Zum Beten in den Keller: Gott im Berg 2017

Die Müdigkeit steckt mir noch ein bisschen in den Knochen, aber die Dankbarkeit und Freude überwiegt. Zum zehnten Mal sind wir in diesem Jahr zum Beten in den Keller gegangen am Karfreitag. Und gut 1.700 Leute aus Erlangen und Umgebung sind mitgekommen. Das ist das erste, was ich jedes Jahr wieder so erstaunlich finde. Dass die Zeitung anders als in den Jahren zuvor nur einen knappen Hinweis brachte, hat sich kaum ausgewirkt auf den steten Besucherstrom Richtung Kellergelände.

GiB2017-1-7.jpg

Das zweite, was mich erstaunt hat, war die außergewöhnliche Ruhe in diesem Jahr. Bis auf wenige Ausnahmen ging es im und vor dem Berg für mein Gefühle spürbar ruhiger zu als ich es aus den letzten Durchgängen in Erinnerung habe. Womöglich ist das auch ein positiver Lerneffekt, der damit zu tun hat, dass viele zum wiederholten Mal da waren.

Drittens staune ich, was aus den Gesprächen und Ideen im Team nach Wochen von Planung und Vorbereitung, gelegentlich zähen (aber nie überflüssigen) Diskussionen, nach manchen praktischen Tüfteleien und ein paar pragmatischen Entscheidungen dann alles im Henninger-Keller steht, wenn am Donnerstag kurz vor 18 Uhr die ersten Leute den Berg betreten.

GiB2017-1-30.jpg

Viertens staune ich über die Wirkung, die sich in der Kombination aus Ort, Atmosphäre und Installationen entfaltet. Manche bleiben lange stehen, um etwas auf sich wirken zu lassen. Viele Besucher*innen kommen sichtbar bewegt zurück ans Tageslicht, einige brauchen eine ganze Weile, bis sie wieder Worte finden.

Fünftens staune ich, wie intuitiv und leicht es inzwischen fällt, die Passion in Bezug zur heutigen Welt- und Lebenserfahrung zu setzen, ohne dabei auf in vielerlei Hinsicht problematische Deutungsmuster wie Sühne, Strafleiden und Opfer zurückzugreifen. Stattdessen geht es um die Mitmenschlichkeit Gottes, es geht um die Bereitschaft, sich vom Leid anderer betreffen zu lassen, um die Hoffnung, dass Gott auch in den schlimmsten und dunkelsten Stunden nahe ist und versteht.

GiB2017-1-25.jpg

Ich glaube, erst vor diesem Hintergrund wird die Botschaft von der Auferstehung wirklich nachvollziehbar, dass man nämlich dem konkreten Leiden Jesu in der Passionsgeschichte die konkreten Leiden heutiger Menschen gegenüberstellt und dabei den sozialen und politischen Horizont nicht ausblendet.

Ohne diesen Bezug laufen wir Gefahr, Ostern misszuverstehen als etwas Geschichtsloses und Weltfremdes – und damit auch Leid und Tod nicht ernst zu nehmen, auszuhalten und uns davon verwandeln zu lassen, sondern das alles zu verharmlosen, zu ignorieren und mit triumphalistischen Phrasen und Appellen zu überlagern. Das wäre weder christlich noch gesund für die Seele.

Licht und Wärme fühlen sich eben ganz anders an, wenn man gerade aus dem Keller kommt.

GiB2017-1-35.jpg

Share

Ewiges Leben ist engagiertes Leben

In den letzten Tagen habe ich mich mit Ostergottesdiensten und -predigten befasst. Was mich beim Stöbern und Suchen überrascht hat, war, wie viele (durchaus renommierte, ich sag’ nicht welche) Prediger völlig apolitisch über das Osterevangelium reden konnten. Als wäre Ostern in erster Linie eine Antwort auf die Frage nach dem individuellen Tod – dem eigenen oder dem eines geliebten Menschen!

