Ein Klopfen unterbricht das gesammelte Schweigen zwischen den liturgischen Blöcken des Mittagsgebets. Es ist laut und vor allem schnell wie ein Trommelfeuer. Ein Schmunzeln macht sich breit und die geschlossenen Augen der Anwesenden blicken amüsiert auf – aber nicht zur Tür, sondern nach oben zum Dach. Dort hat sich nämlich ganz offenbar der Specht, den wir tags zuvor noch im Garten gehört hatten, unserem Gotteslob angeschlossen und hämmert fröhlich vor sich hin. Die kleine Kapelle aus ein paar Balken und ungehobelten Brettern gibt einen großartigen Resonanzkörper ab.
Kein ganz untypisches Erlebnis in Nether Springs, dem Zentrum der Northumbria Community, die sich seit gut dreißig Jahren dem Erbe des keltischen Christentums verpflichtet weiß. Also hat man eine ausgesprochen schlichte Kapelle gebaut, die im Winter kalt und zugig ist, aber dafür hört man die Vögel und den Wind beim Beten durch. Im Garten stehen zwei weitere kleine Hütten – eine aus Feldsteinen mit einem Strohdach, eine andere aus Holz. Dorthin kann man sich zurückziehen zu Gebet und Meditation, oder aber sich auf den Weg durch die einsame Weite der Hügel von Northumberland machen, wo man auf der Straße außer Schulbus und Postauto auch meistens die Stille genießt.
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