Warten auf Volf (1)

Mit der Übersetzung von Miroslav Volfs Exclusion and Embrace bin ich nun (endlich!) fertig und warte gespannt auf den Termin der Veröffentlichung. Sobald der feststeht, werde ich ihn hier bekanntgeben. In der Zwischenzeit poste ich immer mal wieder ein Appetithäppchen: interessante Beobachtungen oder provokative Thesen, die Fragen aufwerfen. Ausdiskutieren können wir das alles, wenn jeder das Buch auf dem Tisch liegen hat. Aber man kann mit dem Nachdenken ja schon mal anfangen 🙂

Los geht’s mit einer These zu „biblischem Mann- und Frausein aus Kapitel IV:

Biblisches „Frausein“ und „Mannsein“ – wenn es so etwas überhaupt gibt, so verschieden wie die männlichen und weiblichen Charaktere und Rollen, auf die wir in der Bibel stoßen, nun einmal sind – sind keine göttlich sanktionierten Modelle, sondern kulturell verortete Beispiele; sie sind Schilderungen von Erfolg und Scheitern der Männer wie der Frauen, dem Anspruch Gottes auf Ihr Leben in einer konkreten Lage gerecht zu werden. Damit sage ich nicht, dass die biblischen Konstrukte dessen, was Männer und Frauen […] tun oder lassen sollten, falsch sind, sondern dass sie in einem anderen kulturellen Kontext von begrenztem normativem Wert sind, da sie notwendigerweise mit spezifischen kulturellen Annahmen über geschlechtliche Identität und Rollen befrachtet sind.

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2 Antworten auf „Warten auf Volf (1)“

  1. Volle Zustimmung. Nur stört sich daran die eigene Trägheit, die lieber Vorbildern folgt oder diese kopiert, als dass man seine eigene Persönlichkeit im Bewusstsein der Inkarnation Gottes entwickelt oder entwickeln lässt (falls „Wiedergeburt“ ein passiver Vorgang ist).
    Und wenn man die Patriarchen in der Genesis genau beleuchtet, so möchte doch heute keiner mehr sein und darf es auch gar nicht, oder?

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