5 Antworten auf „Nachtrag: Erwachsen Beten“

  1. Das finde ich sehr interessant, sich mal mit diesem Thema zu beschäftigen, weil auch ich über die vielen Jahre Christsein da z.T. recht drastische Veränderungen bei mir feststelle.
    Allerdings scheint mir Deine Sicht des heranwachsenden Beters etwas zu pubertär dargestellt, in der Bibelstelle ist ja von diesem zu lesen: „weil ihr stark seid und das Wort Gottes in euch bleibt und ihr den Bösen überwunden habt“, das ist doch auch was, und nicht nur ein Durchgangsstadium, das man in späterer Weisheit mal milde belächelt, oder?

  2. Nein, so natürlich nicht. Der Schwerpunkt wird halt ein anderer. Aber man vergisst ja nicht alles, was man früher gelernt hat, auch wenn später andere Dinge wichtiger werden.
    Trotzdem erinnert mich die Formulierung bei Johannes an die Sache, als Jesus sagt: „Freut euch nicht, dass euch die bösen Geister untertan sind, freut euch vielmehr…“
    Er war ja vielleicht selbst einer gewesen, dem diese Mahnung galt…

  3. Wo sind uns denn die bösen Geister untertan? Wenn ich mich umschaue in den letzten Jahren unter den Christen, die ich kenne, Gemeinde, Hauskreis, wo auch immer, habe ich leider nicht den Eindruck, daß dort „der Böse“ in Stärke überwunden wird. Wenn also das Stadium des jungen Erwachsenen nötig ist, um ein Erwachsener zu werden, da es ja naturgemäß nicht übersprungen werden kann, wo stehen wir denn trotz aller Aufgeklärtheit, Nüchernheit und alles Wissens?

  4. Nein, so war das nicht gemeint, Jürgen. Klar muss jeder lernen, sich gegen Widerstände durchzusetzen. Der Unterschied zum Erwachsenen ist, dass der Heranwachsende sich durch solche Konfrontationen definiert. Der Erwachsene erlebt sie auch noch, aber er hat sie nicht mehr nötig um zu wissen, wer er ist.

    Ich bin mir nicht sicher, was Du genau meinst mit dem Überwinden: Ängste, Zwänge, Versuchungen, Zweifel, Konflikte…? Vielleicht ändern sich ja auch die geistlichen Kämpfe, die wir ausfechten. Oder meinst Du, dass viele einfach aufgeben und gar nicht mehr kämpfen wollen? Dann würde ich sagen, dass das nicht Erwachsenes an sich hat, sondern eher andeutet, dass man in den Kinderschuhen stecken geblieben ist.

  5. Ja, ich denke, die Qualität unserer geistlichen Kämpfe ändert sich. Warum? Bezogen auf die oben genannte Stelle in 1. Joh. 2 weil wir lernen mehr zu differenzieren, was hinter unseren Ängsten, Zwängen, Versuchungen, Zweifeln und Konflikten steckt. Das Diagnosemittel dieser „jungen Männer“ scheint das von Gott gesprochene Wort zu sein. Dadurch wird klarer, was durch meine Unsicherheit, Schwäche oder auch Stolz verursacht wird, und was mir vielleicht von außen reingedrückt wird, von dem „Bösen“, der offenbar durch eben dieses Wort überwunden werden kann, das mir schwachen Menschen die genannte Stärke verleiht (Vers 14). Laß es uns ausprobieren!

Kommentare sind geschlossen.