Langsam kommt man weiter

Die Kosten von Mobilität stehen mir aktuell wieder deutlich vor Augen, da liest man Berichte wie diesen auf Zeit Online nochmal ganz anders: Dort ist vom Ende des Ölzeitalters die Rede und davon, dass die Welt es kaum überleben würde, wenn in China statt bisher 25 Autos auf 1000 Einwohner 560 PKW kämen wie bei uns.

Die Regierung verschläft die Verkehrswende, die immer teurer werdendes Öl unweigerlich nach sich ziehen wird, jedoch weitgehend. Die eigentliche Herausforderung besteht darin, Wohnen und Arbeiten so zu ordnen, dass wir wieder mehr zu Fuß und mit dem Rad erledigen können – Langsamverkehr, sagen die Schweizer dazu.

Tanja Rieckmann schildert passend dazu auf Spiegel Online, wie sogar die Autobauer auf den Trend zur Demobilisierung und wachsender Entfremdung ganzer Käferschichten vom Auto als unverzichtbarem Statussymbol reagieren:

75 Prozent der 20-29-jährigen Befragten besitzen einen Führerschein, aber 45 Prozent fahren nur selten, und 80 Prozent erklären gar, dass man in der Stadt wegen des öffentlichen Verkehrs überhaupt kein Auto brauche. In Japan hat die Einstellung schon einen Namen: „kuruma banare“, übersetzt etwa Demotorisierung. Dort definieren sich junge Leute längst über ihr Smartphone oder Netbook – und nicht mehr übers Auto.

Konzerne wie Peugeot entwickeln daher Car-Sharing-Konzepte mit einem ausbaufähigen Anteil an Elektromobilität. Das geht zwar noch nicht weit genug, aber zur Entthronung des Autos trägt es dennoch bei.

Daran, wie sinnvoll Laufen und Radfahren ist, hat jüngst eine Studie erinnert, die darauf hindeutet, dass ein schwaches Herz auch das dazugehörige Hirn schneller altern lassen könnte. Das Auto so oft wie möglich stehen zu lassen und der drohenden Demenz zu ent-gehen (!!) könnte also buchstäblich smart sein.

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