missionalinkarnawiebitte?

Dscf0730

Ich bin immer noch auf der Suche nach einer verständlichen deutschen Entsprechung für Alan Hirschs Begriffspaar “missional-incarnational”. Wenn wir das nicht sagen können, werden wir es anderen nicht vermitteln und damit auch nicht umsetzen. Mit “inkarnatorisch”, “inkarnalisch”, “inkarnational” brauchen wir gar nicht erst anzufangen, und “fleisch-” sollten wir auch lieber aus dem Spiel lassen bei all den Vegetariern in unseren Reihen…
Wer Lust hat, kann sich hier gern einklinken und an der Wortschöpfung mitwirken. Ich versuche erst mal eine Annäherung in je einem Satz:

  • missional: Kirche ist kein Selbstzweck – es geht mir/uns darum, ein Segen (im umfassenden Sinn) für andere zu sein.
  • incarnational: Ich erwarte nicht, dass du in meine Welt kommst und “einer von uns” wirst, sondern ich komme in deine Welt und werde einer von Euch, damit Gott diese Welt verändern und heilen kann.

Ok, jetzt seid Ihr dran…

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5 Antworten auf „missionalinkarnawiebitte?“

  1. hört sich nach einer sehr guten idee an, nach deutschen entsprechungen für diese begriffe – bzw. möglichkeiten diese gedanken auszudrücken – zu suchen.

    was spricht für dich gegen das fremdwort ›inkarnatorisch‹? umschreiben müssen wir wahrscheinlich alle begriffe, oder?
    über ausdrücke zu diesen gedanken haben wir auch schon viel diskutiert – bisher leider ergebnislos…

  2. Ich würde folgende Übertragungen vorschlagen:

    missional: Kirche für die Menschen
    incarnational: Kirche unter den Menschen

    Für die Menschen: Als Kirche sind wir nicht vor allem gegen etwas, sondern wir bringen uns konstruktiv ein; auch wenn der Beitrag nicht immer bequem ist. Menschen sind nicht Objekte und Evangelisations-Material; die dienende Kirche achtet sie vielmehr in ihrer Würde. So wie Jesus es in seinem Dienst auch getan hat.

    Unter den Menschen: Als Kirche teilen wir das normale menschliche Leben. Nicht aus Herablassung, sondern weil auch wir Menschen sind. Da gibt es überhaupt keinen Grund für Triumphalismus (um mit einem Begriff von Gerard Kelly zu sprechen); und wir sind schon gar keine „Übermenschen“ (vgl. die Diskussion vom 25. April). „Unter“ also auch ein Signal für Demut.
    Unter den Menschen heißt auch: Wir sind dort, wo die Menschen sind – also kulturelle Nähe.

    Klingt nicht unbedingt hip und vielleicht auch ein bisschen nach Bonhoeffer. Und es stecken auch nicht unbedingt alle Aspekte drin, die mit „missonal“ und „incarnational“ gemeint sind. Aber so ist das eben, wenn man Fachsprachen in allgemein-verständlichere Begriffe übertragen möchte. – Und es ist gut möglich, dass man nach einiger Zeit wieder neue Begriffe braucht, weil etwas anderes wichtig geworden ist.

  3. Als Pfarrer von zwei lebendigen Dorf-Kirchengemeinden und jemand, der die Gästegottesdienste mag, muss ich dennoch der inkanatorischen Gemeindearbeit zustimmen. Die inkanatorische Gemeindearbeit ist ungeheuer wichtig, weil genau da die Menschen wirklich angesprochen werden. Dort wo unsere Gemeindeglieder mit den Nichtchristen in Kontakt kommen, muss über den Glauben gesprochen werden: an den Arbeitsplätzen, in den Vereinen, in den kommunalen Veranstaltungen, über all da wo sich Menschen treffen. Unsere Aufgabe ist es die Leute dazu fit zu machen.
    Ich bin froh, dass das meine beiden Gemeinden praktizieren. So sind sie jetzt wieder auf den Weihnachtsmärkten präsent, bzw. in der einen Gemeinde richtet die EC-Jugend einen aus.

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