Keine Frage der Theologie?

Angesichts der Konflikte im Nahen Osten herrscht wieder reger e-mail Verkehr, der recht unterschiedliche Dinge anschwemmt. Heute las ich in einer email folgenden Satz:

Theology isn’t the issue. WE have the pure and simple word of the Lord speaking of…

Dann wird auf eine Prophetie aus dem Alten Testament verwiesen, deren Erfüllung noch ausstehe. Hallo? Keine Frage der Theologie? Nichts ist weiter entfernt von der Wahrheit! Hier dreht sich alles um Theologie: Wie verstehe ich die Schrift? Wie interpretiere ich alttestamentliche Verheißungen im Licht neutestamentlicher Grundaussagen, ganz besonders wenn es sich um das nationale bzw. staatliche Schicksal Israels handelt? Wie stelle ich mir Gottes Wirken in der Geschichte vor und auf welches Ziel läuft es hinaus? Welche Mittel der Auseinandersetzung sind in den aktuellen Konflikten eigentlich legitim?

Aber der Satz ist auch in anderer Hinsicht verräterisch. Das groß geschriebene “WE” sagt überdeutlich: “Hier geht es nicht um Theologie, die UNSERE Meinung und Theologie in Frage stellen würde.” Daher haben wir auch das “reine und einfache (!) Wort Gottes”… Jetzt, wo sogar George W. Bush allmählich lernt, dass nichts so einfach (und wenig so rein) ist, wie er lange dachte, sollte man die Hoffnung nicht aufgeben, dass ihm noch ein paar Freaks nacheifern.

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Bloß nicht zu weit werden…?

Meine Moltmann-Lektüre hat mich wieder dran erinnert: Vor ein paar Jahren schrieb ich für eine christliche Zeitschrift einen Bericht, wie Alpha Kurse die verschiedenen Konfessionen verbinden und Gräben überwinden helfen. Mein Titelvorschlag “Alpha-Söhnung” wurde allerdings abgelehnt und fiel der freiwilligen Selbstzensur zum Opfer. Bis heute weiß ich nicht, ob die Redakteure nur Angsthasen waren oder die Leserschaft tatsächlich so intolerant, dass man bei einem harmlosen Wortspiel mit Kündigungen der Abonnenten rechnen musste.

Egal. Jedenfalls ist in manchen Kreisen die Vorstellung, dass Gott am Ende ein paar mehr Leute in den Himmel lassen könnte, als die eigene Dogmatik das vorsieht, ein rotes Tuch. Warum eigentlich? Sollte der Gedanke – ob wir ihn nun für plausibel und begründbar halten oder nicht – wenigstens enorm sympathisch und wünschenswert sein? Sollten wir nicht lieber unsere unvermeidlichen Irrtümer auf der großzügigen statt der kleinkarierten Seite begehen wollen?
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Gemeinde minimal gedacht

Es gibt ja die verschiedensten Definitionen von Gemeinde bzw. Kirche. Momentan interessiert mich die Frage, wie man das möglichst kurz und prägnant fassen kann. Vulgärekklesiologisch wird ja in der Regel institutionell gedacht und auf Gebäude (“wir fahren in die Gemeinde”, “gehen in die Kirche” – hä???), Pfarrer/Hauptamtliche und Gottesdienst abgehoben.

Manche theologische Tradition scheint mir dazu (heute zumindest) unbrauchbar, etwa das Augsburger Bekenntnis, wo Wort und Sakrament (aber -damals wichtig – nicht Liturgie und Ritus) als konstitutiv bezeichnet, wobei andere Aspekte bestenfalls angedeutet werden – etwa der von Gemeinschaft und Beziehung. Man kann ja Gottesdienste so als sonntägliche “Versammlung” (statt alltäglicher Gemeinschaft) aufziehen, dass zwar Wort und Sakrament ihren Platz haben, aber so gut wie keine Interaktion zwischen den Gemeindegliedern stattfindet. Letztere konsumieren nur allzu oft selbstgenügsam das Angebot. Und durch die Hintertür wird der Ritus von den Insidern und/oder Funktionären dann wieder festgeschrieben oder vereinheitlicht.

