Nicht umdrehen

Heute habe ich eine Weile über die Geschichte von Lots Frau nachgedacht. Zurückschauen in Dankbarkeit ist sicher eine Tugend, und auch der Blick zurück im Kummer über die eigene Ignoranz und Sünde ist völlig in Ordnung, wenn er dann in Dank mündet statt in Selbstzersetzung.

Es gibt aber auch ein wehmütiges Verklären der Vergangenheit – so als läge das Beste nicht noch vor mir im Leben. Es gibt ein Lecken der Wunden – oder wenn ich Verluste nicht akzeptiere und dann auch loslassen will. Und dann komme ich auf einmal nicht mehr an das Ziel, das Gott mir gesteckt hat, und zu der Erfüllung, die er sich für mich wünscht. Eine Salzsäule auf halbem Weg im Niemandsland.

Vielleicht wird die Versuchung dazu größer, je mehr Erfolge und Verluste hinter mir liegen, auf die ich zurückschauen kann, und je mehr mir bewusst wird, wie schnell ich Schiffbruch erleiden und mir ein Bein stellen könnte, je mehr ich also zurückscheue vor dem Ungewissen, in das hinein Gott mich führt oder aus dem heraus er mich ruft.

Jetzt muss ich das nur noch konsequent umsetzen…

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Eine Antwort auf „Nicht umdrehen“

  1. Hallo Peter,

    ich gucke gerade relativ belustigt die Sendung „Wer war ich – Reise in ein früheres Leben.“ Da geht es eben auch um diese Verklärung der Vergangenheit. Aber nicht mal mehr die Vergangenheit meines eigenen Lebens, sondern die meines ‚früheren‘. Erstaunlich – scheinbar reicht die Vergangenheit eines einzigen Lebens schon nicht mehr aus, um sich darin völlig zu verlieren. Das alte Problem, dass alle Wiedergeboren werden wollen, nur nicht die Buddhisten 🙂

    liebe Grüße von Stephan

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