Mühsame Definitionen

In den letzten Tagen habe ich etwas in Pete Rollins‘ Buch “How (Not) to Speak of God” gelesen und viele interessante Gedanken entdeckt. Nachdem das emergent forum näher rückt, hat mich dieser Satz noch eine Weile beschäftigt. Vor allem Kritiker wissen viel genauer, was emerging church ist, als die Leute, die sich irgendwie dazu zählen. In diesem Fall haben aber die mehr verstanden, die weniger “wissen” – je “affiner” jemand ist, desto weniger muss also “de-finiert” werden:

Der erste Anlauf, dieses Netzwerk zu verstehen, hinterlässt oft eine gewisse Enttäuschung, weil sich sein kinetisches und dynamisches Wesen nicht einfach auf ein paar theologische Lehren und rituelle Praktiken reduzieren lässt.
Stattdessen haben wir es mit einer vielschichtigen Matrix von Beziehungen zu tun, die unterschiedliche Gemeinschaften verbinden. Schon ein kurzer Überblick über dieses Netzwerk verrät, dass die Beteiligten weder eine bestehende theologische Tradition verbindet, noch der Wunsch, eines Tages eine zu entwickeln.
Der Begriff “emergent” kann also nicht so verstanden werden, dass er ein Werden beschreibt, das eines Tages als etwas Einzelnes, Einheitliches und konfessionell Bestimmtes auf der religiösen Bildfläche erscheint (analog zu einer Raupe, die demnächst ihren Kokon sprengt und als Schmetterling davon fliegt), oder ein Werden, das sorgfältig nachgezeichnet werden kann (wie die Flugbahn einer Gewehrkugel).

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Eine Antwort auf „Mühsame Definitionen“

  1. Guter Beitrag. Das Problem sehe ich auch. Ich selber bezeichne mich zwar nie als „emergent“ oder so. Aber in diesem Punkt verteidige ich die EC-Bewegung ganz strikt vor falschen Erwartungen und Einschätzungen von anderen Seiten, wo dann Stroh-Puppen gebaut werden, auf die man dann schießt. Das regt mich manchmal ganz schön auf.

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