Seltene Einmütigkeit

Wann sind sich Welt und Spiegel schon mal einig? Heute war es so weit. Anlässlich der Ermordung von Benazir Bhutto warnen beide den Westen davor, den militanten Islam zu unterschätzen und tatenlos gewähren zu lassen. Nüchtern, ohne Panikmache, aber um so aufrüttelnder schreibt Henryk M. Broder im Spiegel:

Der islamische Fundamentalismus verwirklicht sich in der Verbindung von Barbarei und Hightech. Sein Ziel ist nicht die Befreiung Palästinas von der zionistischen Besatzung, die Rückeroberung Afghanistans durch die Taliban oder die Wiederherstellung des Kalifats, sondern die Apokalypse. Dabei ist es müßig, darüber zu streiten, ob es sich um eine religiöse oder eine politische Bewegung handelt, ob die Religion “instrumentalisiert” oder die Politik von Gotteskriegern als Mittel zum Zweck benutzt wird.

… Wenn sie dagegen Geiseln enthaupten, Ehebrecherinnen steinigen und Homosexuelle aufhängen, dann setzen sie nur ihren Glauben in die Tat um und verbitten sich jede Kritik, die sie natürlich auch als “islamophob” empfinden. Aller Rückständigkeit zum Trotz haben die Fundamentalisten eine Lektion gelernt: Schurkereien machen sich bezahlt, der Westen ist im Begriff, aus Angst vor dem Tode Selbstmord zu begehen.

Und in der Welt mahnt Zafer Senocak die Europäer, die nur zu gern die USA kritisieren:

Europäische Politik gegenüber dem muslimischen Terror erschöpft sich in der Demontage jeglichen effektiven Handelns. Verhandeln wollen einige, mit Hamas, mit Taliban. Atomreaktoren an Gaddafi, dem saudischen König wird der rote Teppich ausgerollt. Schließlich geht es um Petrodollars. Der Westen merkt gar nicht, wie sehr er sich selbst auflöst. Die Islamterroristen erringen einen Sieg nach der anderen. Benazir Bhutto war nicht das letzte Opfer einer verfehlten Appeasement -Politik gegenüber dem radikalen Islam.

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