Lernen von Israel

In der Woche des Papstbesuchs in der Kölner Synagoge veröffentlicht das ZDF ein bemerkenswertes Interview (auch als Podcast!) mit Avi Primor, Israels Botschafter in Deutschland von 1993 bis 1999. Primor hat 1997 ein Buch veröffentlicht, das den Titel “…mit Ausnahme Deutschlands” trägt – ein Passvermerk des frühen jüdischen Staates.

Dass er zu einem ganz anderen Verhältnis zu Deutschland gefunden hat, verrät nun auch das Interview, in dem Primor von und für Deutschland träumt. Den Deutschen fehlt der Glaube an sich selbst und eine feste Hoffnung. Anstatt sich selber zu entwickeln, wollen viele nach Amerika auswandern oder träumen zumindest davon – man blickt weit weg und ergibt sich einer anderen Kultur, oder stolpert über die eigene Nüchternheit:

“Wer nur an Realpolitik glaubt, ist verkrampft. Zu viel Pragmatismus unterdrückt den Erfindungsgeist”, sagt Primor und zitiert David Ben Gurion, den ersten Ministerpräsidenten des Staates Israel: “Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist!”

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