Verdientes Lob

Die Dixie Chicks haben mit “Taking the Long Way” bei den Grammys 2007 kräftig abgeräumt. Die unterschiedlichen Lieder dieses genialen Albums haben mich den letzten Sommer über begleitet und es ist schön zu sehen, dass (reichlich spät, aber immerhin) hier auch ein Stück Wiedergutmachung geschieht für alle möglichen Anfeindungen und den Boykott durch “patriotische” Radiosender und (damals noch, als man meinte, es könnte sich auszahlen) Bush-hörige Medien. Öffentliche Plattenverbrennungen – wann gab es etwas Vergleichbares hier das letzte Mal?

Hörtipp: Not ready to make nice.
 Ama Dixie-Chicks Taking-The-Long-Way B000F7Mg4G

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Noch eine Pilgerreise

Mir ist ein sehr nettes Buch in die Hände gefallen: Chasing Francis: A Pilgrim’s Tale. Pilgerreisen sind nach wie vor angesagt. Ian Morgan Cron erzählt hier die fiktive Geschichte eines recht erfolgreichen evangelikalen Pastors, der in eine Glaubenskrise stolpert und in einer erzwungenen Auszeit seinen Onkel in Italien besucht. Der ist Franziskanermönch und führt den verunsicherten Neffen in die Welt des Heiligen Franziskus ein. Die Rahmenhandlung verdient tatsächlich den Namen, die Dialoge und Charaktere wirken relativ authentisch und ganz nebenbei sind auch immer wieder gute Theologie und Weisheiten aus der Literatur- und Geistesgeschichte hinein verwoben – etwa dann, wenn der Protagonist mal wieder Tagebuch schreibt.

Manche Dinge sind auch einfach gut beobachtet. Ich musste zum Beispiel bei dieser Passage schmunzeln (kennt das jemand von Euch auch?):

Es waren ungefähr 25 E-mails von Leuten aus Putnam Hill [seine Heimatgemeinde] da. Sieben oder acht davon begannen so: “Heute morgen in meiner Stillen Zeit sagte mir der Herr, ich solle Ihnen folgendes mitteilen: …” Wenn Mitchristen sagen, sie hätten etwas “mitzuteilen”, dann bedeutet das oft, dass sie dir gleich den Kopf abreißen. Solche Mails zu lesen ist, wie wenn man mit einem stumpfen Gegenstand besinnungslos geschlagen wird.

Der Rest jedoch war anrührend. Leute schrieben, ich würde ihnen fehlen…

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Herzensentscheidungen: Hauptsache symmetrisch

Für alle, die noch (oder gar schon wieder) mit Partnerwahl befasst sind, bietet Bettina Seipp in der Welt hilfreiche Anhaltspunkte. Allen Frauen mit Kinderwunsch wenigstens – und so gesehen auch allen Männern, die Kontaktanzeigen aufgeben und “richtig” schwindeln wollen. Vergessen wir Charakter und Empathie, denn hier wird wissenschaftlich fundiert erklärt, wie wichtig objektiv messbare Faktoren wie zum Beispiel symmetrische, ebenmäßige Gesichtszüge sind (Pech für Claus Kleber). Toll, was da alles untersucht und vermessen wird:

Eine Studie mit 86.000 Paaren in den USA ergab, dass Frauen mit symmetrischen Partnern mehr Orgasmen hatten.

Aha! Zudem sollte der Partner nach Möglichkeit über 1,85 groß sein (bessere Herkunft und Karrierechancen, also hohe Schuhe kaufen, Jungs! Und sagt mal jemand Herrn Sarkozy Bescheid, dass er mit 1,68 keine Chance hat?). Bärte werden zum Indiz dafür erklärt, dass hier fehlendes Testosteron damit kaschiert werden soll. Praktischerweise wird auch noch der ideale Brust- und Taillenumfang vorgerechnet (natürlich nur für 1,85 große Kerle, der Rest war schon aussortiert). Schließlich muss man auf den Geruch des möglichen Partners achten, dazu aber unbedingt die Pille weglassen, damit man sich nicht verschnuppert (der Axe-Effekt?).

