Das Evangelium ist die Geschichte von der Rückkehr des Königs. Gott kommt zurück auf seine Erde, zu den Menschen, die er geschaffen hat, um in liebevoller Gemeinschaft mit ihm zu wachsen und seine Herrlichkeit immer völliger widerzuspiegeln.
Nachdem die Menschen nicht unter Gottes Anleitung und mit seiner Hilfe ihr Potenzial entfalten wollten, sondern sich von ihm abwandten und sich (auf Kosten anderer und zum Schaden der ganzen Schöpfung) ihre eigenen kleinen und großen Reiche schufen, gerieten viele an sich gute Dinge unserer Welt außer Kontrolle.
Gott sah nicht tatenlos zu.
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Zwischen den Weltreichen der Menschheit adoptierte er einen unbedeutenden Nomadenstamm, über den nach und nach Unterdrücker aller Art stolperten und der erstaunliche Denker, Dichter und Propheten hervorbrachte, die in Gottes Namen von Gerechtigkeit sprachen, von einer alternativen Gesellschaft mit Gott in der Mitte und einer versöhnten, wiederhergestellten Welt träumten.
Schließlich kam Gott selbst in Jesus von Nazareth, um seine Herrschaft in dieser Welt aufzurichten. Wider Erwarten tat er das nicht mit Zwang, Einschüchterung und Gewalt, sondern wehrlos, verletzlich und mit einem großen Herzen für die Ohnmächtigen und Ausgeschlossenen. Er zeigte, wie man befreit leben kann, heilte kranke Körper und Beziehungen und lehrte Menschen, einander zu lieben und so Gerechtigkeit und Frieden zu stiften. Aber er war unbeugsam und scheute nicht vor Kritik an den Mächtigen zurück, die dagegen kein anderes Mittel fanden, als Jesus hinzurichten.
Nirgends mehr als in diesem Tod wurde der Hass, die Zerrissenheit und Gottverlassenheit der Welt offenbar und zugleich Gottes unablässige Liebe und Bereitschaft zu leiden – seine Gerechtigkeit. Gottes Kraft hatte sich darin nicht erschöpft, sondern potenziert. Er weckte Jesus von den Toten auf – als den ersten Vertreter der neuen Schöpfung und der neuen, geheilten Welt.
In derselben Kraft – dem Geist Gottes – sind seither Menschen aus allen Völkern und Kulturen überall auf der Welt unterwegs. Sie leben in kleinen und großen Gemeinschaften der Hoffnung, überwinden Trennungen, bringen Heilung und Versöhnung, selbst wenn es sie manchmal alles kostet. Aber sie haben einen Vorgeschmack von dem Leben der neuen Welt, die Gott eines Tages selbst vollendet, wenn er jede Träne abwischt und jede Wunde heilt, so wie er es in Jesus schon begonnen hat.
Als Geschichtenleser würde mich vielleicht noch interessieren: Was wurde aus dem kleinen Nomadenstamm?
Gute Frage, an man sich theologisch und politisch-„israeltechnisch“ super den Mund verbrennen kann 🙂
Hast Du einen salomonischen Vorschlag?