Re-reading Richard Rohr (1)

Ich wollte schon seit einiger Zeit Richard Rohrs Buch Ins Herz geschrieben wieder lesen. Jetzt endlich komme ich dazu. Und weil es fast unmöglich ist, seine Gedanken knapp und griffig zusammenzufassen, gibt es an dieser Stelle immer wieder einmal einzelne Zitate, die vielleicht den einen oder die andere dazu anregen, selbst hinein zu schauen. Los geht’s mit einem Gedanken zur Bibel – passend zur immer noch andauernden Diskussion in der Kommentarspalte:

Der Bibeltext selbst ist in einer Bewegung nach vorn und manchmal zurück, gerade so wie wir Menschen. Mit anderen Worten: Die Bibel gibt Ihnen keine Schlussfolgerungen und fertigen Antworten an die Hand, sondern öffnet einen Raum und lässt eine Richtung erkennen: Die Punkte nach vorn und hinten zu verbinden, ist unsere Aufgabe …

Das Leben selbst – und ebenso die Bibel – ist ein Prozess, der sich immer drei Schritte vorwärts und zwei Schritte zurück bewegt. Wir finden immer wieder einen Punkt, den wir dann wieder verlieren oder in Zweifel ziehen. Darin ist der Bibeltext ein Spiegel unseres menschlichen Bewusstseins und unserer Lebensreise. Unsere Aufgabe besteht darin, zu erkennen, in welche Richtung die Texte führen, die drei Schritte vorwärts gehen. Es sind die Texte, die unablässig in Richtung Erbarmen, Vergebung, Nicht-Augrenzen, Nicht-Gewalt, Vertrauen weisen.

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