Und dabei ist mir wieder neu aufgefallen, dass Ostern für mich in erster Linie die Antwort auf die Frage ist, woher wir die Hoffnung auf eine bessere Welt nehmen. Es wird ja nicht irgendwer auferweckt, sondern der Messias der Armen, der die Herrschaft Gottes ankündigt – und den seine Kritik an den ungerechten Verhältnissen ans Kreuz brachte. Und dann heißt Ostern vor allem: Die Revolution geht weiter, egal wie viele seiner Mitstreiter noch eingesperrt und ermordet, abgeschrieben und verleumdet oder anderweitig „kaltgestellt“ werden.

Erst in zweiter Linie geht es dann um den persönlichen Tod und dann heißt Ostern: Irgendwann werden wir alle vollzählig um einen großen Tisch herum sitzen und feiern – auch die, die ihr Leben in dem Kampf für eine gerechte Welt verloren haben. Hier findet das Politische das Individuelle: Wenn ich den Tod nicht fürchten muss, wenn der Tod mich nicht mehr um die Früchte meines Engagements bringen kann, dann kann ich um so befreiter und selbstvergessener einsetzen für alles, was Recht ist.

Ewiges Leben ist also ein engagiertes Leben.

Heute ist ein guter Tag, um darüber nachzudenken. Vor 74 Jahren starben Hans und Sophie Scholl. Ihr Vater Robert rief dem obersten NS-Richter Roland Freisler im Prozess zu: „Es gibt noch eine andere Gerechtigkeit!“. Die Mutter erinnert Sophie angesichts der Hinrichtung an die Nähe Jesu. Und Ihr Mitstreiter Christoph Probst verabschiedet sich mit den Worten „In wenigen Minuten sehen wir uns in der Ewigkeit wieder.“

Share

Schotty und das leere Grab

Der größte Spaß an Ostern ist für viele Kinder das Eiersuchen. Jemand hat sie versteckt und man muss genau hinsehen, um sie zu finden. Ostern ist das Fest für Entdecker. Etwas ist der oberflächlichen Betrachtung verborgen, und wer es findet (egal, ob er danach gesucht hat oder zufällig darüber stolpert), der freut sich darüber. An Ostern geht es um eine große Überraschung. Aber wie kann man von etwas freudig überrascht werden, das sich jedes Jahr wiederholt? Wann wird aus Begeisterung Routine?

Heiko Schotte alias „Schotty“, der Tatortreiniger, ist längst eine Kultfigur im deutschen Fernsehen. Für die Firma Lausen Gebäudereinigung entfernt er die Spuren von Verbrechen, nachdem die Polizei ihre Arbeit getan hat. Wenn er den letzten Dreck wegmacht, begegnen ihm die merkwürdigsten Menschen und Situationen. Wie sähe die Szenerie, die das Osterevangelium (Matthäus 28,1-8) beschreibt, wohl durch seine Augen betrachtet aus? Es könnte sich ungefähr so abspielen:

Schotty kommt mit seinen Kisten und Utensilien bepackt am Grab an. Dort steht ein Wachmann von Zion Security. Schotty stellt sich vor und fragt, wo er saubermachen soll. Der Wachmann deutet auf den Eingang zu einem Felsengrab. Eine Leiche sei verschwunden. Vermutlich geklaut. Der Wachmann sagt, er würde dann gehen, er stehe jetzt schon ein paar Tage hier rum und müsse endlich mal seine Überstunden abfeiern.

Schotty wundert sich, warum dieses Grab bewacht wurde. Normal klauen Grabräuber die Beigaben und lassen die Leiche liegen. Haben die Behörden jetzt etwa schon Angst vor den Toten? Oder waren sie nicht sicher, ob der Tote wirklich tot war? Doch, schon, sagt der Wachmann. Die Hinrichtung haben römische Profis gemacht, sowas hat bisher noch niemand überlebt. Die stellen sicher, dass solche Troublemaker keine Chance haben, nochmal zurückzuschlagen.

