Bibeln und Bigotterie

Bernardo Provenzano scheint ein Mann voller Gegensätze zu sein: Ein Multimilliardär, aber er gibt nichts davon aus, lebt in einer spartanischen Hütte, ernährt sich von Frischkäse und – jetzt kommt’s noch dicker – er hat schätzungsweise vierzig Leute direkt auf dem Gewissen, sieht aber häufig seinen Beichtvater und hat gleich mehrere Bibeln bei sich.

Aus den letzten Infos hätte der eine oder andere geschlossen, der fromme Bernardo müsse ein guter Mensch sein. Pustekuchen! Aber es wäre doch wirklich schön, wenn das Lesen in de Bibel Leute von allein zum Guten verändern würde.

Ein anderes Beispiel für diese Art empörender Bigotterie ist der Konflikt zwischen dem deutschen Papst Benedikt XVI und dem polnisch-nationalistischen katholischen (!) Sender Radio Maryja, der durch Antisemitismus von sich reden macht.

Es bleibt also eine riesige Aufgabe, daran aufmerksam zu arbeiten, dass das Evangelium richtig verstanden und dann auch praktisch umgesetzt wird – keineswegs nur für Katholiken.

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Eine Antwort auf „Bibeln und Bigotterie“

  1. Und das Beste kommt vielleicht noch im Fall Provenzano, wie oft haben wir schon erlebt, wie diverse Leute bis zuletzt mit Vehemenz an ihrer Machtposition festgehalten oder die Strapazen von Flucht und Versteck erduldet haben, nur um dann im Fall einer Verhaftung plötzlich aus „gesundheitlichen Gründen“ nicht haft- oder verhandlungsfähig zu sein. Man darf gespannt sein, ob wir auch hier dieses Theater wieder erleben dürfen, oder ob sich der bibelbeladene Boß aufrecht seiner Verantwortung stellt.

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