handy in der Tasche zu spüren, aber es ist ausgeschaltet, gar nicht da, oder es kam weder Anruf noch Nachricht.

Vielleicht ein Zeichen dafür, das Ding öfter abzustellen und länger mal irgendwo liegen zu lassen?

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Fromme Entgleisungen

Die SZ spricht mit Ulrike Gote über das Verhältnis zwischen Grünen und Katholiken – nachdem Claudia Roth gegen Bischof Mixa verbal geschossen hatte und dessen Pressesprecher nichts besseres eingefallen war, als einen Vergleich zur Nazipropaganda zu ziehen – als wäre diese Strategie nicht jüngst schon mehrfach schief gegangen. Jetzt hat die katholische Kirche wieder Ärger mit dem Zentralrat der Juden und Claudia Roths Niveau noch einmal deutlich unterboten. Tolle Idee!

Es gibt ja leider nicht nur katholische Entgleisungen und Kampfblätter. Ulrike Gote bemüht sich zum Glück, die Wogen zu glätten. Als Katholikin aber stellt sie fest:

Seit ich bewusst Christin bin, lebe ich ständig in einer Auseinandersetzung mit der katholischen Kirche. Ich weiß sehr gut, dass die Bischöfe nicht meine Kirche sind. Kirche sind wir alle. Und das lass ich mir von einigen Bischöfen, die in manchen Punkten hinter der Welt sind und der Diskussion nicht standhalten können, auch nicht nehmen.

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Plötzliche Begegnung mit dem Tod

Am Samstag morgen gingen DoSi und ich in der Pause des Symposiums einen Cappuccino trinken und wollten über den Platz hinter dem Dom zurück gehen. Doch ein Absperrband der Polizei hinderte uns daran; hinter einer Skulptur konnte man eine abgedeckte Leiche auf dem Pflaster liegen sehen, die Füße ragten noch unter dem Tuch hervor. Hinter uns die geschäftige Fußgängerzone, vor uns Totenstille und ernste Mienen – ein harter Kontrast ohne Vorwarnung.

Heute lese ich, dass der Mann seine Frau ermordet und sich dann selbst vom Dom gestürzt hatte. In einem anderen Artikel stand – auch heute – dass in diesem Land alle 4 Minuten ein Suizidversuch unternommen wird und alle 47 Minuten bringt sich ein Mensch um. Wir liegen damit in Europa an dritter Stelle. Hier sterben “mehr Menschen durch Suizid als durch Verkehrsunfälle, Mord, Totschlag, illegale Drogen und Aids zusammen”.

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