Nichts wie raus aus Legoland

Ökonomen sind Künstler. Sie reduzieren die Wirklichkeit. Der Künstler sieht ein Gesicht, einen Baum und reduziert es auf das Wesentliche, er verfremdet, verwirft, gestaltet um, bis etwas Neues entsteht. Wie der Ökonom. Er reduziert die Welt und blendet vieles aus.

… Es ist ein Legoland mit vielen Klötzen. Alles ist übersichtlich. Doch etwas unterscheidet den Ökonomen vom Künstler: Der Maler weiß, dass er Kunst macht. Der Ökonom nicht. Pablo Picasso dachte nie, dass sein Guernica ein Foto des spanischen Bürgerkrieges ist. Der Ökonom aber schaut auf die Lego-Welt und sagt: “So ist das Leben.”

… Keine einzige der fünf Rezessionen hierzulande hat ein Forscher vorhergesagt, den Internetboom in den Neunzigern auch nicht. Im Herbst 2002 erwarteten die Institute für 2003 ein Wachstum von 1,4 Prozent, tatsächlich schrumpfte die Wirtschaft um 0,2 Prozent und derzeit rätseln alle, warum hierzulande Jobs entstehen. Das Öl ist zu teuer, und Angela Merkel vergeigt die Reformen.

Andreas Hoffmann in der SZ

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