Hinrichtung –, fragt Schotty, gehe es um einen Verbrecher? Ja, sowas in der Art, sagt der Wachmann. Ein selbsternannter Prophet aus Galiläa, der auf der Straße und im Tempel die Behörden provoziert hatte. Früher oder später arte sowas immer in Gewalt aus, da habe man eben mal präventiv durchgegriffen, weil auch noch so viele Festbesucher in der Stadt seien, da kippt die Stimmung schnell. Man wollte keine Versammlungen am Grab, daher sei das Grundstück abgeriegelt worden.

Am Eingang zum Grab entdeckt Schotty einen kleinen Blutfleck. Der Wachmann sagt, das sei Blut von einem Kollegen, der gestürzt sei, weil ihn ein Licht blendete. Nur eine Platzwunde. Schotty fragt, ob es denn keinen Kampf gegeben habe, wenn das ein Überfall war. Der Wachmann meint, nun sichtbar verlegen, dass außer dem einem grellen Blitz und einem heftigen Donnergrollen nichts zu sehen war. Niemand ging zum Grab hinein, Rauskommen sei ohnehin nicht möglich. Schotty könne das gern mal probieren – er solle einfach mal reingehen und der Wachmann würde dann das Grab schließen…?

Schotty lehnt dankend ab. Er überlegt kurz, dann zwinkert er dem Wachmann zu: Mir kannst du es ja ruhig sagen. Ihr habt zu tief ins Glas geschaut und der Kollege hat sich im Suff verletzt, oder? Der Wachmann zuckt resigniert mit den Schultern. Er fürchte, auch seine Vorgesetzten könnten glauben, das sei alles eine Ausrede und die Wachmannschaft sei breit gewesen oder im Tiefschlaf versunken. Dabei schreckt bei einem solchen Gewitter auch der schlimmste Säufer auf. Womöglich gebe es jetzt eine Gehaltskürzung, dabei habe keiner der Kollegen sich etwas zu schulden kommen lassen. Und der Sold sei eh schon so bescheiden, dass man im teuren Jerusalem damit kaum überleben könne.

Schotty kratzt sich nachdenklich am Kopf: Es sei ja schon vorgekommen, dass sich Feinde eines Toten bemächtigen, um die Leiche schänden und die Gegner zu schockieren. Aber die Anhänger von irgendwelchen Führern seien doch eher froh, wenn sie ein Grab haben, zu dem sie hinpilgern können, um zu trauern und sich zu erinnern. So wie das Grab des Königs David auf dem Zion oder das von Abraham und Isaak in Hebron vielleicht.

Ja, sagt der Wachmann, sowas hätten die dunkel gekleideten Frauen auch im Sinn gehabt, die gleich nach Blitz und Donner kamen und ins Grab wollten. Die jedenfalls wollten den Toten einbalsamieren, nicht mitnehmen. Eine habe vor Schreck über das Verschwinden des Toten ihr Salbengefäß fallen lassen, so perplex sei sie gewesen, als sie das Grab leer fand. Er zeigt auf einen Ölfleck auf dem Boden im Grab. Die drei Ladies seien ganz verstört gewesen, und nach einer Weile des kopflosen Herumlaufens, lauten Diskutierens und erschöpften Schweigens hätten sie den Garten eilig verlassen. Anscheinend wollten sie plötzlich zurück nach Galiläa, da kamen sie dem Dialekt nach auch her. Sie wirkten merkwürdig aufgeregt, nicht mehr so deprimiert wie am Anfang.

Schotty überlegt, wie er das Öl am besten wegbekommt. Wenigstens riecht es gut. Aber man sieht im Halbdunkel nicht genau, ob man auch alle Spritzer erwischt hat. Nicht, dass es hinterher Reklamationen gibt, wenn eh schon politische Verwicklungen drohen.

Immerhin habe sich die Sache in der Stadt noch nicht herumgesprochen, tröstet sich der Wachmann, und die drei Frauen hätten die Wachleute bisher nicht angeschwärzt. Glück für ihn, dass keine Männer dabei waren, den Frauen glaubt sowieso niemand bei Gericht. Weiß ja jeder, was die so alles reden, wenn der Tag lang ist…

Sagt’s und packt seine Sachen.