Also lautet meine Definition: Gemeinde ist eine Gemeinschaft von Menschen, die Jesus nachfolgen und einen Auftrag wahrnehmen, der über sie selbst hinausgeht. Mit dem letzten Teil stellt sich natürlich die Frage, ob bestimmte Gruppierungen denn überhaupt noch “Gemeinde” sind, wenn sie nicht konkret für andere da sind – außer vielleicht auf dem Papier. Das ist ein Thema, das uns dauerhaft beunruhigen muss!

Klar lässt das auch Dinge offen, aber es verschiebt die Akzente weg vom Konsumieren ohne persönliches Engagement. Einen Hinweis auf die Notwendigkeit von Leitung habe ich mir auch geschenkt, weil in einer Gruppe immer jemand leitet (und zwar längst nicht immer der, der offiziell den Hut aufhat). Leitung ist also selbstverständlich – ob es dann gute Leitung ist, ist eine andere Frage. Ebenso, wie die Frage nach der “rechten” Verkündigung und Verwaltung der Sakramente ganz offenbar Anlass zu endlosen Diskussionen gegeben und in zahllose kirchenpolitische Sackgassen geführt hat.

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nicht nur Hoffnung für die »Seele«…

Der Mensch hat seine Existenz nicht nur im Verhältnis zu sich selbst, sondern auch und zuerst im Verhältnis zu anderen und zur Natur. Es ist zu eng, »Existenz« allein im Selbstverhältnis des Menschen, nicht aber auch in seinem Sozialverhältnis und seinem leiblich-sinnlichen Verhältnis zur Natur zu sehen.
Christliche Eschatologie lehrt nicht nur Hoffnung für die »Seele«, das war das frühere Wort für »Existenz«, sondern auch für den Leib, nicht nur für den einzelnen, sondern auch für die Gemeinschaft, nicht nur für die Kirche, sondern auch für Israel, nicht nur für die Menschen, sondern auch für den Kosmos. Diese überindividuellen Hoffnungshorizonte kann man nur dann »mythologisch« nennen, wenn man an den Verhältnissen, über die sie gespannt werden, kein Interesse hat. Die Resignation auf das eigene Selbst ist kaum christlich zu nennen.

Jürgen Moltmann, Das Kommen Gottes: Christliche Eschatologie, S. 38

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Bell’s hell :-)

Rob Bell bringt das Thema “Hölle” schön auf den Punkt. Die zeitliche, nicht die ewige Perspektive gibt den Ausschlag. Im Gleichnis vom Weltgericht werden Leute danach beurteilt, wie sie sich zu den irdisch-konkreten Formen von Hölle verhalten. Guter Punkt!

Es ist beunruhigend, wenn Leute mehr über die Hölle nach diesem Leben reden als über die Hölle hier und jetzt. Als Christ möchte ich tun, was ich kann, um zu verhindern, dass die Hölle auf die Erde kommt. Armut, Ungerechtigkeit, Leiden, das alles sind Höllen auf Erden, und wir Christen widersetzen uns dem mit all unserer Energie. Das hat Jesus uns aufgetragen.

Rob Bell, Velvet Elvis S. 148

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Prophetisches Christsein (4): Zwischenauswertung

Brueggemanns Analyse hat mich sehr an “Matrix” erinnert: Wir haben es mit einer Situation zu tun, wo vor lauter “Sachzwängen” Alternativen kaum noch denkbar scheinen, wo Sattheit und Abstumpfung dafür sorgen, dass Menschen sich fügen in die Gefangenschaft einer Welt, die andere für sie “managen” – nicht ohne dabei den eigenen Vorteil zu sichern.

Kleine Fußnote: In Watership Down kommen die flüchtigen Kaninchen in eine Bau, wo ungewöhnlich große und distinguierte Artgenossen leben, aber eine unnatürliche Traurigkeit über allem liegt. Schließlich stellt sich heraus, dass Menschen sie halten und dafür immer wieder mal ein Tier “ernten”. Nur wird über dieses Thema nicht geredet. So wie bei uns über die wahren Kosten von materiellem Wohlstand, Erfolg und Sicherheit. Oder die Diskussion am Ende der Truman Show: Soll man unechte Sicherheit gegen riskante Freiheit eintauschen?