Gut, dass wir das nun alle wissen. Ob es auch bei der Autorin “funktioniert” hat, bleibt leider im Dunkel.

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Sahara

Nach dem Gottesdienst kam ein Mann auf mich zu und sagte, meine Predigt hätte ihn in die Sahara versetzt. Ich bat ihn, diesen Satz noch etwas zu erläutern und erwartete, er würde nun von geistlicher Dürre und Trockenheit sprechen, die meine uninspirierten (dürren, trockenen…) Worte bei ihm ausgelöst hätten.

Stattdessen erzählte er dann von einer mehrwöchigen Tour, die er vor vielen Jahren durch die Sahara gemacht hatte und einer intensiven nächtlichen Begegnung mit Gott dort in der Wüste. Ein paar Tage später hat er die Klause von Charles de Foucauld besucht und dort auf 2800m den Sonnenaufgang fotografiert. Da wäre ich jetzt auch gerne…

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Nicht mal Jesus…

Diese Woche haben wir gemeinsam überlegt, wie ein Nachfolger für meinen Kollegen Martin aussehen müsste. Nachdem wir alles, was so aus der Runde kam auf Flipcharts geschrieben hatten, war die Liste schon lang und dient in dieser Rohfassung eher zur Abschreckung. Zumindest wenn man meint, dass es tatsächlich jemanden gibt, der das alles in sich vereint (Heiliger, Manager, Kumpeltyp etc). Bei so vielen Leuten kommen eben auch viele unterschiedliche und widersprüchliche Vorstellungen zusammen und zu Idealisierungen neigen wir ja auch gelegentlich.

Ein guter Freund meinte, nur Jesus würde dem gerecht werden. Ich war mir da aber plötzlich gar nicht so sicher. Zu seiner aktiven Zeit galt er auch bei vielen als ziemlich schlechter Messias. Ein nettes Gedankenspiel: Würden wir Jesus “einstellen”, wäre das womöglich auch eine recht kitzlige Sache. Er könnte die Gemeinde spalten, Leute verprellen mit schroffen Kommentaren, den Insidern zu wenig Aufmerksamkeit schenken und sich lieber um Leute kümmern, auf die wir nicht so schrecklich scharf wären, oder andere beunruhigende Dinge tun, die unser frommes Idyll in Trümmer legen.

Wer weiß? Wir meinen vielleicht etwas vorschnell, wenn wir nur Jesus hier hätten, wäre alles in Butter: Im Nu wären wir die größte und schönste und glücklichste Gemeinde weit und breit. Denn er würde endlich (so ist es doch in der Bibel?) allen anderen sagen, was sie falsch machen, und uns liebevoll tröstend an sein Herz drücken. Ganz bestimmt würde er das tun. Daran besteht eigentlich gar kein Zweifel. Nein, nicht der geringste…

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Geistliche Chemotherapie

Anne Lamott beschreibt, was ihre Gemeinde für sie bedeutet und wie eine Geschichte ihrer Pastorin das treffend wiedergibt:

Als sie ungefähr sieben war, verlief sich eines Tages ihre beste Freundin. Das kleine Mädchen lief die Straßen der großen Stadt, in der es lebte, auf und ab, konnte aber keinen Orientierungspunkt finden. Sie hatte große Angst. Schließlich hielt ein Polizist an, um ihr zu helfen. Er setzte sie auf den Beifahrersitz seines Autos und sie fuhren durch die Gegend, bis sie ihre Kirche sah. Sie zeigte sie dem Polizisten und sagte ihm bestimmt: “Sie können mich jetzt rauslassen. Das ist meine Kirche, und von hier finde ich immer heim.”

Und deshalb bleibe ich so nah an meiner – denn ganz egal, wie schlecht ich mich fühle, wie verloren oder einsam oder verängstigt, wenn ich die Gesichter der Leute in meiner Kirche sehe, und ihre rauchigen Stimmen höre, kann ich immer heim finden.

