Jason erzählte letztes Wochenende die Geschichte des Journalisten John Diamond, der über seine Krebserkrankung und den zu erwartenden Tod schrieb und daraufhin wohlmeinende, aber haarsträubende Zuschriften von Christen erhielt, die er enttäuscht, aber nicht verbittert, als Gewissheitskrämer bezeichnete. Später fügte er noch an: Gewissheit führt zu Überheblichkeit, Zweifel zum Glauben.
Ungewissheit als Sprungbrett zum Glauben ist eine Sache, die herausfordert. Ich werde nicht gern verunsichert. Trotzdem geschieht es immer wieder. In den letzten Monaten habe ich mich vielen Leuten darüber unterhalten, wie ihre und meine vermeintlichen Gewissheiten sich an manchen Punkten in Luft aufgelöst haben – Schicksalsschläge, Desillusionierung, Selbstzweifel, offene theologische Fragen.
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Das Schwierige daran ist aber auch, dass ich merke, manche wünschen sich (verständlicherweise), von mir eine Gewissheit zu bekommen, die ich ihnen so nicht geben kann. Die Welt und unser Leben (und, weil das alles dazu gehört, auch unsere Beziehung zu Gott) sind manchmal eben sehr komplex. Vielleicht finden wir jenseits der Komplexität eine neue Einfachheit, aber wohl kaum über Nacht. Der Sturm tobt und Jesus schläft. Und er entschuldigt sich nicht einmal dafür…
Ein klasse Buch zu dem Thema finde ich: „The Myth of Certainty. The Reflective Christian & the Risk of Commitment“ von Daniel Taylor!