Die „Illusion der Emerging Church“

Spencer Burke schreibt, dass es weder „die moderne Kirche“ gibt, noch eine wirklich fassbare Größe namens „emerging church“. Das unterscheidet sich insofern von verschiedenen anderen Abgesängen und vor allem Abrechnungen, als er um ein differenzierteres Bild der Großwetterlage bemüht ist. Die Kirche insgesamt erlebt einen tiefgreifenden Umbruch, aber in mancher Hinsicht ist auch dieser Umbruch etwas, was sich ständig ereignet.

Anstatt nun die Kontraste zu scharf und statisch herauszuarbeiten, rät Burke zum Lernen und zur Offenheit nach allen Seiten. Sein letzter Absatz gefällt mir gut:

Someday those who are defending the church today will realize that it was the loss of modernity that they were grieving. And those who are so eager to be the torch bearers for the emerging church will be left with a new institution to feed. But for some, the Church will always be the Church and she will continue to surprise us…

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2 Antworten auf „Die „Illusion der Emerging Church““

  1. Hab ich das richtig verstanden, daß Burke davor warnt, die Emerging Church auch wieder zu institutionalisieren? Falls ja, gefällt mir die Warnung davor – ähnlich wie Dir offensichtlich, wie Du schreibst – gut. Saß neulich in einem Meeting mit verschiedenen Gemeindeleitern zusammen. Bei einem sehr jungen Gemeindeleiter fiel mir auf, daß er das Wort „missional“ äußerst häufig verwendete – leider auch an Stellen, an denen ich es eher unpassend fand, indem er es z.B. mit sozialem Engangement deckungsgleich benutzte, was aus meiner Sicht weit über den eigentlichen Sinn hinausgeht, wenn ich z.B. an die Definition bei Hirsch & Frost nachdenke. Jedenfalls kam es mir so vor, als ob es darauf ankäme, möglichst hip zu sein und Emerging-Vokabular zu verwenden. Fühlte mich selbst dabei etwas ertappt, zugegebenermaßen.

  2. @Phil – ich denke, Burke sieht die Emerging Church nicht als eine Art Denomination oder auch als ein fest umrissenes „Modell“ und „Lösung“ eines Problems, sondern als einen sehr bunten Strauß von fragenden Menschen. Das mit den Etiketten ist ein sehr schwieriges Problem. Viele werfen sehr sorglos mit Begriffen um sich, die sie nur sehr vage verstehen. Das produziert massenhaft Missverständnisse.

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