Mittwoch mittag am Ostbahnhof in Berlin. Ich kaue das Produkt einer großen Sandwich-Kette und blicke durch die Glasscheibe hinaus Richtung Ausgang. Eine automatische Schiebetür öffnet und schließt sich, während Reisende den Bahnhof betreten oder verlassen. Auf – zu. Auf – zu.
Plötzlich wird das monotone Kommen und Gehen interessant: Eine Frau geht auf die Tür zu, aber die öffnet sich nicht. Die Frau geht ein paar Schritte zurück und nimmt einen neuen Anlauf – wieder nichts. Sie wippt auf den Zehenspitzen, sie wedelt mit der Hand – nichts. Unverrichteter Dinge dreht sie ab und verschwindet aus meinem Blickfeld.
Ich starre auf die Tür. Ist sie kaputt? Jemand nähert sich von außen. Sie öffnet sich und schließt sich wieder hinter der Person. Dann kommen zwei Leute von innen. Die Tür funktioniert tadellos. Ich versuche mich zu erinnern: Hatte die Frau nicht irgendwie transsilvanisch ausgesehen? Schattenkreaturen wie Vampire und Geister sieht man ja angeblich nicht im Spiegel. Da wäre es ja auch kein Wunder, wenn Bewegungsmelder sie ignorieren. Also stolpern sie über dunkle Flure und müssen Umwege in Kauf nehmen – die moderne Seite des alten Fluches. Vielleicht sieht man sie deshalb so selten.
Nachdenklich schlucke ich den letzten Bissen herunter. Es fühlt sich gut an, Mensch zu sein. Sogar die automatischen Türen sind uns untertan…
😀
witzig… vor genau der tür stand ich gestern auch (ich glaube ich ahne, welche du meinst)… und du wirst lachen… bei mir ging sie auch erst beim zweiten versuch auf…
was soll mir das sagen?
hm. Das gibt zu denken… 🙂