Menschen und Monster

Spiegel Online warnt heute vor Zombie-Banken. Und die Zeit mahnt, das Wachstum sei das eigentliche Problem, das bekämpft werden müsse. Beides hat mich an diesen buchstäblich apokalyptischen Abschnitt aus John Steinbecks „Grapes of Wrath“ erinnert, den ich einmal bei Walter Wink zitiert fand und in Mit Gott im Job kommentiert habe. Er scheint, 70 Jahre nach seinem Erscheinen, aktueller denn je zu sein:

Manche Landbesitzer waren freundlich, weil sie das, was sie taten, ungern taten, und manche waren böse, weil es ihnen zuwider war, grausam zu sein, und manche waren kühl, weil sie schon vor langer Zeit herausgefunden hatten, dass man kein Landbesitzer sein kann, ohne kühl zu sein. Und sie allesamt waren in etwas befangen, das größer war als sie selbst. Manche von Ihnen hassten die Zahlen, von denen sie getrieben wurden, manche fürchteten sich, und manche beteten die Zahlen an, weil sie ihnen eine Zuflucht gaben vor Gedanken und Gefühlen.

Wenn eine Bank oder Finanzgesellschaft das Land besaß, so sagten die Männer, die gekommen waren: Die Bank – oder die Gesellschaft – wünscht – braucht – befiehlt – muss haben – als sei die Bank oder die Gesellschaft ein Ungeheuer mit Gedanken und Gefühlen, das sie verführt hatte. Und jene, die das sagten, wollten keine Verantwortung für die Banken oder die Gesellschaften auf sich nehmen, weil sie Menschen und Sklaven waren, während die Banken Maschinen waren und Herren zu gleicher Zeit. (…)

Und die Landbesitzer erklärten das Arbeiten und Denken des Ungeheuers, das stärker war als sie. Ein Mann kann das Land halten, wenn er nur essen und Steuern bezahlen kann. (…) Aber siehst du, die Bank oder eine Gesellschaft kann das nicht, weil diese Kreaturen ja keine Luft atmen und sich nicht von Fleisch nähren. Sie atmen Profite und sie nähren sich von Zinsen. Wenn sie das nicht bekommen, sterben sie, wie du stirbst ohne Luft und ohne Fleisch. Es ist eine traurige Sache, aber es ist einfach so. Es ist einfach so. (…)

Ein Mann auf einem Traktor kann zwölf oder vierzehn Familien ersetzen. Zahl ihm seinen Lohn und er macht die ganze Ernte. Wir müssen das machen. Wir machen es nicht gern. Aber das Ungeheuer ist krank. Irgend etwas muss mit dem Ungeheuer geschehen. Sicher, riefen die Pächter, aber es ist unser Land. Wir haben es ausgemessen und umgepflügt. Wir sind darauf geboren und wir sind darauf getötet worden, wir sind darauf gestorben. Wenn es auch nicht gut ist, ist es doch unser Land. (…)

Tut uns leid, wir sind‘s ja auch nicht. Es ist das Ungeheuer. Die Bank ist nicht wie ein Mensch. Ja, aber die Bank ist ja auch nur von Menschen gemacht. Nein, da hast du unrecht – völlig unrecht. Die Bank ist etwas ganz anderes als Menschen. Jeder Mensch in der Bank hasst das, was die Bank tut, und doch tut die Bank es. Die Bank ist mehr als Menschen sind, das sage ich dir. Sie ist ein Ungeheuer. Menschen haben sie gemacht, aber sie können sie nicht kontrollieren.

(Soundtrack dazu: The Way It Is von Bruce Hornsby)

Share

Weisheit der Woche: Der Teufel, das Gemeinwohl und die Finanzkrise

Man kann die Krise sicherlich als faustische Erfahrung beschreiben. Zu viele Menschen haben einen Vertrag mit dem Teufel geschlossen. Den wahren Moment der Erfüllung erlebt Faust ganz am Ende erst, als er nicht mehr das persönliche Glück, sondern das Gemeinwohl der Gesellschaft in den Vordergrund rückt.