Der Prophet erinnert an Gottes Freiheit gegenüber diesen brüchigen Welten. Er legt mit seiner Poesie die Risse und Sollbruchstellen der gängigen (manipulierten) Weltbilder und Denkstrukturen frei, er kontert die Apathie der herrschenden Götzen mit Gottes Leidenschaft, die an die Wurzeln unseres Selbstverständnisses und Weltbilds gehen. Er weckt die tieferen Träume und Sehnsüchte, die unter den allgegenwärtigen Zerstreuungen verschüttet waren oder aus Kostengründen abgeschrieben beziehungsweise auf Eis gelegt wurden – heilige Unzufriedenheit und Unruhe.

Wahrer Hoffnung und wahrer Trost können auf dieser Grundlage erst richtig gedeihen. Davon handelt dann der nächste Post.

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Propheten (3): Die Abstumpfung überwinden

Die satte und leidenschaftslose Mentalität, die Salomo und Pharao an den Tag legen, verdrängt das Wissen von der eigenen Endlichkeit und Begrenztheit. Der Prophet muss zu allererst die Freiheit schaffen, sich eine Alternative überhaupt wieder vorzustellen. Eine kreative Aufgabe:

Ich vermute, dass unser Selbstkonzept als Propheten in spe meistens zu ernst, realistisch und sogar verbissen ist. Doch […] der charakteristische Weg eines Propheten in Israel ist der der Poesie und Lyrik. Der Prophet engagiert sich im Ausmalen der Zukunft. Der Prophet fragt nicht, ob die Vision umgesetzt werden kann, denn Fragen der Umsetzung sind ohne Folgen, bis man sich die Vision vorstellen kann. […] Unsere Kultur kann fast alles implementieren, aber fast nichts imaginieren.

Phantasie und Vorstellungskraft sind eine Bedrohung für jedes Regime, weil es an der Stabilisierung seiner Macht interessiert ist, nicht an dem was sein könnte.

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Gegenkultur und prophetisches Bewusstsein

Nach dem ersten Kapitel von Brueggemann würde ich sagen, dass prophetisches Reden mehr ist, als nur etwas von Gott zu “hören” – das können im Prinzip alle Christen. Wenn man Prophetie und “hörendes Gebet” verwechselt, entsteht die Situation, dass man viele ziemlich belanglose Beiträge in Veranstaltungen bekommt, die keinen Ruck durch eine Gemeinde gehen lassen, sondern eher zerstreuend und belanglos wirken, als würde Gott plappern, um den frommen Betrieb in Schwung zu halten (Das gilt m.E. auch dann noch, wenn erwartungsgemäß in einer größeren Gruppe der eine oder andere sagen wird, er habe damit “etwas anfangen können”).

Im zweiten Kapitel setzt sich Brueggemann mit der herrschenden imperialen Mentalität auseinander (“royal consciousness”). Mose war mehr als ein sozialer Aktivist, weil es ihm um die Veränderung der Denkstrukturen ging, die ein unterdrückerisches Regime wie in Ägypten erst möglich machten. Zur Zeit Salomos jedoch ist Israel dabei, dem Vorbild der Nachbarstaaten nachzueifern (politische Ehen, Steuerprovinzen, Bürokratie, stehendes Heer, Faszination der Weisheit, Frondienste).

Salomo erreichte, was man nicht für möglich gehalten hätte, denn er nahm die mosaische Innovation und machte sie völlig zunichte. Im Jerusalem des zehnten Jahrhunderts ist es, als hätte die Revolution und das soziale Experiment nie stattgefunden. (S. 31)

Die drei wichtigsten Faktoren, die der prophetischen Gegenkultur des Mose entgegenstehen, sind: Wohlstand (1. Kön 4,20ff), Ausbeutung und Unterdrückung (1. Kön 5,13ff) und eine Religion der Immanenz (1. Kön 8,12f). Sie bedingen einander gegenseitig.

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Was ist eigentlich prophetisch?

