Poet und Prophet

Ab und zu scheint das nicht weit auseinander zu liegen – Walter Wink zitiert in Engaging the Powers einen Brief von D.H. Lawrence aus dem Jahr 1923, in dem dieser die Ereignisse des 2. Weltkriegs zehn Jahre vor Hitlers Machtergreifung schon beklemmend vorausahnt:

In der Nacht spürt man, wie sich in der Dunkelheit seltsame Dinge regen, seltsame Gefühle rühren sich in diesem bislang unbezwungenen Schwarzwald. Du richtest dich auf und hörst in die Nacht hinein. Man spürt eine Gefahr. Es sind nicht die Menschen. Sie wirken nicht gefährlich. Aus der Luft kommt dieses Gefühl von Gefahr, ein merkwürdiges, haarsträubendes Gefühl unheimlicher Gefahr.

Etwas ist geschehen. Etwas ist geschehen, das noch nicht eingetreten ist. Der alte Zauber der alten Welt ist gebrochen… Etwas ist der Menschenseele zugestoßen, ihr ist nicht mehr zu helfen… Es ist ein Schicksal, keiner kann es mehr ändern… Zugleich haben wir es selbst über uns gebracht – durch eine Ruhrbesetzung, durch eine englische Nichtigkeit und einen falschen deutschen Willen. Wir haben es selbst getan. Aber anscheinend war es nicht abzuwenden.

Share