Immer wieder mal werde ich auf verschiedene Kritiken am Alpha-Kurs angesprochen und gefragt, ob ich eine Antwort geben würde. Nun gibt es sicher viel Kritik, die eine Antwort wert ist. Leider gibt es aber auch etliches, zu dem man einfach besser schweigt.
Dazu gehört die Kritik aus dem biblizistisch-fundamentalistischen Lager. Sie zielt per Definitionen schon darauf ab, alles was nicht ins Konzept passt als „unbiblisch“ hinzustellen. Das ist bei den kleinkarierten Auslegungsmethoden kein Problem. Alpha steht damit in einer Reihe mit – als „evangelikal“ getarnten – Verführern wie Willow Creek oder ProChrist.
Die anderen beliebten Kritikpunkte sind, dass wir ökumenisch arbeiten (und uns nicht gegen alles und jeden harsch abgrenzen), dass wir Sünde nicht hart genug anprangern (meine Lesart, O-Ton: „Liebe, nichts als Liebe“ – nett, oder?) und Leute nicht dazu anleiten, sich in eine gesetzliche Subkultur einzufügen. Gern werden nach dem Motto „Mitgefangen – mitgehangen“ auch Beziehungen zu anderen Richtungen und Personen hergestellt, die dem jeweiligen Klientel früher schon als Ketzer vorgeführt wurden. Aus dieser Richtung beschossen zu werden, ist so gesehen ein gutes Zeichen. Manchmal muss man auch die richtigen „Feinde“ haben 😉
Wenn man die Inquisitoren aufmerksam liest, dann tritt die Lust am Richten und das geschlossene Weltbild in schwarz-weißer Optik so deutlich hervor, dass jede inhaltliche Verteidigung sinnlos erscheint, weil sie die gedanklichen Zirkelschlüsse nicht durchbricht. Wer noch genügend Distanz hat, wird das selbst erkennen. Abgesehen davon (das mag jetzt hart klingen) scheint es mir wichtiger, Menschen Begleitung anzubieten, die geistlich suchen, als fromme Neurotiker und ewige Besserwisser mühsam zu resozialisieren. An der Stelle gilt es doch eher, den „Staub von den Füßen zu schütteln“. Daher hier auch keine Links zu irgendwem.
Heaven help us all…