Schotty ist allein im Grab. Er kehrt den Staub vom Fußboden zusammen und als sich seine Augen an die Lichtverhältnisse gewöhnt haben, sucht er wieder nach dem Fleck. Dabei fallen ihm ein paar Tücher auf, die in einer Nische liegen. Trockene Blutreste kleben daran, man kann die Wundränder noch ahnen, die sich bedeckt haben müssen.

Die Sonne scheint zum Eingang herein, es wird allmählich wärmer, und von draußen hört man Vogelgezwitscher. Ein warmer Windhauch streift sein Gesicht. Er bringt den Duft von frischem Gras mit. Als Schotty sich bückt, sieht er, wie sich ein Schatten rasch durch den Lichtfleck am Eingang bewegt. Nicht, dass mich hier jetzt irgendein Witzbold einsperrt, denkt er sich. Oder jemand, der wieder eine Leiche im Grab haben möchte, um seinen Allerwertesten zu retten? Er geht hinaus, aber da ist niemand zu sehen.

Erst mal Frühstückspause machen. Vielleicht sind draußen an den Bäumen schon ein paar Feigen reif? Er hat Pech, sie sind noch grün, aber ein Schmetterling sitzt auf einem Zweig. Offenbar ist er gerade aus seinem Kokon geschlüpft, und jetzt faltet er seine Flügel auf. Schotty beschließt, da zu bleiben, bis er fliegen kann, damit ihn kein Vogel entdeckt und frisst.

Und weil sich das ein bisschen hinzieht, kommt Schotty nicht schell genug auf die Beine, als eine Frau und zwei Männer tuschelnd näher kommen und im Grab verschwinden. Doch dann schwingt sich der Falter noch etwas taumelnd die die Luft und verschwindet hinter den Sträuchern und Schotty geht zum Grab, um sicherzustellen, dass nicht neue Unordnung angerichtet wird.

Beim Hereinkommen hört er eine Frauenstimme sagen: Doch, genau hier hatten sie in hingelegt. Und als gestern die Marias kamen, war er weg und der Eingang war offen. Die Securityleute wussten anscheinend von nichts über den Verbleib des Leichnams.

Bestimmt haben sie das bloß behauptet, unterbricht sie ein Mann, die wollten euch doch nur reinlegen, und weder Pilatus noch die Hohenpriester wollen ein Jesusgrab in der Stadt. Propheten und Messiasse aus dem Volk seien bei der Oberschicht unerwünscht.

Aha, denkt Schotty, jetzt läuft die Verschwörungsdiskussion also genau umgekehrt. Er räuspert sich und das Gespräch verstummt schlagartig. Die drei packen die Tücher zusammen und wollen das Grab verlassen.

Ihr könnt die Sachen da lassen, sagt Schotty , – ich bring sie weg. Die Männer machen eine ablehnende Handbewegung; die Frau fragt: Hast du ihn auch gekannt? Schotty erklärt, er sei eigentlich nicht von hier und verstehe gar nicht, warum alle einen Toten suchen und was die ganze Aufregung um das leere Grab soll. Im Übrigen müsse er hier saubermachen und da könne er es nicht brauchen, dass Leute an ihren Schuhen Dreck herein tragen. Dann sieht er, dass sie die Schuhe alle ausgezogen haben. Er fragt, ob das so eine religiöse Sache sei bei den Juden?

Aber da saß noch dieser Typ auf dem Stein, sagt die Frau, die so in Gedanken war, dass sie seine Frage überhört hat. Sie hält immer noch die blutigen Tücher fest an sich gedrückt. Der habe den Marias gesagt, dass Jesus auferstanden…

Das glaubt dir doch sowieso niemand, sagt der andere Mann. Komm, wir gehen.

Schotty dreht sich um und sieht ihnen nach. Er hört, wie die Frau im Weggehen zu ihren Begleitern sagt: Wir hätten doch mitgehen sollen nach Galiläa. Wenn die anderen nun Jesus dort sehen und wir nicht? Wollt Ihr das wirklich verpassen? Wir könnten sie vielleicht noch einholen. Was gibt es hier für uns denn noch zu tun?

