Die un-Phrase taucht immer wieder auf, wenn es Streit gibt oder etwas dementiert werden muss: Irgendwas war dann „in keinster Weise“ beabsichtigt, ist „in keinster Weise“ zu tolerieren. Ihr Gebrauch, gern auf Pressekonferenzen, offenbart eine gewisse Verzweiflung und den vermutlich unmittelbar bevorstehenden Verlust der Denk- und Sprachfähigkeit. Als Indiz für unwahre Behauptungen rangiert der Satz bei mir kurz vor dem berüchtigten „Ehrenwort“.
Das Wort „kein“ lässt sich nicht steigern. Weniger als nichts gibt es nicht und mehr Nichts hat auch noch niemand mit Erfolg produzieren können. Von „kein“ gibt es keinen Komparativ, und wo der fehlt, ist der Superlativ ja erst recht Quatsch. Man kann, wenn es unbedingt sein muss, doch einfach „gar nicht“ oder „keinesfalls“ sagen. Der Gebrauch dieser Nonsensform sollte in kein…er Weise beibehalten werden. Sonst könnte noch jemand auf die Idee kommen, Dementis hätten etwas mit Demenz zu tun.
Hallo Peter, darf ich dich auf meinem Blog zitieren? 🙂
@Anke: klar 🙂
In bester Zwiebelfischmanier! Bastian Sick wäre stolz auf dich 😉
Danke, Peter.
Besonders gefällt mir, dass Du den Verlust der Denkfähigkeit dem der Sprachfähigkeit voranstellst. Phrasen wie „in keinster Weise“ sind ja nur so zu erklären. 🙂
oh, netter Blog, Cla. Hab eben das Auster-Interview gehört.
Darum heisst es wohl richtig „keineswegs“.
„Der Gebrauch dieser Nonsensform sollte in kein…er Weise beibehalten werden“
Tja, das wäre natürlcih das optimalste *fg*
Im regelmäßigen Sprachgebrauch stimme ich Dir zu.
Allerdings ziehe ich meinen Hut vor dem, der diesen Satz erfunden hat. Inzwischen haben wir uns wohl oder übel daran gewöhnt. Als der Spruch das erste mal Verwendung fand könnte ich mir allerdings vorstellen dass er tatsächlich eine besondere Wirkung hatte. Irritation der Hör- und Sprachgewohnheit als Stilmittel… Allerdings nutzt sich das eben auch schnell ab.
…willst du dich mal bei den Damen und Herren vom „kicker“ melden?!
http://www.kicker.de/news/fussball/bundesliga/startseite/547626/artikel_Sammer-bleibt-beim-DFB—Rieckhoff-enttaeuscht.html