HSBC-Chairman und jetzt auch Buchautor Stephen Green über Lehren aus der Finanzkrise auf Zeit Online

Share

Tote Tempel

Keine Ahnung, warum der Artikel über den Niedergang der US-amerikanischen Shopping Malls mit einem Werbeschild vor einem derangierten Gabäudekomplex beginnt, auf dem es um Jesus geht. Weitere Bilder gibt es auf der sehenswerten, aber momentan nicht erreichbaren Website deadmalls.com.

Nachdenklich macht allerdings die Feststellung, dass nicht nur viele Konsumtempel leer stehen und verfallen, sondern dass seit 2006 keine neue überdachte, klimatisierte Mall mehr gebaut wurde. Statt der monolithischen Klötze entstehen offene Lifestyle Center – das entspricht schon viel eher wieder einer kleinteiligen innerstädtischen Fußgängerzone.

Vielleicht ist das aber nicht nur ein Wink an die Stadtplaner, sondern auch ein Indiz dafür, dass das Konzept der Megachurch – hierzuland ohnehin nicht so erfolgreich – seine besten Tage schon gesehen hat: Der Versuch, auf der grünen Wiese neben einem großen Parkplatz alles unter ein Dach zu packen, Menschen aus einem weiten Umkreis mit hochglänzenden Angeboten und Attraktionen zu locken und so eine eigene, fromme, gar nicht so kleine Welt zu schaffen.

Je mehr Zeit Menschen in den Malls verbrachten, so dachte man, desto bessere Konsumenten würden sie schließlich. Auf Kirche umgemünzt bedeutet das, je mehr jemand an Gottesdiensten und Gruppenangeboten teilnimmt, desto besser steht es um seinen Glauben. Dachte man…

Kirchenbauten bilden übrigens laut Wikipedia schon seit der Antike die Stadt ab: Die Basilika mit ihrem Portal (als Analogie zum Stadttor), die via sacra durch das Mittelschiff führt zur Apsis, die dem Königspalast entspricht und in deren Mosaiken Christus als Weltenherrscher erscheint. Die antiken Kirche liegen noch mitten in den Stadtvierteln. Im Mittelalter prägten zunächst Burgen das Stadtbild – hohe Gebäude auf engem Raum – also bekamen auch die Kirche Türme. Aus einem Turm wurden schließlich viele, weil inzwischen die Städte gewachsen waren und ihr Bild durch viele Kirchtürme bestimmt wurde.

Ob man das nun eher positiv deuten möchte (Kirchen erinnern als Verweis auf das himmlische Jerusalem daran, dass die Stadt nicht sich selbst gehört) oder negativ (entweder als simple Anpassung oder als imperiale Geste) – die Frage nach dem Sinn und der implizit immer auch prägenden Botschaft christlicher Versammlungsräume bleibt spannend. Zum Beispiel eben auch die, ob Kirchen als unbewusstes Ebenbild des Einkaufszentrums Konsumhaltung und Kommerzialisierung fördern und Menschen aus der Verwurzelung in konkreten, nicht zwingend nur räumlich zu denkenden Nachbarschaften herauslöst. Das gilt dann vom Ansatz her schon für die kleineren Neubauten im Industriegebiet am Stadtrand, die es ja auch bei uns ganz oft gibt: Der Ort predigt mit. Er ist schon immer ein Bestandteil der jeweiligen Liturgie.

Share

Musik: heute kreuzweise

Gossip steht heute mit Heavy Cross auf Platz 2 bei Amazon mp3 und Platz 5 bei iTunes. Das Cover deutet schon an, dass eher die Form, aber kaum etwas vom Inhalt überlebt hat – der Song beklagt die Grausamkeit der Welt und hat ihr im Grunde nur zur ratlosen Pose erstarrte Zweisamkeit entgegen zu setzen.

Aber einmal aufmerksam geworden werde ich von Daniel an Robbie Williams erinnert, der in Bodies – zynisch, wie könnte es anders sein – den (allzu leicht dahin gesagten?) frommen Worthülsen vom stellvertretenden Tod Jesu die Beziehung zum eigenen Spiegelbild als Grundlage seiner Lebensphilosophie entgegensetzt

All we’ve ever wanted

Is to look good naked

Hope that someone can take it

God save me rejection

From my reflection,

I want perfection

Alles wäre kaum eine Zeile wert, wäre da nicht noch Regina Spektor (via Pastor Sandy), die dem Narzissmus und der Melancholie der Kollegen den Spiegel vorhält. Es ist das zweifelhafte Privileg der Satten, Schönen und Reichen, sich über Gott und seine (manchmal ja tatsächlich) dämlichen Anhänger lustig zu machen, aber es wirkt wie der Spott übermütiger Kinder, so lange die Mami oder der große Bruder in der Nähe ist. Hat am Ende hat der Weheruf Jesu gegenüber denen, die jetzt lachen, für Spektor vielleicht doch seine Berechtigung? Immerhin singt sie

No one laughs at God in a hospital

No one laughs at God in a war

No one’s laughing at God

When they’re starving or freezing or so very poor

No one laughs at God

When the doctor calls after some routine tests

No one’s laughing at God

When it’s gotten real late

And their kid’s not back from the party yet

Share

… und die Liebe wird in vielen erkalten

Das ist in diesem Fall mal eine gute Nachricht, wenn Zeit Online nämlich heute den Psychologen Peter Kruse zitiert:

Die Menschen verlieren ihre emotionale Nähe zum Auto. Dies trifft insbesondere die Einstellung zu Premiummarken wie BMW, Mercedes oder Porsche. Diese Kultmarken wirken nicht mehr so erotisch auf die Menschen. Das Konsumgut Auto hat seine Poleposition im emotionalen Raum verloren.
… Die junge, mit dem PC aufgewachsene Generation, die »digital natives«, wird sich vom Thema Auto nicht mehr so anfixen lassen wie frühere Generationen. Haben die Jungs erst mal aufgehört, Autoquartett zu spielen, ist die alte Bindung für immer hin.

DSC01790

Share

Nochmal: Lust und Versuchung :-)

Ich habe zum ersten Mal bei Daniel Goleman vom Marshmallow-Test gelesen – heute fand ich bei Ehrensenf den Link zu einem Video, das das Experiment nachstellt. Der Hintergrund ist die Frage, wie es Kindern gelingt, die Erfüllung von Wünschen zugunsten einer größeren Belohnung aufzuschieben. Der Erfinder des Tests ist Walter Mischel, und er hat Jahre später nachgehakt, um zu sehen, wie seine kleinen Probanden sich entwickelt haben. Das Ergebnis wird hier beschrieben:

Der im Alter zwischen vier und sechs Jahren absolvierte Marshmallow-Test sagte viele Eigenschaften der Kinder zehn Jahre später mit unerwarteter Genauigkeit voraus. Aus einem einzigen Messwert – Anzahl Sekunden, die ein Kind warten konnte – liess sich lesen, ob ein Kind später ausgeglichen und kooperativ war, ob es Initiative zeigte und welche Schulnoten es nach Hause brachte. Selbst als die Kinder längst erwachsen waren, liessen sich aus ihren frühen Testresultaten Selbstbewusstsein und Stressresistenz lesen.

Aber nun zum Film (und den werden alle, die von Franz Jalics verunsichert waren, ganz bestimmt theologisch korrekt finden):

Share

Falsch gerechnet

Zum Beginn der IAA und zum Ende der Abwrackprämie heute der passende Kommentar aus einem Interview, das Zeit Online mit Wolfgang Lohrbeck von Greenpeace geführt hat. Status hin oder her – ich fahre nun guten Gewissens den alten (aber sauberen) Peugeot weiter, bis alle Kinder den Führerschein und genug Praxis haben. Und wirklich saubere Autos auf dem Markt sind.

