Der Klimagipfel steht offenbar vor dem endgültigen Scheitern und man mag sich gar nicht ausmalen, was das für die Ärmsten der Welt bedeutet – geschweige denn für die Artenvielfalt, die Ausbreitung von Krankheitserregern und Parasiten, lokale Konflikte um Wasser, Flüchtlingsströme und was sonst noch alles als Folge eines globalen Temperaturanstiegs droht, besonders wenn bestimmte Schwellen überschritten und Kipp-Punkte erreicht werden.
Vielleicht ist es ja besser, wenn gar kein Ergebnis herauskommt, als eine maue Absichtserklärung, die die globale Rat- und Tatenlosigkeit nur vertuscht. Dann bleibt die Hoffnung, dass der Druck ausreicht, um bald einen neuen Anlauf zu nehmen.
Ich kann die Wut der Aktivisten verstehen auf den halbherzigen Einsatz vieler Politiker, auf unverbindliche Angebote und Sonntagsreden (auch unter der Woche) und vieles mehr. Sie erinnern mich an die Propheten des Alten Testaments, die den faulen Frieden und das kurzsichtige, größenwahnsinnige Handeln ihrer Könige beklagten, die verdeckten Motive ans Licht zerrten und auf die bitteren Folgen hinwiesen.
Klar kann jeder selbst kleine Schritte gehen und seinen persönlichen Beitrag leisten. Aber vielleicht bleibt uns darüber hinaus nicht viel anderes übrig, als die demonstrative Klage und Trauer im Namen der Opfer, die dieses Versagen fordern wird.
Sehr guter Vergleichspunkt mit den Propheten des Alten Testaments. Ich bin mal gespannt, ob sich nicht vielleicht eine der großen Kirchen nach dem Klimagipfel (im übertragenen Sinne) in Sack und Asche kleidet. Zwar muß das nichts bringen (siehe z.B. Jeremia oder Ezechiel), wäre aber zumindest ein Statement, daß vielleicht sogar Potential hat, die alljährlichen Diskussionen an Weihnachten über den richtigen oder falschen Gott zu klären (war gerade mal kurz in einem Spiegel-Forum über dieses Thema und mußte beinahe ko…; sinngemäß: wenn Humanisten Religion oder gar den Kern des Christentums bewerten wollen).
Wie kann sich ein so kleines Land wie Tuvalu helfen? Wie dradio Kultur heute morgen berichtete, würde dieses Land bei einer globalen Erwärmung von 2 Grad völlig versinken, da wäre Hilfe nötig, wie auch bei anderen Folgen des Klimawandels.
Beten wir für ein Fortkommen, einen Erfolg der Verhandlungen jetzt oder Ende Januar, besonders für Menschen in großer Angst.