Kleiner akustischer „Nachklapp“ vom vergangenen Wochenende. Im Gottesdienst haben wir den Evangelientext vom Weinstock und den Reben gelesen. Da steckt ja eine gewisse Kränkung oder Zumutung für uns Moderne drin, die sich gern als autonome Individuen begreifen.
Ich habe mal versucht, das mit Judith Butlers Überlegungen aus ihrem neuen Buch über die Macht der Gewaltlosigkeit ins Gespräch zu bringen. Sie zeigt: Wenn wir an unsere Abhängigkeit von anderen erinnert werden, kann das ganz schön aggressiv machen. Im Verlauf der Pandemie haben wir das – die Abhängigkeit, das Ausgeliefertsein – alle gespürt, und vielleicht erklärt das auch manch aggressives Verhalten einzelner oder ganzer Gruppen. Da würde mich Eure Einschätzung interessieren.
Der Umgang mit dieser Zumutung aber auch fruchtbar verlaufen. Für mich selbst und für andere auch. Darum geht es eigentlich. Das könnte dann auch ein positiver Ertrag sein für das Leben in einer postpandemischen Welt.
Hier ist der Mitschnitt: