Zeitgeist

Heute morgen in der Allianzsitzung sprach einer der Anwesenden darüber, dass der Atheismus wieder an Boden gewinne. Ernstes Nicken kam aus der Runde. Uuups – schon vorbei, die Respiritualisierung der Gesellschaft? Auch wenn der Spiegel sich mit Richard Dawkins befasste, kann ich das derzeit nicht sehen. Eher schart sich eine schwindende Minderheit um ihn, die dankbar ist für seine streitbare Stimme.

Manch einem wäre das vielleicht aber lieber, sich wieder mit atheistischem Unglauben als vertrautem Gegenüber zu beharken als sich der verwirrenden religiösen Vielfalt zu stellen, die nicht mehr anti-, aber weitgehend unkirchlich daherkommt und wo sich viel weniger um die rationalen Argumente dreht, die uns noch so schön vertraut sind.

Gestern kam auch bei mir ZeitGeist. Kultur und Evangelium in der Postmoderne an. Gerade im Blick auf diese Entwicklungen lohnt es sich, dieses Buch in die Hand zu nehmen (bzw. zu natürlich zu kaufen). Dann muss man vielleicht Dawkins auch nicht mehr insgeheim dankbar dafür sein, dass wir noch ein paar Jahre so tun dürfen, als hätte die Moderne noch die ungebrochene Lufthoheit.

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2 Antworten auf „Zeitgeist“

  1. Der Atheismus gewinnt meiner Meinung nach nicht wieder an Boden, denn er hat seit dem 20. Jahrhundert nie großartig welchen verloren. Die Kirchenbänke der katholischen Kirche und der EKD lehren sich beständig aber auch die Freikirchen oder andere Religionen haben daraus keinen großartigen Zuwachs. Ich habe die sogenannte Respiritualisierung immer für einen geistliches Buzzword gehalten.

  2. Vielleicht ist es nicht der Atheismus in Reinform, der an Zuwachs gewinnt.
    Aber mir scheint es, dass das „Anti-„Christentum wächst.
    Dafür muss man kein Atheist sein.
    Vielleicht wächst die Gegenbewegung nicht zahlenmäßig.
    Aber sie verankert sich durch Autoren wie Dawkins & Co fester in den Boden.

    Je mehr die Christen nach Draußen gehen, umso heftiger wird der Gegenwind blasen.
    Das finde ich zwar äußerst unangenehm, aber es schärft unser Profil. Zwangsläufig. Oder man geht ein.
    Ein geschärftes Profil kann aber für viele sehr akktraktiv sein.

    Auf jeden Fall schadet es uns nicht, auch unsere Apologetik zu fördern.

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