Am Samstag morgen gingen DoSi und ich in der Pause des Symposiums einen Cappuccino trinken und wollten über den Platz hinter dem Dom zurück gehen. Doch ein Absperrband der Polizei hinderte uns daran; hinter einer Skulptur konnte man eine abgedeckte Leiche auf dem Pflaster liegen sehen, die Füße ragten noch unter dem Tuch hervor. Hinter uns die geschäftige Fußgängerzone, vor uns Totenstille und ernste Mienen – ein harter Kontrast ohne Vorwarnung.
Heute lese ich, dass der Mann seine Frau ermordet und sich dann selbst vom Dom gestürzt hatte. In einem anderen Artikel stand – auch heute – dass in diesem Land alle 4 Minuten ein Suizidversuch unternommen wird und alle 47 Minuten bringt sich ein Mensch um. Wir liegen damit in Europa an dritter Stelle. Hier sterben “mehr Menschen durch Suizid als durch Verkehrsunfälle, Mord, Totschlag, illegale Drogen und Aids zusammen”.
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Genau diese Begegnungen mit dem Tod (ich war 3 Jahre lang Rettungssanitäter) haben mich dazu geführt statt einer medizinischen Ausbildung lieber eine theologische zu machen.
Wenn ich ehrlich sein soll bringt mich die Begegnung mit dem Tod immer noch dazu (im Moment „emergent“-politisch unkorrekt) zu sagen: Lasst uns sovielen Leuten wie irgend geht diese gute Botschaft bringen, im Leben, mit Worten, mit Taten, aber so laut und so deutlich und auch effektiv es eben geht.
Danke für die Betroffenheit, die aus diesem Post spricht. Das schätze ich so an dir, manchmal kurz, aber immer ganz Du selbst!
Liebe Grüße aus Karlsruhe
Björn