Liebling, wir müssen heute noch…

Wie kommt man als Christ international in die Schlagzeilen? Die Nachrichten von Heute zitieren Paul Wirth von der Relevant Church in Tampa/USA mit der Aufforderung oder vielleicht besser Anregung, seine Schäfchen sollten tägliche Schäferstündchen einlegen, um Ehefrust zu besiegen und den Trend zu immer mehr Trennungen zu stoppen.

Die Meldung bezieht sich wohl auf die “30 days Sex Challenge”. Die Aktion ist also befristet, und ob sie in die Fastenzeit passt, ist bestimmt Ansichtssache. Trotzdem klingt es etwas nach Leistungssport. Die Idee könnte aber auch von Mark Driscoll sein, oder? Das dazugehörige Handbuch enthält einen Kalender für beide Partner (und für Singles), jeden Tag gibt es einen Bibelvers und eine Frage, die Gedanken über die jeweiligen Bedürfnisse anregt.

Unlängst meldete sich in gleicher Angelegenheit, jedoch aus ganz anderen Motiven der britische NHS zu Wort. Und die SZ berichtete unter Berufung auf die Uniklinik Hamburg, bei Männern über 40 sei der Stress so groß, dass die Lust am Sex fast völlig auf der Strecke bleibt. Aber die Zielgruppe von Relevant liegt altersmäßig noch darunter, also stehen die Chancen besser.

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Besserverdiener

Spiegel Online berichtet, dass Firmen mit mindestens drei Frauen im Vorstand deutlich besser verdienen als wenn Männer unter sich bleiben oder nur eine Alibi-Frau dulden:

Die Firmen mit den meisten Frauen im Vorstand erzielten im Vergleich zu solchen ohne Frauen eine bis zu 53 Prozent höhere Eigenkapitalrendite.

Das sollte sich Siemens vielleicht auch mal überlegen, bei den ambitionierten Zielen, die man dort verfolgt… 🙂

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Gut beraten ins neue Jahr

Martina hat ihre eigene Website. Streng genommen existiert diese schon seit einem Vierteljahr, aber nun stimmt der “Content” und ist von ihr autorisiert worden, so dass alle Welt nun hineinklicken kann.

Seit rund 18 Monaten lässt sie sich in Hannover bei Progressio zum Coach ausbilden und berät fleißig Menschen. Im Mai ist sie dann fertig. Andere zu ermutigend zu begleiten war schon immer eine große Stärke, die Martina in verschiedenen Lebenssituationen entwickelt und inzwischen systematisch ausgebaut hat. Nun kann man sich über ihr Angebot online informieren und sie bei Gelegenheit weiter empfehlen!

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Schwache Argumente

Heute ist das große Bayern-Thema, dass in Aschaffenburg eine 64-jährige Frau ein Kind bekommen hat. Alle reihen sich brav in den Chor der Kritiker ein. Schwach sind nur die Argumente gegen das bizarre Ereignis, finde ich: Auf B5 aktuell wurde unsere Sozialministerin Stewens eben mit den Worten zitiert, die Natur habe sich “etwas dabei gedacht”, dass man in dem Alter keine Kinder mehr bekäme.

Aber die Natur denkt ja nicht. Sie ist keine Person, sondern eine Abstraktion oder bestenfalls ein Holon. Deswegen ist es ja so schwer, aus den Vorgängen der Natur ethische Normen abzuleiten. Man könnte ja auch sagen, die Natur hat sich etwas dabei gedacht, dass es nachts dunkel ist. Also bleibt das künstliche Licht aus.

Etwas anderes wäre es, hier mit einem persönlichen Gott zu argumentieren. Der kann sich tatsächlich etwas gedacht haben. Nur muss man auch hier gut überlegen, wie man argumentiert und woher man meint, die Gedanken des Schöpfers zu kennen (als die ersten Autos kamen, hieß es ja auch hier und da, Menschen seien für solche Geschwindigkeiten nicht geschaffen). Besser sind fast immer die sozialen Argumente: Das Kind startet mit einer gewissen Hypothek ins Leben.

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Stürmische Tagung

Am Freitag und Samstag war ich bei einer Tagung für Älteste und leitende Mitarbeiter(innen) der Freien Evangelischen Gemeinden auf dem Dünenhof. Die weite Reise nach Cuxhaven hat sich schon wegen des Wetters gelohnt. Muss man normalerweise eine Viertelstunde laufen, um ans Wasser zu kommen, stand es dank der Sturmflut gleich am Deich hinter dem Haus. Und der Orkan hätte mich zweimal fast umgepustet.

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Inhaltlich gab es vor allem auf meine letzte Einheit lebhafte Resonanz. Das Thema Frauen in Leitungsfunktionen wird im Bund der FeG sehr lebhaft diskutiert. In den Landeskirchen ist das über 30 Jahre her und so konnte ich vielleicht etwas unbefangener reden als ein Insider. Aber ist es nicht einfach seltsam, wenn auf Dauer in einem Land, das von einer Bundeskanzlerin geführt (ok, da streiten sich die Kommentatoren momentan) wird, Frauen in Gemeinden nichts zu sagen haben sollten, zumindest nicht öffentlich von der Kanzel mancher Kirchen?

