Frommer Irrsinn

Wir sind sicher nicht die einzigen, die das betrifft, und es ist nicht das erste Mal, dass es mir auffällt. Da haben wir mit „Gott im Berg“ ein Projekt entwickelt, das gut läuft und auch bei Menschen auf Zuspruch stößt, die sonst kaum in kirchlichen Veranstaltungen auftauchen.

Kaum aber machen die ersten „Erfolgsmeldungen“ die Runde, setzt der fromme Tourismus ein. Diese Woche schrieb eine Gemeinde, sie wollten am Karfreitag mit einem ganzen Bus kommen, grob geschätzte Fahrzeit 45 Minuten einfach. Aber das sind nicht die Leute, für die wir uns die Arbeit machen, sondern es geht uns um unsere Nachbarn, Arbeitskollegen und Mitbürger, die mit dem Fahrrad oder zu Fuß kommen können, Fahrzeit unter 15 Minuten.

Ich habe immer noch nicht begriffen, was für Christen so toll daran ist, die Veranstaltungen anderer Christen zu besuchen, selbst wenn die etwas origineller sein sollten als die eigenen. Da setzt man sich doch besser auf den Hosenboden und denkt sich selbst etwas aus. Wenn ich höre oder lese, dass anderen etwas gelingt, dann freut mich das und spornt mich an, aber ich organisiere doch keine Busreise! Wenn uns (gewiss: liebe und wohlmeinende) Mitchristen den Keller verstopfen, dann haben wir dadurch weniger Zeit und Ruhe für die Menschen, die uns wirklich am Herzen liegen.

Aber vielleicht hat sich das in einer gewissen Szene längst eingebürgert, weil viele Macher von „evangelistischen“ Veranstaltungen etwas zahlenverliebt sind und dabei vorsichtshalber schon gar nicht mehr fragen, wie das Verhältnis von alten Hasen und „Neuen“ überhaupt aussieht. Plakate und Flyer scheinen sogar bevorzugt an Mitchristen aller Art versandt zu werden, ohne zu vermerken, dass die es zwar gerne weitergeben dürfen (oder auch jemanden einladen und begleiten), aber ansonsten tunlichst daheim bleiben sollten und etwas Vernünftiges tun, statt hier zu konsumieren, oder aus Solidarität zu erscheinen, oder was auch immer sonst die Motivation sein mag.

Lässt sich dieser Irrsinn irgendwie abstellen? Wir haben in diesem Jahr einem christlichen Fernsehsender abgesagt, weil wir nicht ohne Grund fürchten, ein Bericht würde sich ungünstig auf die Besucherstruktur auswirken. Zum Glück sind wir dort auf Verständnis gestoßen. Das ist schon mal ein guter Anfang.

Share

33 Antworten auf „Frommer Irrsinn“

  1. Sehr guter Punkt.
    Hoffe, dass ihr es weiter schafft euch gegen diese Art des Tourismus zu wehren. Kenne Leute die bis heute von solchen Erfahrungen gehemmt sind öffentlich zu reden …

  2. Auf den Punkt. Aus einem ähnlichen Grund rate ich – abweichend vom üblichen „Man braucht die Einheit und Gemeinschaft mit anderen“ – manchen Gemeindegründungen, sich außen vor zu halten und unter dem frommen Radar zu fliegen. Sonst haben sie das falsche Volk an den Hacken. Ich fürchte, das gilt inzwischen sogar für Events zum Thema „postmoderne“ und „missionale“ Gemeinde. Ein paar davon sollte man besuchen, aber dann damit aufhören. Sonst treffen sich auf Dauer lauter „postmoderne“ und „missionale“ Christen immer wieder aufeinander und kommen kaum noch dazu, sich im Milieu und vor Ort zu tummeln. Die frommen Touris, deren ihr euch erwehrt, gehören auf säkulare Events – da können sie was lernen. Christen sind sie schon.