Mit ein paar Leuten bin ich im Gespräch darüber, was wir unter dem Begriff “prophetisch” verstehen. Mir scheint eine Klärung wichtig, weil die gängigen Bestimmungen recht unbefriedigend sind. Theologisch liberal gedacht geht es darum, Unrecht anzuprangern und Soizalethik zu predigen, konservativ geht es um die reine Lehre und ein bißchen Moral, für andere ist es eine Art Orakel (oft bei Charismatikern und auch Esoterikern), in der Regel mit Botschaften für einzelne.

Hirsch und Frost beschreiben es funktional als “questioner” und “disturber” – das gefällt mir schon deutlich besser. Noch weiter geht Walter Brueggemann hat sich in “The Prophetic Imagination”. Für ihn geht es darum, ein alternatives Bewusstsein zu bewirken, das sich von dem Zeitgeist der herrschenden Kultur abhebt. Mehr noch, es geht um eine alternative Gemeinschaft von Menschen. In unserem Fall der materialistischen Konsumgesellschaft ist das Gegenstück dazu ein Leben ohne Geschichte und ohne Hoffnung, immer im Augenblick, aber daher auch müde und unfähig zu echter Veränderung.
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“Zeitgemäße” Mission

In Diskussionen über die zeitgemäße Mission der Kirche wird oft gesagt, die Kirche müsse die Fragen ansprechen, die Leute stellen. Das hieße, die Mission Jesu und die Mission der Kirche zu verkennen. Die Fragen der Welt sind nicht die Fragen, die zum Leben führen. Vielmehr muss man sagen, dass dort, wo die Kirche ihrem Herrn treu ist, die Kräfte des Reiches (Gottes) präsent sind und Menschen anfangen, die Fragen zu stellen, auf die das Evangelium die Antwort ist. Und deshalb, vermute ich, enthalten die Paulusbriefe so viele Ermahnungen zur Treue, aber keine Mahnung, in der Mission aktiv zu sein.

Lesslie Newbigin

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Last oder Lust?

Es ist üblich geworden, vom “Missionsbefehl” zu sprechen. Diese Art, die Sache auszudrücken, ist sicher nicht unberechtigt, und doch scheint sie mir am Wesentlichen vorbei zu gehen. Sie tendiert dahin, Mission eher zu einer Last als zu einer Freude zu machen – eher ein Bestandteil des Gesetzes als des Evangeliums.
Sieht man den neutestamentlichen Befund an, ergibt sich ein anderer Eindruck: Mission beginnt mit einer Explosion von Freude. Die Neuigkeit, dass der abgelehnte und gekreuzigte Jesus am Leben ist, ist etwas, das einfach nicht unterdrückt werden kann. Es muss erzählt werden. Wer könnte über solch eine Tatsache schweigen? Die Mission der Kirche auf den Seiten des Neuen Testaments ist mehr wie der Fallout einer gewaltigen Explosion, radioaktiver Fallout, der nicht tödlich ist, sondern Leben spendet.

Lesslie Newbigin, The Gospel in a Pluralist Society, S. 116

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Die Bibel leben

Lesslie Newbigin (ja, ich bin immer noch drüber) hat sehr anregende Gedanken zum Umgang mit der Bibel: “Unsere angemessene Beziehung zur Bibel ist nicht, dass wir sie von außen untersuchen, sondern dass wir sie ”bewohnen“ und aus ihr heraus das, was um uns her ist, zu verstehen und zu bewältigen suchen.

  1. Es bedeutet, in einer alternativen “Plausibilitätsstruktur” (grundlegende Annahmen, Denkvoraussetzungen, die unsere Sicht der Wirklichkeit bestimmen) zu leben, die von einer Gemeinschaft von Menschen verkörpert wird.
  2. Diese Plausibilitätsstruktur ist in ihrem Wesen Geschichte, so wie die Frage “wer bin ich” auch nur durch das Erzählen der eigenen Geschichte, also narrativ beantwortet werden kann.
  3. Dieser Geschichte anzugehören entnimmt uns nicht der Verantwortung für eigene (Fehl-) Entscheidungen, sondern sie schreibt sich fort durch unsere verantwortlichen Entscheidungen in Liebe und Gehorsam.

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“Mach doch, was du willst”?

