Legt man sich die Latte im geistlichen Leben zu hoch, dann ist damit gar nichts gewonnen. Madeleine Delbrêl plädiert für den entgegengesetzten Ansatz, und sie hat einen schönen Begriff dafür:
Manche setzen es sich in den Kopf, es genau wie die Ordensleute machen zu wollen; das führt aber dazu, überhaupt nichts zu tun, denn so etwas ist für uns Leute vom Volk praktisch unmöglich.
in das beschäftigtste, umtriebigste Leben dringen aber doch, wie feiner Staub, leere Zeitteilchen ein […] Wenn wir behaupten, Beten sei unmöglich, so müssen wir uns auf die Suche nach diesem Zeitstaub machen und ihn so, wie er ist, verwerten.
aus Deine Augen in unseren Augen: Die Mystik der Leute von der Straße, 103.