Das Kreuz tragen

Mag sein, dass in der Passionszeit besonders viel dazu geschrieben und darüber geredet wird, aber ich finde es immer noch verwirrend, was so alles zum Thema “das Kreuz auf sich nehmen” gesagt wird.

  • Geht es darum, sich in sein Schicksal zu fügen und einfach alles Leiden, was einem im Leben zustößt (selbst-, fremd- und unverschuldet) standhaft zu tragen und daran zu wachsen?
  • Oder geht es darum, dass wir zu dem unvermeidlichen Leid bewusst wenigstens das Risiko in Kauf nehmen, zusätzlichen Schmerz zu erleiden, indem wir uns mit leidenden Menschen und mit einem leidenden Gott aktiv identifizieren?
  • Eher unwahrscheinlich ist die Variante, sich willkürlich Schmerzen zuzufügen in obskuren Praktiken, sei es um sich abzuhärten oder innere Prozesse damit (im wahrsten Sinn des Wortes) anzustacheln.
  • Oder ist es ein bisschen von allem und man kann das gar nicht trennen…

Mir scheint die Antwort eher im zweiten Punkt zu liegen – Leiden um der Liebe zu anderen willen, indem wir uns zurücknehmen und verletzlich machen. Aber vielleicht habe ich das noch nicht ganz verstanden? Vielleicht muss man das auch gar nicht verstehen?

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