Hin und wieder stolpere ich über eigenartige Formulierungen beim Beten und frage mich, was da an unausgesprochenen Gedanken dahinter steht. Ich hatte in Berlin (nett: Bundespressestrand) ein interessantes Gespräch mit Bernd Oettinghaus zu dem Thema. Ein Beispiel sind die super-allgemeinen Pauschal-Gebete: Segne alle Kranken, tröste alle die traurig sind, lass überall Frieden kommen, löse alle Probleme, mach alles gut. Einerseits will man niemanden ausschließen, andererseits macht man sich nicht mehr die Mühe, noch irgendwo konkret zu werden. Es erinnert eher an das obligatorische “Ich bin für den Weltfrieden” aus Miss Undercover. Politisch korrektes Beten halt. Aber es rechnet ja auch niemand damit, dass diese Art von Gebet tatsächlich erhört wird.

Das andere, was mich immer wieder wundert, ist die Annahme, dass Gottes Wille von allein geschieht. Oder umgekehrt: Das alles, was geschieht, Gottes Wille ist, nur weil es eben “passiert” (das ist ein besserer Begriff: Gott lässt es durchgehen, aber will er es wirklich…?).
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Nochmal: Betest du noch oder proklamierst du schon?

Mein Problem mit vielem, was da praktiziert wird, ist ein doppeltes: Selbst wenn man “Wort Gottes” und Bibel (bzw. Heilige Schrift) mal etwas simpel in eins setzt, ist es ja doch immer nur ein relativ willkürlicher Ausschnitt, der da in der Regel proklamiert wird. Weil es ein selektiver Ausschnitt ist, geht die Geschichte, die alles verbindet, dabei schnell verloren. “Wort Gottes” wird eklektisch atomisiert. Mit dem Kontext geht auch viel der eigentlichen Bedeutung und tieferer Inhalt verloren. Alan Hirsch sagte heute, die ersten Christen waren “people of the story, not people of the book”.

Zweitens, und das wiegt noch schwerer, wird hier Schrift und Wirklichkeit oft falsch bzw. überhaupt nicht verknüpft. Es ist ja Gottes Wirklichkeit und Gottes Welt, in der wir leben; Gottes Wort sollte uns diese Welt tiefer aufschließen und eine Sehhilfe sein, sein Wirken um uns her wahrzunehmen – auch und gerade in den schweren Zeiten. So aber entsteht eine Überlagerung und eine Verleugnung der Wirklichkeit. Leute bringen ihr tatsächliches Leben und Gottes Wort nicht zusammen, sondern es entsteht eine Spaltung der Realität, die sicher hier und da Auswirkungen hat (irgendwas wirkt und passiert also schon), aber die sind oft sehr gemischt.

Dallas Willard hat in Divine Conspiracy eine tolle Art entwickelt, Gott und unser Leben oder Himmel und Erde zusammen zu sehen und zu denken. Dann erklärt er auch, warum und wie beten die Wirklichkeit beeinflusst und warum Bitten und Antworten statt fordern und beanspruchen der Weg zur Veränderung sind.


“The Divine Conspiracy : Rediscovering Our Hidden Life In God” (Dallas Willard)

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missionalinkarnawiebitte?

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Ich bin immer noch auf der Suche nach einer verständlichen deutschen Entsprechung für Alan Hirschs Begriffspaar “missional-incarnational”. Wenn wir das nicht sagen können, werden wir es anderen nicht vermitteln und damit auch nicht umsetzen. Mit “inkarnatorisch”, “inkarnalisch”, “inkarnational” brauchen wir gar nicht erst anzufangen, und “fleisch-” sollten wir auch lieber aus dem Spiel lassen bei all den Vegetariern in unseren Reihen…
Wer Lust hat, kann sich hier gern einklinken und an der Wortschöpfung mitwirken. Ich versuche erst mal eine Annäherung in je einem Satz:

  • missional: Kirche ist kein Selbstzweck – es geht mir/uns darum, ein Segen (im umfassenden Sinn) für andere zu sein.
  • incarnational: Ich erwarte nicht, dass du in meine Welt kommst und “einer von uns” wirst, sondern ich komme in deine Welt und werde einer von Euch, damit Gott diese Welt verändern und heilen kann.

Ok, jetzt seid Ihr dran…

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