Gott beschützen – vor wem eigentlich?

Ich habe mich mit dem zweiten und dritten Gebot beschäftigt und dabei festgestellt, dass Gott sich damit – anders als derzeit oft diskutiert – gar nicht vor seinen Feinden schützen muss, sondern vor seinen Anhängern.

Genauer gesagt: vor der allzu menschlichen Tendenz, ihn vor den eigenen Karren zu spannen, ihn mit dogmatischen Formeln zu verwechseln oder seine Namen für die jeweilige religiöse Institution zu vereinnahmen; ein MasGottchen aus ihm zu machen, ihn auf eine Art Stammesgott zu reduzieren, der für uns gegen die anderen kämpft – wer auch immer das jeweils ist. Es gab schon zu viele Versuche, Gottes Reich zu einer Provinz des eigenen Imperiums zu machen.

Ein paar Gedanken zum Thema Bild und Karikatur, Blasphemie und Heiligkeit des Namens, mit Überlegungen zum privaten Alltag und politischen Aufruhr habe ich hier zusammengetragen, wer mag, kann gern reinhören.

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Eine Antwort auf „Gott beschützen – vor wem eigentlich?“

  1. Ich frage mich, ob man/frau überhaupt an den biblischen Gott glauben kann, ohne ihn auf die eigene Seite zu ziehen. Die göttliche Offenbarung ist doch immer ein Akt der persönlichen Zuwendung, die eben mir – und nicht in erster Linie dem Anderen – gilt. Und selbst wenn ich mir darüber bewusst bin, dass ich Gott immer nur bruchstückhaft und niemals vollständig erfassen kann, bleibt letztlich das Dilemma, dass ich Gott nur erlebe, wenn ich glaube, dass er sich mir persönlich zuwendet, dass er für mich da ist, mir hilft etc. Und damit ist die „Gottes-Vereinahmung“ doch irgendwie vorprogrammiert, oder?

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