Ich musste zwischendurch mal an “My Big Fat Greek Wedding” denken. Dort durften die Männer auch das Haupt sein, aber die Frauen, so erfuhr man, seien der Hals. Und der dreht das Haupt da hin, wo er will. Auch das freundlichste Patriarchat wird auf Dauer eine Kuriosität werden. Und biblisch gesehen gibt es wirklich keinen zwingenden Grund, sich das anzutun.

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Weniger anders

“Ellie passt nicht zu mir”, sagte Marcus bestimmt.
“Ist dir das klar geworden, oder?” sagte Will.
“Ich bin nicht sicher, zu wem sie passt”, sagte Katrina.
“Ich denke, wir werden immer Freunde bleiben”, fuhr Marcus fort. “Aber ich weiß nicht. Ich denke, ich sollte nach jemandem suchen, der weniger…”
“Weniger unverschämt und verrückt ist? Weniger rabiat? Weniger saudumm? Da fallen mir viele »weniger« ein.” Dieser Beitrag kam von Ellies Mutter.
“Weniger anders als ich”, sagte Marcus diplomatisch.
“Na dann viel Glück”, sagte Katrina. “Viele von uns haben ihr halbes Leben damit zugebracht, jemanden zu suchen, der weniger anders ist als wir, und bis jetzt haben wir ihn nicht gefunden.”
“Ist das schwer?” sagte Marcus.
“Es ist die schwerste Sache auf der Welt,” sagte Fiona, mit mehr Gefühl, als Will in Betracht ziehen wollte.
“Warum, denkst du, sind wir alle Single?” sagte Katrina.
War es wirklich das? Will rätselte. War es das, was sie alle taten, nach jemandem zu suchen, der weniger anders war? War es das, was er tat? Rachel war dynamisch und bedächtig und zielstrebig und fürsorglich und in so vieler Hinsicht anders als er, dass er es nicht aufzählen konnte, aber bei Rachel ging es, was Will betraf, ja gerade darum, dass sie nicht er war. Katrinas Logik hatte also einen Fehler. Dieses Suchen nach jemandem, der nicht so anders war als man selbst… Es funktionierte nur, stellte er fest, wenn man überzeugt war, dass es eigentlich nicht so schlimm war, man selbst zu sein.

About a boy (Nick Hornby)

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GebetsPaartner

Uli Eggers hat im Editorial zur aktuellen Aufatmen ein paar sehr ehrliche Gedanken und Erfahrungen über das gemeinsame Beten als Ehepaar, und welche Schwierigkeit das in der Regel für die Männer mit sich bringt. Dabei trifft er für mein Gefühl voll ins Schwarze, wenn er schreibt:

Offensichtlich erwarten Frauen hier eine Nähe-Erfahrung – und genau das setzt Männer unter Druck. Es geht um mehr als Gott und mich – also wird die Sache kompliziert. (…) Oft wissen wir ja selber nicht so genau, wo wir uns gerade mit Gott und Ehefrau und diesem oder jenem Problem exakt befinden.

Vielleicht ist das aber auch nur ein Problem männlicher Wahrnehmung, das dazu führt, dass ich mich verknote.

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„GebetsPaartner“ weiterlesen

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Die sechste Sprache der Liebe

Die fünf Sprachen der Liebe sind ja hinlänglich bekannt – und haben sich fast schon zu einem kleinen Industriezweig entwickelt.

Martina und ich kamen letzte Woche drauf, dass es noch eine sechste gibt: Essen. An unseren Kindern können wir das gut verifizieren: Dieses Leuchten in den Augen, wenn etwas besonders Gutes auf den Tisch kommt…

Wie sagte Martina einmal in unwillkürlicher Abwandlung einer Redensart: Bei unseren Kindern geht Essen durch den Magen. Ich finde das übrigens durch und durch biblisch. Nicht nur bei Kindern…

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Frauen, Männer, Italiener :-)

Die FAZ berichtet von einer aktuellen Geschlechterstudie zum Thema Arbeit und Freizeit. Männer kommen dabei erstaunlich gut weg, zumindest in den entwickelten Ländern arbeiten sie ebenso viel wie ihre Frauen – bis auf die Italiener:

Neben der überraschenden Tatsache, dass Männer und Frauen praktisch gleich lange arbeiten, gibt es aber auch einen bedeutsamen Unterschied. Männer schlafen rund eine halbe Stunde weniger als Frauen. Ausnahme ist auch hier Italien, wo die Männer genauso viel Schlaf brauchen wie ihre Frauen. In Deutschland, den Niederlanden und in den Vereinigten Staaten verbringen die Männer die durch Schlafverzicht gewonnene Zeit überwiegend vor dem Fernsehgerät. Auch italienische Männer schauen länger Fernsehen, aber sie gewinnen die Zeit dafür durch die Verweigerung von Hausarbeit.