Dann ist es wieder ruhig im Grab. Während der wenigen Minuten, die er noch braucht, kommt es Schotty so vor, als zwitscherten die Vögel draußen noch ausgelassener. Der Duft, der aus dem Garten in die kühle Kellerluft hereinzieht wirkt auch intensiver. Auferstanden, hatte sie gesagt. Wie soll man sich das vorstellen? Man wünscht sich ja wirklich nicht jeden zurück. Aber auf Jesus wäre er jetzt echt mal neugierig.

Schotty betrachtet das geputzte Grab. War da eben wirklich kein Schatten am Eingang vorbeigezogen? Das Grab drückt aus: Wir begraben die Toten, und mit ihnen die gemeinsame Geschichte, die gemeinsamen Träume und Hoffnungen, die der Tod gekappt hat und die wie totes Holz vertrocknen und vermodern. Es bliebt nur die Erinnerung, und selbst die lässt sich nicht festhalten. Der Tod besiegt das Leben. Die Bausteine der Materie werden recycelt, aber die unteilbare Person löst sich auf.

Als jemand, der an Tatorten herumkommt, weiß Schotty aber auch: Manchmal sterben Hoffnungen und Beziehungen schon zu Lebzeiten aller Beteiligten. Beziehungen zwischen Menschen, die einander nur als Feinde erkennen können oder wollen. Die Hoffnung auf Gerechtigkeit oder Versöhnung. Träume von einem glücklichen und friedlichen Zusammenleben. Der Tod – ob natürlich oder gewaltsam – schreibt diesen Verlust nur noch endgültig fest.

Auferstehung… und wenn tatsächlich Gott dahinter stecken sollte…

… wenn Jesus auferstanden wäre, dann hieße das, die Mächtigen können sich nicht alles herausnehmen, jede Kritik unterdrücken und kommen damit durch. Weder die Angst noch der Tod bringen die Erinnerung an die vielen Menschen zum Verstummen, die wie der letzte Dreck behandelt wurden.

… das würde auch heißen, dass kaputte Beziehungen wiederhergestellt werden können, verletzte Menschenwürde geheilt, dass Hoffnung wieder lebendig wird und man sich waghalsige Träume wieder leisten kann, dass Freude über das Gute und Schöne die tiefere Wahrheit ist gegenüber der Trauer und der Abscheu gegenüber dem Bösen, Brutalen und Hässlichen. Diktatoren und Terroristen sind am Ende nur eine Fußnote der Geschichte, ihre Helden hingegen sind all jene, die es in ihrer verletzlichen Schönheit dem Schmetterling gleichtun.

Schotty packt seine Sachen in die Box und trägt sie zurück durch den Garten. Anfangs fällt ihm gar nicht auf, dass er eine fröhliche Melodie vor sich hin pfeift. Sein Blick streift noch einmal den Kokon, aus dem eben der Schmetterling geschlüpft ist. Er war Zeuge einer Verwandlung. Könnte das ein Symbol sein für unsere Welt: Dass nicht alles beim Alten bleibt, dass nicht alles den Bach hinuntergeht, sondern dass alles verwandelt wird? Und manches davon schon jetzt, anderes erst am Ende?

Sein Puls beschleunigt sich und sein Gang fühlt sich an, als hätte er Sprungfedern unter den Sohlen. Sein Kopf unterlegt die Melodie auf seinen Lippen mit einer vielstimmigen Begleitung. Sie nimmt Anlauf zu einem großen, ausgelassenen und verspielten Crescendo.

Eigentlich ist die Vorstellung ja zu gut, um nicht wahr zu sein, denkt er: Auferstehung … das würde dann ja bedeuten, dass das Schlimmste nicht das Letzte ist.

Dass das Leben letztlich kein Tatort ist, sondern ein Tanzort.

Ist es eigentlich weit nach Galiläa?

Share