Mein Sohn war sauer, weil sein Lehrer sich ihm gegenüber einer – sagen wir: etwas rustikalen – Sprache bedient hatte. Schon zum zweiten Mal. Ich ging also in die Sprechstunde, um der Sache nachzuspüren und die andere Seite zu hören. Und noch ehe ich einen Satz zum Grund meines Kommens sagen konnte, legte der sympathisch-dynamische Pädagoge auch schon los: “Ihr Kind macht uns (!) große Sorgen”. “Interessant”, dachte ich, “Angriff ist immer noch die beste Verteidigung. Hat er ein schlechtes Gewissen?”
Als er schließlich eine Pause machte in der Beschreibung der vielfältigen, mir leidlich bekannten Spannungsfelder, sprach ich den konkreten Anlass meines Kommens an und erfuhr, dass es sich um einen Hörfehler auf der Seite des Schülers handelte. Klar, kann ja mal vorkommen. Aber warum holte er sofort wieder so weit aus und erklärte mir auch noch alle möglichen Dinge, nach denen ich gar nicht gefragt hatte?
Lehrer (sie sind da sicher nicht die einzigen!) scheinen mir allgemein im Reden besser zu sein als im Zuhören. Aber am Ende hatten wir dann doch einen Lösungsansatz für den Konflikt.
Es war etwas zäh. Genau wie manche Gespräche mit meinem Sohn… 🙂
Ich bin vor eine woche nie in Blog-welt. Es ist gut zuruckzukommen! Konflikt. Es sieht dass es war gut gehandelt. Weiter ist es gut für Ihr Verhältnis zu Ihrem Sohn seine Problem zu reparieren.
Ich als Lehrerin denke nicht, dass Lehrer im Allgemeinen besser im Reden als im Zuhören sind. Gerade aus dem Grundschulbereich kenne ich es von meinen Kolleginnen und mir, dass Eltern sich viel Persönliches, manchmal ihre halbe Lebensgeschichte in einer Sprechstunde von der Seele reden, womit man manchmal etwas überfordert sein kann… Generell ist das aber gut, denn so kann man auch das Kind besser verstehen.