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Retroluzzer

Constanze von Bullion schreibt in der SZ einen kurzen und witzigen Artikel darüber, wie Kinder aus ehemaligen Revolutionären plötzlich Konservative machen können. Nicht dass das schlecht wäre, es ist nur komisch:

In Kreuzberg, wo mal die Revolution daheim war, ist bürgerliche Besonnenheit eingekehrt. Macht nichts, denkt man, bisschen Konvention tut ja keinem weh. Bis man eine langjährige Kreuzbergerin trifft, ihr Freund hat mal in vorderster Front gegen das Establishment gekämpft. Heute sieht er sich leider nicht in der Lage, für die gemeinsame Tochter aufzukommen. Also arbeitet die Mutter pausenlos, plagt sich mit Schuldgefühlen, und wenn sie hört, dass sie stolz sein soll auf sich, bricht sie in Tränen aus. Sie wollte immer heiraten, gesteht sie dann, in Weiß, mit Ring und Orgel und allem.

Und es erinnert an Ken Wilbers These von der Vewechslung zwischen postkoventionellem Bewusstsein und präkonventionellem, narzisstischen Egoismus. So gesehen nämlich wäre die hier beschriebene Wendung ins Konventionelle kein Rückschritt ins Spießertum, sondern die einzige Chance, irgendwann einmal so etwas wie transformatorische Spiritualität zu erreichen. Aber ein bisschen komisch bleibt es trotzdem…

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Erlösungsbedürftige Sprache

Da ich oft am Wortspielen und Kalauern bin, habe ich meine Frau heute rein um der Alliteration willen als “mütterliche Martina” bezeichnet (zu meiner Verteidigung: der erste Anlauf war “mutige Martina” und das stimmt auch). Jedenfalls: Sie hat ziemlich das Gesicht verzogen.

Ich habe es auch verstanden und mich (bzw. uns beide) gefragt, warum “mütterlich” so einen komischen Beigeschmack nach Glucke, Orangenhaut und Wollsocken hat. Hat es damit zu tun, dass (viele?, manche?, oder doch alle?) Männer oder inzwischen gar unsere ganze Gesellschaft Frauen in der zwiespältigen Perspektive Heilige/Hure sehen und Mütter in dieser Logik als gut, aber auch ziemlich langweilig erscheinen?

Wichtiger eigentlich noch – Sollte nicht jemand diesen Begriff mal erlösen? Und wie könnte das gehen?

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Auch mal Vorbild sein

Axel Hacke hat in seiner unnachahmlichen Art beschrieben, wie es ist, wenn man im Vergleich gegen andere Männer schlecht abschneidet und vorgehalten bekommt, was dieser oder jener seiner Frau zuliebe so alles tut.

Letzte Woche ist mir das (zum ersten Mal seit langer, langer Zeit) auch mal anders herum passiert: Ich erzählte Freunden, dass ich Martina vorletztes Jahr einen Tanzkurs zu Weihnachten geschenkt habe. Und ein Jahr später (das hätte ich auch nicht gedacht) sind wir für den Gold-Kurs angemeldet. Steile Karriere vom Tanzmuffel zum Medaillisten also. Sie (die Frau meines Freundes) war begeistert von der Story – und den Rest muss man sich vielleicht so vorstellen wie bei Axel Hacke:

Und ich sah Interesse in den Augen Annas und in denen ihres Mannes erblickte ich etwas wie, nun ja, war es Angst? War es Hass? Jedenfalls wusste ich: In diesem Moment war ich Anderemänner für ihn und würde es noch eine Weile bleiben, und, wie soll ich sagen: Es war ganz schön, Freunde, es war ganz okay.

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Krippen-Streit

Selten war unser LebensArt Thema derart aktuell wie heute: Kindersegen. Als ich so überflog, was in den letzten Tagen dazu geschrieben wurde (wer kann das alles noch von vorn bis hinten lesen, und vieles ist ja nicht so originell), da fiel mir auf:

Jesus musste auch in eine Krippe. Ob ihm das geschadet hat?

😉


Flyer Maerz071 Kopie

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Kinder, Krippe, Kirchenfrust?

Das gibt Ärger: Bischof Mixa aus Augsburg bemüht antisozialistische Rhetorik und findet, dass unsere tapfere Familienministerin Frauen zur “Gebärmaschine” degradiere und damit nur der Industrie und dem Konsum nütze. Das ist ein böses Wort, und weckt allerlei ungute Assoziationen. Ob ein Pressesprecher das durch kreative Neuinterpretation wieder richtig hinbiegen kann – wir werden es sehen.

Die meisten Frauen in meinem Bekanntenkreis würden das wohl kaum so sehen (oder doch? Kommentare?). Aber wo wir gerade beim Thema Kinderfreundlichkeit sind: Wann dürfen Priester eigentlich – offiziell – Väter werden? Das wäre doch mal ein Schritt in Richtung Gegenkultur, wenn man in der katholischen Kirche Familie und Karriere vereinbaren könnte. So lange das nicht geht, darf man da eigentlich solche Dinge sagen?

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