Die Abwrackprämie war eine Katastrophe. Unter dem Strich hat sie keine CO2-Entlastung gebracht. Bei der Produktion eines Autos fällt so viel CO2 an, dass der Neuwagen nur zwei bis drei Liter verbrauchen dürfte, um im Schnitt sauberer als ein Gebrauchter zu sein. Das ist nicht der Fall. Und es geht ja auch nicht nur um CO2. Für die Produktion eines neuen Autos werden zum Beispiel mehrere 100.000 Liter Wasser verbraucht.

Share

Konservative sind auch nicht mehr das, was sie mal waren

Ich hatte schon immer das Problem, links und rechts zu unterscheiden. Wenn ich es spontan sagen muss, habe ich eine Fehlerquote von 50% – das sagt schon alles. Inzwischen gilt das auch für die Politik, und seit heute weiß ich auch warum. Hier ein kleiner Ausschnitt aus Matthias Matusseks Abrechnung mit dem heutigen politischen Konservativismus im Spiegel – unbedingt ganz lesen und bis zur Bundestagswahl den Zorn bitte nicht herunterschlucken:

Dem Konservativismus, mit dem ich groß geworden bin, wäre über diese Blasiertheit der Kragen geplatzt. Er hatte mit der Bergpredigt zu tun. Er fand, dass uns das Elend der anderen angeht, dass Eigentum verpflichtet. Er hätte die gigantische Umverteilung der vergangenen zehn Jahre – den Rückgang der Reallöhne um 4 Prozent, die Steigerung der Unternehmensgewinne um 60 Prozent – als Skandal gesehen. Eigentlich muss Gregor Gysi nur diese Zahlen nennen und ansonsten den offiziellen Armutsbericht der Bundesregierung hoch- und runterbeten, und der Konservativismus, den ich kennengelernt habe, hätte ihm grimmig zugestimmt.

Nicht nur er. Die letzte Enzyklika des Papstes, „Caritas in veritate“, drehte sich um nichts anderes als um Gerechtigkeit und Gemeinwohl. Sie beschwört im Übrigen die Gefahr, dass eine Wirtschaft ohne Verantwortungsethik sich selbst zerstören wird. Wir indes erleben, wie der konservative Klassenkampf von oben total geworden ist, ökonomisch genauso wie mental. Er hat Werte zertrümmert, radikaler, als es die Linke je vermocht hätte. Er hat ein kaltschnäuziges System geschaffen, das dem abgehängten Rest der Gesellschaft nach unten zuruft: Strengt euch gefälligst an.

Share

Das konnte nicht wahr sein

Otto hat versehentlich Macbooks für knapp 50 Euro angeboten. Rund 2500 Kunden haben 6500 Geräte bestellt und wollen den Versand jetzt verklagen, weil der die Geräte zu diesem Preis nun doch nicht hergibt – dafür aber 100 Euro Entschädigung zahlt.

Selbst wenn diese Käufer formal im Recht sein sollten: Die meisten haben mehrere Geräte bestellt, höchstwahrscheinlich um sie für ein Vielfaches weiter zu verkaufen. Dass 49,95 € kein realistischer Preis sein konnte (wenigstens nicht ohne Mobilfunk- oder DSL-Vertrag), kann – muss! – jeder wissen.

Was mich dabei wütend macht: irgendwer bei Otto ist für die Panne verantwortlich und hat unter Garantie schon längst jede Menge Ärger am Hals. Jede weitere Klage gegen seinen Arbeitgeber macht diesem Menschen das Leben noch ein bisschen schwerer. Hier auf den Buchstaben des Gesetzes zu pochen, ist unanständig.

Und über gierige Banker oder Politiker sollte von diesen Leuten auch keiner mehr herziehen. Nur gute Menschen haben ein Macbook verdient…

Share

Neu im Netz: fairlangen.org

Zu Beginn des Jahres haben wir uns mit Material der Micha-Initiative zum Thema Armut, Globalisierung und Gerechtigkeit beschäftigt. Es kam eine erstaunlich große Gruppe zusammen, und nachdem alle das Gefühl hatten, dass sechs Abende uns zwar geholfen haben, die richtigen Fragen zu stellen, konkrete Antworten jedoch viel länger dauern, ist daraus die Website fairlangen entstanden.