  3. Ich denke, das ist kein spezifisch christliches Phänomen – auch einige liberale jüdische Gemeinden können davon ein Lied singen. Und hauptsächlich sind es fromme Christen, die igroßgruppenweise einfallen kommen. In meiner Gemeinde gab es Zeiten, wo mehr 80 – 90 Prozent der G-ttesdienstbesucher Christen waren. Da kam es dann schon mal vor, daß vom evangelischen Seminarhaus zwei Straßen weiter so eben mal 45 Leute unangemeldet antrabten (bei einer Kapazität des Synagogenraums von 80), weil einem eingefallen war, daß er am Freitagabend in die Synagoge will. Da hängten sich die andern, weil sie das so interessant fanden, auch an. Jetzt ist es – leider – so geregelt, daß es nur noch ein Mal im Monat ein Wochenende gibt, an dem eine vorangemeldete Gruppe und höchstens 15 Personen – kommen darf. Einmal im Jahr gibt es eine „lange Nacht der Synagogen“. Das entlastet auch etwas – nützt aber den Leuten von außerhalb nichts.

    Aber bei einer offenen Veranstaltung wie „Gott im Berg“ (ich mußte erst mal die Suchmaschine befragen) ist das natürlich schwierig. Das ist ähnlich wie beim Kinderfasching des offenen Kindertreffs, wo auf einmal hauptamtliche Mitarbeiter aus unterschiedlichen Kindereinrichtungen mit ihren Kids aufkreuzen um sich selber die Vorbereitungsarbeit zu sparen.

    Können Sie vielleicht für einige Menschen aus interessierten Gemeinden eine Art „Praktikum“ ermöglichen. Leute, die dann bei der Veranstaltung konkrete Aufgaben wahrnehmen? Dafür braucht es sicher einen Vorbereitungstag, aber den machen Sie sowieso – und 45 min Anfahrtszeit dafür halte ich für zumutbar. Damit könnten Sie auch relativ elegant der christlichen Szene vermitteln: So und so viele Praktikumsplätze zum Mitarbeiten haben wir, ansonsten tut uns leid – geht nichts, weil der Platz beschränkt ist.

  4. Peter: Dass die Leute vielleicht etwas für ihre eigene Arbeit lernen wollen, darauf kommst du nicht?

  5. @JohannesP: Letztes Jahr war ich zwei Stunden „Türsteher“ und habe mich mit fast allen, die vorne in der Schlange warteten unterhalten. Etliche kamen von Außerhalb und keiner sagte, er sei da um etwas zu lernen.

  6. @Thomas G.: Soweit ich weiß ist der Karfreitag der fast höchste christliche Feiertag. Ich könnte mir vorstellen, daß die christlichen Besucher von außerhalb kommen, es irgendwie pietätlos finden zu sagen, daß sie was lernen wollen – selbst wenn es das wesentliche Motiv wäre.

  7. @IWe: Ich glaube, viele dieser Besucher finden das schön und inspirierend, und das ist es auch. Es reicht ihnen jedoch in den meisten Fällen tatsächlich, dabei gewesen zu sein.
    Und dann gibt durchaus auch Leute, die ganz direkt fragen, ob und wie sie so etwas auch machen können. Das finde ich sehr erfreulich. In der Karwoche selber ist nur so viel zu tun, dass uns schlicht die Kapazität fehlt, auch noch einen Workshop dazu zu machen. Vielleicht finden wir eine andere Form.

  8. @Peter, ich hoffe, die Formulierung „frommer Irrsinn“ war einfach nur ein Lapsus von dir. Ich gehe auch gelegentlich (!) mal in eine andere Gemeinde, um mich für die eigene Gottesdienstgestaltung und das ganze drumherum eines Gottesdienstes inspirieren zu lassen und hab mich bis jetzt immer willkommen gefühlt. Es wäre auch schrecklich für mich, wenn es nicht so wäre. Bei euch bin ich mir da jetzt nicht mehr so sicher nach diesem Artikel. Versteh mich nicht falsch, wenn die Massen an Nichtchristen strömen und einfach kein Platz mehr da ist, weitere aufzunehmen, dann ist das völlig in Ordnung, aber das ist doch normalerweise nicht unbedingt der Fall (ist bei euch vielleicht anders). Das aber als „frommen Irrsinn“ zu bezeichnen finde ich deplaziert.

  9. @JohannesP:
    Es geht in Peters Artikel ja nicht darum, dass jemand mal einen anderen Gottesdienst besucht. Sondern um Busladungen von Christen …
    Und bei Gott im Berg ist es wirklich so, dass zu viele kommen. Die letzten zwei Jahre musste man häufig bis zu einer Stunde anstehen, um reinzukommen, so dass manche schon umdrehten und wieder nach Hause gingen (und das waren sicherlich nicht die „frommen Touristen“).

