Wer bisher noch nicht Scot McKnights Besprechung der “New Perspective on Paul” (kurz: “NPP”, wesentliche Beiträge dazu kamen von Sanders, J. Dunn, N.T. Wright) gelesen hat, sollte nun bei Folge 5 spätestens einsteigen. Hier geht es um die Frage der Sündhaftigkeit des Menschen, wo sich die NPP gegen die Paulusinterpretation der Reformatoren abgrenzt, die Judentum und (Semi-) Pelagianismus verwechseln und in der Sünden- und Gnadenlehre auf Augustinus zurückgreifen. Ihr Hauptgegner ist die “Werkgerechtigkeit”. Eben sehe ich, dass DoSi das alles auf Deutsch bietet.
Gleichzeitig bekommt bei vielen, die heute noch der reformatorischen Interpretation folgen, die Gnade Gottes einen zähneknirschenden Touch. Dazu ein – wie ich finde: sehr treffendes – Zitat aus einem älteren Post auf Jesus Creed:
Diese Leute können nicht über Gnade reden ohne zu betonen, wie verkommen wir sind;
sie können Yancey’s What’s So Amazing…? nicht lesen, ohne zu sagen, das sei nur die halbe Geschichte;
sie können nicht Gehorsam predigen ohne zu sagen, es seien keine “Werke”;
sie können nicht über Gnade sprechen ohne all die zu erwähnen, die auf dem Weg in die Hölle seien;
sie können keine Liebe predigen ohne zu zeigen, dass Heiligkeit hinter allem steckt;
sie können nicht über Gande reden ohne uns daran zu erinnern, dass es nur um Gottes Ehre geht und Gott das alles nicht tun müsse, wir uns also glücklich schätzen können;anders gesagt: sie können es nicht hinnehmen, dass Gottes Gnade sein Wohlwollen uns gegenüber ist, weil Gott ist, wer er ist (ein gnädiger, liebender Gott) und weil wir sind, wer wir sind: sein auserwähltes Volk, an dem er sich freut und für das er ein Evangelium kunstvoll gestaltet hat, das uns wieder herstellt als Ebenbilder, die in Einheit mit Gott und in Gemeinschaft mit anderen sind.
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