Aufräumen angesagt

Auch am zweiten Tag nach der Flut ist in den betroffenen Straßen und Ortschaften noch viel zu tun. Morgen früh wird in Baiersdorf der Sperrmüll abgeholt. Sie werden eine Weile damit beschäftigt sein, die muffelnden Berge aufzuladen:

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Wir waren immer ein wenig unglücklich, dass unser Keller so klein ist. Jetzt ahnen wir, dass das auch seine gute Seiten haben kann…

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Der Dalai Lama als Medienphänomen

Die Zeit bringt heute einen erfrischend geschrieben Kommentar von Ulrich Schnabel über den Auftritt des Dalai Lama in Hamburg, in dem sie fragt, wie man inhaltlich so simpel und ziemlich konventionell denken und reden kann (das haben einige auf meinen letzten Post hin angemerkt), und trotzdem eine so große Begeisterung wecken (das war die Frage, die mich beschäftigt hatte). Ist der Mann ein reines Medienphänomen, und wenn ja, warum? Hier zwei Zitate:

Vom inneren Frieden spricht er, von seinem Wunsch, zu einer glücklicheren Zukunft der Menschheit beizutragen, oder davon, dass Toleranz ein Zeichen von Stärke sei, Gewalt aber ein Zeichen von Schwäche. Weisheitssprüche eben, wie man sie heute auf jedem Schlüsselanhänger und Teebeutel lesen kann. Und doch ist das Publikum sichtlich bewegt. Denn die wichtigste Botschaft des Dalai Lama teilt sich nonverbal mit: Hier sitzt ein Mensch, der an all das wirklich glaubt, der tief von der Güte des Herzens überzeugt ist – auch wenn es in seinem Leben eigentlich genug Gründe gab, daran zu zweifeln.

Sicher ist, dass sich der Dalai Lama hervorragend auf die heikle Balance zwischen politischer und religiöser Weisheit versteht. Selbst für George W. Bush findet er wohlwollende Worte. (…) Und dazu lacht Buddhas Stellvertreter so herzlich, dass sich das Hamburger Publikum verblüfft fragt, ob es nun eigentlich einen weisen Narren oder nur einen närrischen Weisen vor sich hat.

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Der Dalai Lama und die Frauen

Während aus Rom wenn schon nicht ökumenische Eiszeit, dann doch eher Stillstand vermeldet wird und so progressive Ideen wie die lateinische Messe ausgemottet werden (für die es garantiert ein Nischenpublikum gibt, aber eben kaum mehr), sammelt der Dalai Lama Sympathiepunkte mit seinem Anlauf zur Gleichberechtigung von Frauen und schlägt den Papst in der Gunst der Deutschen (wäre er nicht nur ein Symbol des friedlichen Widerstands, sondern müsste er als “Gottkönig” Tibet tatsächlich regieren, wäre das womöglich eine andere Geschichte).

Was ich allerdings nicht kapiert habe, ist die Logik der Wiedergeburt. Nachdem sich nun in seinem Bereich des Buddhismus ein Konsens für Frauen abzeichnet, schließt der Dalai Lama nicht aus, dass er eine Nachfolgerin haben könnte und wenn sich die politischen Verhältnisse nicht ändern, sagt er, könne der oder die Neue nicht aus Tibet kommen. Hat denn der Konsens und die Politik eine Auswirkung auf diesen Vorgang? Oder ist “Wiedergeburt” dann doch nur ein anderer Name für eine Wahl, deren Kriterien auch durch solche Umstände bestimmt werden?
Wie auch immer, bedenkenswert ist die Analyse des ZDF zum Hintergrund der Popularität des kleinen Mannes mit der großen Brille:

Die Sehnsucht wächst nach religiösen Führern, die glaubwürdige Antworten oder vielleicht nur Anstöße zur Rechtmäßigkeit des eigenen Handelns bieten. Und wer könnte das besser als der Dalai Lama, das im Exil lebende religiöse und staatliche Oberhaupt Tibets. Seine Anhänger sind davon überzeugt, er sei die Reinkarnation eines Gottkönigs. Das kann man nun glauben oder nicht; warum so viele Andersdenkende aus dem Westen zu ihm strömen, hat vielleicht vor allem einen Grund: Wo sich beim modernen Christen doch hier und da ein Gefühl der Entfremdung von der eigenen Religion einschleicht, stehen der Dalai Lama und seine Religion, der Lamaismus, gerade für die Einheit von Glauben und Leben.

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