Und etwas später stellt sie dann fest:

Meine Verwandten leben alle in der Bay Area (um San Francisco) und ich vergöttere sie, aber sie drehen sich alle so ängstlich um sich selbst wie ich, und das meine ich in der allernettesten Weise. Sagen wir einfach: Ich verlasse Familientreffen nicht mit dem Gefühl, eine Art geistliche Chemotherapie bekommen zu haben. Aber wenn ich von St. Andrews komme, habe ich das.

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Lebenslügen

Wer uns gestern im E-Werk (nettes Ambiente, der neue Mehrzweckbereich!) verpasst hat, kann sich hier nachträglich per mp3 schlau machen zum Thema “Lebenslügen”. Dazu gibt’s natürlich auch wieder ein PDF:

Lebenslügen Flyer Feb07-21 Kopie

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Hopser zum Glauben

Heute kam “Traveling Mercies” von Anne Lamott per Post. Ich bin noch im ersten Kapitel, aber eins ist schon klar: Sie kann richtig schön erzählen. Das zeigt schon der Anfang:

My coming to faith did not start with a leap but rather a series of staggers from what seemed like one safe place to another. Like lily pads, round and green, these places summoned and then held me up while I grew. Each prepared me for the next leaf on which I would land, and in this way I moved across the swamp of doubt and fear. When I look back at some of these early resting places — the boisterous home of the Catholics, the soft armchair of the Christian Science mom, adoption by ardent Jews — I can see how flimsy and indirect a path they made. Yet each step brought me closer to the verdant pad of faith on which I somehow stay afloat today.

 Issues Vol18 Issue30 Cover.Books

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Religion: Hab‘ ich da was verwechselt?

Daniels Post hat mich auf den Religionstest der Zeit gebracht und ich habe mit den Fragen dort ein Weilchen gerungen.

Immerhin habe ich 0% Buddhismus dabei erzielt (die Antworten waren zu offensichtlich), aber vermutlich dank der ganzen N.T. Wright Lektüre der letzten Jahre, dank Buber und den inzwischen 4 Abenden zum AT hier in der Gemeinde habe ich 63% Judentum, 18% Christentum und den Rest unter ferner liefen.

Eigentlich ein schönes Ergebnis, auch für Christen.

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Hybrid kommt vor dem Fall

Vor langer Zeit war Königin Angie Löwenherz an der Seite von King George W. auf dem Kreuzzug für mehr Wärme in dieser kalten Welt war unterwegs. Ihr Land hinterließ sie im Frieden und als ihre die treuesten Untertanen waren die Bewohner des Sherwood Forest bekannt.

Weil der Wald so unwegsam war, mussten ihn die braven Sachsen mit Karren, die von sieben stämmigen Kühen (kurz: Q7) gezogen wurden, befahren. Und weil die immer häufiger werdenden Unwetter ständig Bäume fällten, die die Wege blockierten, brauchte man Vierbeinantrieb und erfand verchromte Kuhfänger. Die armen Menschen gaben ihr letztes Hemd für diese treuen Lasttiere und ihr teures Futter. Und die selbstlosen Autobauern arbeiteten Tag und Nacht, um auf ihren entlegenen Weiden neue zu züchten. So fanden viele Menschen Arbeit und Glück und die Welt wurde bei jedem Pups der sieben Kühe ein kleines bisschen wärmer.

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Fehlanzeige

Nicht, dass es jemanden wirklich überraschen würde, was BMW zum Klimaschutz zu sagen hat…

Bmw Klimaschutz

Was allerdings nachdenklich stimmt: Das Ministerium von Herrn Glos wird BMWi abgekürzt!

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Windows Witza

Eines muss man Microsoft lassen: Sie haben die besseren Witze. Den hier zum Beispiel:

Anruf bei der Hotline: “Ich installiere gerade Windows Vista. Was soll ich drücken?” – “Am besten beide Daumen!”

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