  10. Okay, dann verstehe ich das. Kam aber irgendwie anders rüber, wenn ich das hier lese:

    „Ich habe immer noch nicht begriffen, was für Christen so toll daran ist, die Veranstaltungen anderer Christen zu besuchen, selbst wenn die etwas origineller sein sollten als die eigenen. Da setzt man sich doch besser auf den Hosenboden und denkt sich selbst etwas aus.“

    -> Hoffentlich lernen und andere Christen kennenlernen! Denkt sich selbst etwas aus? Hm…

    „Aber vielleicht hat sich das in einer gewissen Szene längst eingebürgert, weil viele Macher von “evangelistischen” Veranstaltungen etwas zahlenverliebt sind und dabei vorsichtshalber schon gar nicht mehr fragen, wie das Verhältnis von alten Hasen und “Neuen” überhaupt aussieht.“

    Da sag ich jetzt lieber nichts dazu…

  11. Ich hatte auch schon ein paar befreundete Christen zu Gott im Berg eingeladen – einfach weil ich es so gelungen fand. Nach Lektüre dieses Artikels lasse ich das in Zukunft. Das Anliegen ist verständlich und es gibt ja gerade bei dieser Veranstaltung auch keine Möglichkeit nach oben zu skalieren, weil die Räumlichkeiten nicht austauschbar oder erweiterbar sind.

  12. Vielleicht wird Gott im Berg gar nicht unbedingt als „missionarische“ Veranstaltung wahrgenommen (ist vermutlich auch besser so). Denn man denkt ja, wenn man an Kreuzwege denkt, auch gerade an ein „Angebot“ für die Kirche. Aber das Problem und der Ärger ist völlig verständlich. Nur auf der anderen Seite: was veranlasst Leute sich 50 Minuten mit einem Bus dahin fahren zu lassen? Ist das wirklich nur Konsum (und: wo ist eigentlich der Unterschied zwischen einem Touristen und einem Pilger?) Ich denke, das hat vielleicht auch mit zwei Sehnsüchten zu tun: zum einen die Freikirchler, die notorisch verlernt haben das Kirchenjahr zu begehen und wieder nach solchen Formen suchen, zum anderen sucht man tatsächlich nach Inspiration für neue Formen. Und es ist nunmal nicht so, dass Innovation auf den Boden von einzelnen Leuten mit genialen Einfällen wächst, sondern im Austausch. Mit zeigt das, das eigentlich die Zeit wäre für eine interaktive Gottesdienstwerkstadt, bei denen man Leute (und da denke ich auch an eine große Zahl potenzieller Teilnehmer aus dem Landeskirchlichen Bereich) ermutigt und ermächtigt selbst solche Projekte zu starten.

  13. For the record: So war meine Absage formuliert, Name und die Bezüge auf den vorausgehenden Schriftverkehr habe ich ausgelassen

    Lieber Herr Pfr.…,

    […] Wir haben Gott im Berg als Veranstaltung von Erlangern für Erlanger entwickelt. Wir freuen uns darüber hinaus, wenn es Christen an anderen Orten als Ansporn verstehen, selbst etwas Ähnliches zu machen. Aber wir sind von der Kapazität her gar nicht in der Lage, das als Großevent für den nordbayerischen Raum anzubieten.

    Sie sind auch keineswegs der erste, der so eine Anfrage schickt und diese Antwort von mir bekommt. Aber ich bitte Sie herzlich, auch einmal unsere Seite zu bedenken.

    Herzliche Grüße,

    Peter Aschoff

  14. Ich habe mir gerade die Internetseite zu „Gott im Berg“ angeschaut – ist ja eine großartige Sache und kostet bestimmt jede Menge Arbeit! Ich kann nachvollziehen, dass da auch Leute von außerhalb gerne teilnehmen möchten. Es ist ja auf der Webseite nicht unbedingt erkennbar, dass es sich um eine missionarische Aktion handelt und dass der Platz begrenzt ist (1500 Teilnehmer, wow).

    Viel Erfolg und Gottes Segen für diese großartige Sache!

  15. Ich habe den Eindruck, dass das ein Ausdruck einer christlichen (Sub-)Kultur ist. Umso mehr, je weiter man in evangelikale Kreise kommt. Genauso, wie es z.B. eigene Musik gibt, werden eigene Veranstaltungen besucht (und organisiert). So wie andere Konzerte oder Festivals besuchen, fährt man hier zu Lobpreisgottesdiensten und Evangelisationsevents.

