Der Sieger bei den World Press Photo Awards hat sein Bild vielleicht selbst nicht richtig interpretiert, schreibt die SZ heute. Das vielsagende Foto eines roten Mini Cabrio mit fünf Insassen im zerbombten Süden von Beirut zeigt nicht etwa “Schnösel in Trümmern” (SZ vom 9.2.07), sondern libanesische Christen, die sich das Auto geliehen hatten um zu sehen, was vom eigenen Haus und Besitz noch übrig war. Opfer also, keine Gaffer.
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Wenn es aber missverstanden wird, sind aber noch viel mehr Worte nötig, um den falschen Eindruck auszuräumen. Manchmal reichen Bilder eben nicht aus.
Interessant.
Ich habe das Bild eigenartigerweise spontan so verstanden: Als kritische Anfrage an mein Bild von Kriegsopfern und an das, was da im Libanon tatsächlich passiert ist. Dass da eben nicht ein paar Lehmhütten zusammengeklappt sind, sondern eigentlich eine moderne Großstadt gebombt wurde. So jedenfalls hatte ich das spontan verstanden…
Meine Lektion hätte ich für heute gelernt … aber das nächste Bild kommt bestimmt
Ohja da gibts echt nette Sachen.
Stalin war ja bekannt dafür, dass er berühmte Gruppenbilder nachretuschiren lassen hat. Leute, die in Ungnade (sprich: Sibirien) gefallen sind, wurde rausgeeditet; uns wurde ein Bild gezeigt, wo sie dummerweise vergessen haben, die Schuhspitze zu entfernen…
Oder das Bild, wo die sowjetische Flagge über dem Berliner Recihtsag gehisst wurde; das wurde auch nochmal fotografiert, weil im Originalbild der Fahnenträger an beiden Händen ne Uhr hatte (es war üblich, dass toten Feinden die Uhren abgenommen wurde) und es ja doof kommt, wenn die sowjetischen Befreier solch materiellen Gelüsten fröhnen.