Immer wieder steht ja „die“ Postmoderne und mit ihr die Emerging Church im Verdacht des Relativismus. Bei allem, was vielleicht immer auch tatsächlich relativiert werden muss, glaube ich, dass es im Grunde um eine noch tiefere Einsicht geht, mit der hier (durchaus im Sinne eines kritischen Realismus) theologisch in vielfältiger Form ernst gemacht wird:
… die Realität ist relational, eine Einsicht, die sich gewiss trifft mit der zunehmenden wissenschaftlichen Anerkennung des relationalen Charakters des physischen Universums. Der altmodische Atomismus, der das Bild isolierter Partikel zeichnete, die im anonsten leeren Behälter des Raumes herumklapperten, ist längst ersetzt worden durch die integrierte Darstellung der allgemeinen Relativitätstheorie von Raum, Zeit und Materie, die als Gesamtpaket begriffen wird. Die Quantentheorie brachte eine bemerkenswerte Form der Verflechtung subatomarer Partkel ans Licht (…). Die physische Welt sieht mehr und mehr wie ein Universum aus, das sehr wohl die Schöpfung eines trinitarischen Gottes sein könnte, der Eine, dessen tiefste Wirklichkeit relational ist.
„Quantum Physics and Theology: An Unexpected Kinship“ (John Polkinghorne), S. 103f.