  16. Ich finde es ein Zeichen lebendigen Glaubens, dass man es hält wie die ersten Christen: Die Gemeinschaft anderer Christen zu suchen. Natürlich in Verbindung mit Salz in der Welt sein und selbstverständlich nicht nur exklusiv.

  17. Reisen bildet. Was gegen Bildung?
    Nun mal im Ernst – warum besuchen Christen Verantaltungen anderer Gemeinden? Ich weiß nicht, wie es anderen geht, aber ich kann von mir sagen, dass ich gerne mal über den Tellerrand schaue, weil ich der überezugung bin, dass Gott größer ist, dass es mehr gibt, als wie das in meiner Gemeinde deutlich wird.
    Der Besuch anderer Gemeinden oder Angebote ist Teil der Suche nach Gott. Vielleicht gibt es ja einen Bruder, der weiß, wie man spirituell tiefere Erfahrungen macht, wie man näher an das Herz Gottes herankommt. Vielleicht gibt es jemanden, der mir entscheidende Impulse für mein geistiges Wachstum geben kann.
    Sicher kann ich so etwas auch in der eigenen Gemeinde finden – aber wenn ich nur in meinem eigenen Saft schmore, dann ist die Gefahr, dass mein Glaube und meine Erfahrungen mit Gott eher einfältig bleiben, relativ hoch.
    Und dann finde ich es wichtig, sich bewußt zu machen, was die Gemeinde Jesu Christi ist – das ist doch die Gemeinschaft aller Menschen, die Jesus als den Messias angenommen haben. Die finde ich überall auf der Welt und es ist enorm bereichernd, viele dieser Brüder und Schwestern zu treffen – auch um zusammen mit Ihnen unseren Herrn zu loben.

    In diesem Sinne begrüße ich es sehr, wenn es einen regen Austausch zwischen Christen der verschiedensten Gemeinden gibt. Wir müssen immer mehr ein Leib werden – und je mehr Austausch da ist, desto schneller erreichen wir dieses Ziel.

    1. @HolgerB: Ist das wirklich so schwer zu verstehen (offenbar schon, und das zeigt, wie tief der beschriebene Irrsinn tatsächlich sitzt) – ich habe weder etwas gegen Kontaktaufnahme noch gegen Bildung. Christliche Besucher sind uns fast immer willkommen – SO LANGE SIE UNS NICHT DAVON ABHALTEN, DAS ZU TUN, WOZU EINE GEMEINDE IN ALLERERSTER LINIE DA IST.

      Der Karfreitag ist einer der wenigen Tage im Jahr, wo ich für diese Art Gäste keine Zeit habe. Zwei Wochen später nehmen wir uns ein ganzes Wochenende Zeit dafür, unsere Erfahrungen mit allen zu teilen, die das möchten. Herzliche Einladung!

  18. Über „Gott im Berg“ kann ich nichts sagen, aber es gibt wohl in jeder Gegend „Leuchttürme“ mit „besonderen“ Angeboten. Viele davon freuen sich einfach, wenn viele Menschen kommen, und fragen gar nicht danach, aus welchen Gründen, und ob das die sind, für die man das Angebot mal machte.
    Da gibt es im Umkreis von 30 Kilometern um eine Stadt ein einziges Gottesdienstprofil, das sich von den anderen unterscheidet. Natürlich ist es voll, weil viele dorthin „pilgern“, und wir normalen Dorfpastoren müssen uns dann anhören „Wenn wir hier dasselbe machen würden, wäre unsere Kirche auch voll!“ Wenn aber alle dieses Profil imitieren würden und nur eine Kirche im Umkreis von 30km die Deutsche Messe „anbieten“ würde, wäre eben diese eine voll. Auch Christen suchen sich ihren Gottesdienst immer mehr nach Geschmack aus und nicht nach Inhalt oder Gemeindezugehörigkeit. Umso trauriger, wenn die Veranstalter der einen vollen Veranstaltung das nicht sehen.

    Und umso begrüßenswerter, wie differenziert und reflektiert Peter damit umgeht und wie er nicht einfach nur auf die Zahlen schaut.