Hier sind besonders auch regionale Informationen über fairen Handel und nachhaltigen Lebensstil zusammengestellt, es läuft eine „Unterschriftensammlung“ für ein städtisch gefördertes Carsharing-Angebot und es besteht die Möglichkeit, das Ganze durch Kommentare und Beiträge mit zu entwickeln. Natürlich dürfen auch Nicht-Erlanger reinklicken, und vielleicht lohnt sich ein ähnliches Projekt auch in anderen Gegenden.

fairlangen.jpg

Share

Neue Fragen, alte Einsichten – oder doch nicht?

Unter dem Titel Der neue Mensch trägt Matthias Mattusek die aktuellen Versuche einiger Intellektueller zusammen, die richtigen Konsequenzen aus der Wirtschaftkrise zu ziehen. Schon interessant, was dort gedacht wird.

Natürlich klingt der Titel erst einmal nach paulinischer Paraklese. Andererseits kann man auch mit Dietrich Dörner argwöhnen, dass der Ruf nach dem „neuen Menschen“ daher rührt, dass die eigenen politischen Konzepte (konkret nennt er den Kapitalismus, der zum Egoismus degeneriert und den Sozialismus, der Lethargie verursacht) gescheitert sind und man nun nicht deren falsche Prämissen in Frage stellt, sondern beklagt, die Menschheit sei dafür noch nicht reif.

Doch Ralf Dahrendorf scheint eher die paulinische Denkrichtung zu wählen, wenn er eine Rückkehr zur protestantischen Arbeitsethik fordert, wie Max Weber sie klassisch definiert hat: Bedürfnisaufschub, Disziplin, Pflicht und Dienst als Gegenstück zum bisherigen Hedonismus, der in Verbindung mit dem Pumpkapitalismus für die Krise ursächlich verantwortlich ist.

Wolfram Weimer, der Chefredakteur von Cicero, spricht ähnlich eindringlich von „Glaube statt Gold“, Familie, Sparsamkeit und Bescheidenheit – eine Art „neuer Bürgerlichkeit“. Radikaler denkt Peter Sloterdijk, der eine Abkehr von den bisherigen Exzessen der Weltgesellschaft fordert und Künstler, Mönche und Asketen zum Prototypen des neuen Menschen werden, dessen Kampf nicht um ein größeres Stück des immer begrenzteren Kuchens geführt wird, sondern sich gegen die eigenen ausufernden Ansprüche und Bedürfnisse richtet.

Was ich mich beim Lesen gefragt habe, war nun dies: Haben diese drei Autoren eigentlich selbst umgedacht aufgrund der Krise, oder haben sie diese nur zum Anlass genommen, ihre bisherigen Ansichten wieder aufzuwärmen und neu in Umlauf zu bringen? Ich bin mir nicht sicher. Aber mir wäre wohler beim Lesen, wenn letzteres der Fall wäre. Sie werden dadurch nicht richtiger, aber irgendwie einen Tick glaubwürdiger.

Share

Lebensweisheiten

Heute von Wolfgang Schäuble zu Tugenden, die die Wirtschaftkrise vielleicht verhindert hätten:

… ich schrieb meine Doktorarbeit über Wirtschaftsprüfer. Bei der Recherche hatte ich ein bleibendes Erlebnis. Ich fragte den Vorstand einer großen Gesellschaft, wie er Leute aussucht. Er sagte, er beobachte, ob sie auch mal großzügig sind, ob sie mal am Lotteriestand des Roten Kreuzes ein Los kaufen. Wenn sie zu kleinlich sind, zu sehr am eigenen Geld interessiert, stellt er sie nicht ein. Eine gewisse Distanz zur Mehrung des Vermögens ist wichtig.

Share