Auf einer sandigen Wiese stehen vereinzelt Bäume. Manchmal bilden sie kleine Gruppen – fünf, sechs Birken in einem engen Kreis etwa – und es gibt auch einige Paare. Eiche und Kiefer zum Beispiel, fast zusammengewachsen am Stamm. Den Platz für die Krone teilen sie sich. Es fällt erst auf, dass es ein Baumpaar ist, wenn die eine Hälfte das Laub abwirft. Als würden sie einander umarmen oder miteinander tanzen.
In den letzten Jahren gab es in meinem persönlichen Umfeld etliche Trennungen und Abschiede. Vielleicht berührt mich der Anblick dieser gestandenen Paare auch deswegen.
Ich gehe weiter in den Wald und sehe eine solitäre Kiefer auf einer Lichtung, die Unwetter in den Wald gerissen haben. Sie stand zwischen vielen Nachbarbäumen. Man sieht ihr den Verlust noch an: Die Äste und Zweige entlang der unteren drei Viertel des Stammes hatte sie abgeworfen, wie Kiefern das so tun, wenn sie zu mehreren sind. Nur die Krone trägt noch die buschigen Nadeln.
Ich bin dankbar für alle Menschen, die mir nahestehen. Und dafür, dass Gott mich in den Stürmen meines Lebens hält und trägt wie der Mutterboden diese Bäume.
Das Wunder der Bäume beschäftigt mich seit einiger Zeit. Jeder Baum ist ein Ökosystem. Bei ARTE gibt es eine wunderbare Serie in der Mediathek: „Unter Bäumen“