    Wenn es aber stimmt, dass da eine Gemeindegruppe von woanders von Euch was lernen will, wäre es dann nicht das sinnvollste, sie nicht nur höflich auszuladen, sondern ihnen auch einen Workshop bei ihnen vor Ort anzubieten? Wo es weniger ums Kopieren, sondern ums Verstehen der Parameter geht, nach denen Ihr arbeitet, und wo am Ende etwas ganz anderes, für den Ort passendes rauskäme?
    (Naja, so wie ich Dich einschätze, macht Ihr etwas ähnliches wahrscheinlich schon …)

  19. Und wenn ich noch genauer gelesen hätte, hätte ich es nicht nur geschätzt, sondern gewusst … 🙂

  20. „Ist das wirklich so schwer zu verstehen (offenbar schon, und das zeigt, wie tief der beschriebene Irrsinn tatsächlich sitzt)“…

    @Peter: JA, DAS IST WIRKLICH SO SCHWER ZU VERSTEHEN!! Mann mann mann… Ich kanns einfach nicht glauben. Ganz schön ignorant, so davon überzeugt zu sein, dass andere immer die Doofen sind und man selber der Vernünftige!

    Woher bitte sollen die anderen wissen, dass Christen an diesem Tag nicht willkommen sind?? Steht das irgendwo? Seit wann muss man sich anmelden, wenn man eine Veranstaltung einer anderen Gemeinde besucht? Woher soll man wissen, welche Gepflogenheiten ihr habt?

    Und noch mal: Wenn andere euer Anliegen nicht verstehen (weil sie es nicht erklärt bekommen und von eurer Webseite dies auch nicht klar zum Ausdruck kommt) und du sie deswegen pauschal mit „Irrsinn“ abkanzelst, dann ist das schon sehr schwerer Tobak und echt ein totaler Affront den wohlmeinenden Christen gegenüber. Dazu noch völlig unberechtigt. Ich verstehe dein konkretes Problem bei dieser speziellen Veranstaltung, aber du musst verstehen, dass wir alle nicht in deinen Kopf schauen können. Nicht gegen Hinweise Besuchern gegenüber, dass es besser ist, nicht zu kommen. Aber:

    Gute, richtige Kommunikation ist da gefragt, und nicht ein pauschales Abwatschen der Christen der Umgebung in deinem Blog!!

    Sorry, aber das musste raus, denn so etwas regt mich echt auf!

    1. @JohannesP: Sich bei einem Besuch, zumal mit einer Busladung, vorher anzumelden, ist ganz schlicht und einfach eine Frage von halbwegs guten Manieren. Eben das ist ja auch geschehen, und ich habe auf die Anmeldung geantwortet. Der Rest dieses Posts ging über die Tatsache, dass diese Unsitte – und da gibt es kein Jota zurückzunehmen – den Leuten, die irgendetwas Interessantes anbieten, das Leben schwer macht, leider aber auch deshalb existiert, weil sie von anderen Veranstaltern kurzsichtigerweise gefördert wird.

      Und wer die Kommentare gelesen hat, die vor Deinem (wie fast immer empörten) Gesprächseintritt hier eingegangen sind, dann ist das auch sonnenklar.

      Aber ich freue mich über die Aufregung, denn dann bleibt die Message auch wirklich hängen. Danke fürs Bellen!

  21. „Der Rest dieses Posts ging über die Tatsache, dass diese Unsitte – und da gibt es kein Jota zurückzunehmen – den Leuten, die irgendetwas Interessantes anbieten, das Leben schwer macht, leider aber auch deshalb existiert, weil sie von anderen Veranstaltern kurzsichtigerweise gefördert wird.“

    @Peter, dir ist wirklich nicht zu helfen. Unverbesserlich. Das, was du da behauptest, ist einfach nur Unsinn. Bei mir bleibt eigentlich nur hängen, dass deine Meinung die allein maßgebliche ist, und andere einfach nur kritisiert werden ob ihres „irrsinnigen“ Verhaltens. Und davon nehme ich auch kein Jota zurück. Und das bleibt leider auch bei mir zu dieser Veranstaltung hängen, nicht diese an sich ganz tolle Aktion.

