Noch eine Pilgerreise

Mir ist ein sehr nettes Buch in die Hände gefallen: Chasing Francis: A Pilgrim’s Tale. Pilgerreisen sind nach wie vor angesagt. Ian Morgan Cron erzählt hier die fiktive Geschichte eines recht erfolgreichen evangelikalen Pastors, der in eine Glaubenskrise stolpert und in einer erzwungenen Auszeit seinen Onkel in Italien besucht. Der ist Franziskanermönch und führt den verunsicherten Neffen in die Welt des Heiligen Franziskus ein. Die Rahmenhandlung verdient tatsächlich den Namen, die Dialoge und Charaktere wirken relativ authentisch und ganz nebenbei sind auch immer wieder gute Theologie und Weisheiten aus der Literatur- und Geistesgeschichte hinein verwoben – etwa dann, wenn der Protagonist mal wieder Tagebuch schreibt.

Manche Dinge sind auch einfach gut beobachtet. Ich musste zum Beispiel bei dieser Passage schmunzeln (kennt das jemand von Euch auch?):

Es waren ungefähr 25 E-mails von Leuten aus Putnam Hill [seine Heimatgemeinde] da. Sieben oder acht davon begannen so: “Heute morgen in meiner Stillen Zeit sagte mir der Herr, ich solle Ihnen folgendes mitteilen: …” Wenn Mitchristen sagen, sie hätten etwas “mitzuteilen”, dann bedeutet das oft, dass sie dir gleich den Kopf abreißen. Solche Mails zu lesen ist, wie wenn man mit einem stumpfen Gegenstand besinnungslos geschlagen wird.

Der Rest jedoch war anrührend. Leute schrieben, ich würde ihnen fehlen…

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