  22. Ach ja, PS zu deiner Bell-Bemerkung: Du bist nun beileibe diesbezüglich auch kein Kind von Traurigkeit!

  23. „Danke fürs Bellen“

    Das hab‘ ich im schnellen Drüberfliegen zuerst gelesen als
    „Danke fürs Beten“. Netter Verleser, oder ? Wäre vielleicht ein Weg, hier so ein bisschen den Dampf in die richtige Richtung zu lenken ..,

  24. Ich von meiner Seite kann Peter sehr gut verstehen.
    Meine Beobachtungen sehen so aus: Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die meisten, die ich kenne, die z.B. zu ProChrist kommen, Christen sind, die die Message ja bereits kennen. Die wenigsten bringen jemand mit, der auf der Suche nach Gott ist. Wir haben mit meiner alten Gemeinde dann versucht etwas eigenen für Leute aus unserem Stadtteil zu machen und waren dann am Ende „begeistert“ dass eine(!) Person da war, wo wir nicht wussten, dass sie in irgendeine Gemeinde geht, sondern möglicherweise tatsächlich zur Zielgruppe, also Menschen, die Gott noch nicht begegnet sind oder keine Beziehung zu Jesus haben, gehört.
    In meiner jetzigen Gemeinde halten wir es so, dass wir Werbung in anderen Gemeinden unterlassen, denn wir wollen nicht Christen anderer Gemeinden erreichen.
    Wäre es nicht so, wie Gott es gewollt hat besser, dass wir, statt uns ständig von anderen Christen inspirieren zu lassen, uns auf den Weg machen selber Gott zu begegnen und uns unsere Inspiration von ihm holen z.B. in der täglichen persönlichen Begegnung mit Ihm.

  25. ich glaube, ich sollte öfters nicht nur deine posts lesen, sondern auch die kommentare verfolgen. wo scharfe zungen und ausgewogenheit aufeinandertreffen, ergeben sich interessante diskussionen.

  26. „Wäre es nicht so, wie Gott es gewollt hat besser, dass wir, statt uns ständig von anderen Christen inspirieren zu lassen, uns auf den Weg machen selber Gott zu begegnen und uns unsere Inspiration von ihm holen z.B. in der täglichen persönlichen Begegnung mit Ihm.“

    @Tobias, ja, du hast natürlich Recht. Ich bitte nur zu beachten, dass es nicht um ein entweder oder geht, sondern um ein sowohl als auch. Ich finde es nicht richtig, beides gegeneinander auszuspielen. Genauso, wie wir am gesellschaftlichen Leben teilnehmen und ganz normal in Vereinen Spaß haben, mit Menschen Freundschaften schließen und sozial tätig sind, sollten wir auch Gemeinschaft mit Christen haben, und uns auch von anderen Christen (auch aus anderen Kulturen, wie es Peter ja selbst gerne macht, siehe Irland) inspirieren lassen. Alles hat seine Zeit.

    @haso, ja, ich mag auch Diskussionen! 🙂 Ich hoffe, dass meine Äußerungen, auch wenn sie vielleicht manchmal provizierend scheinen, eher als Anregung und nicht als Angriff gesehen werden…

  27. @JohannesP, danke für deine Anmerkung. Zum Thema Ausgewogenheit stimme ich dir natürlich zu. Das finde ich auch wichtig. Wobei ich dazu nicht in andere Gemeinden fahren muss. In meiner eigenen Gemeinde gibt es so viele spannende begabte Leute. Auch kann ich mich über Bücher und andere Medien, bzw. Treffen zu bestimmten Themen inspirieren lassen.
    Nur weißt du, ich habe meinen Kommentar bewusst mit der Betonung auf „selber Gott zu begegnen“ gelegt, weil ich oft den Eindruck habe, dass es viele bei dem von Peter kritisierten belassen und sogar meinen, dass dies der Weg ist im Glauben zu wachsen. Mich erinnert das oft an das Volk Israel, das am Sinai steht und Mose vorschickt, damit er für sie alle mit Gott spricht. Wo ist da das Priestertum aller Gläubigen? Wie stark vertrauen wir darauf, dass Gott uns für unseren Kontext und unsere Verhältnisse bzw. unseren Ort nicht nur allein, sondern auch als Gemeinde mit Ideen und Möglichkeiten beschenkt. Ich habe eine Gemeinde erlebt, die, weil sie keinen Prediger bekamen, ihren Gottesdienst ausfallen lassen wollten.
    Naja, du merkst, das beschäftigt mich gerade sehr.
    Nichts desto trotz hast du natürlich recht. Ausgewogenheit ist super. Da stimme ich zu. Nur bitte ich darum, dass es dann wirklich ausgewogen ist und nicht eine Ausrede, sich nicht auf den beschwerlichen Weg zu machen, Gott selber als einzelner und als Gemeinde zu begegnen. Ich hoffe, das ist nachvollziehbar?!

Kommentare sind geschlossen.