Freundlich bedrängt

23. Dezember – (vor)letzte Einkäufe stehen an, ich schwinge mich aufs Rad Richtung Innenstadt. Auf dem Weg überquere ich eine dicht befahrene Straße und ein Wagen, der eigentlich noch weit genug entfernt ist, um sich nicht behindert zu fühlen, hupt. Es ist ein unangenehm „krächzender“ Hupton. Ich bin nicht sicher, ob ich gemeint bin, also biege ich ab und radle weiter.

Obwohl in dieser Straße nur 30 erlaubt sind und ich nur knapp drunter liege, kommt der Huper von eben hinter mir schnell näher. Viel schneller, als er dürfte. Und tatsächlich, er hupt mich schon wieder an! Zum Überholen ist kein Platz. Ich drehe mich um und mache eine … abweisende Geste.

Der Fahrer hat sein Fenster heruntergelassen und ruft mir zu, ich habe einen Handschuh verloren. Ich entschuldige mich reichlich überrumpelt für meine ungehaltene Reaktion, er lächelt mich an und meint, damit habe er schon gerechnet. Ich bedanke mich, drehe um und sammle den verlorenen Handschuh auf.

Angehupt zu werden kann also viele Gründe haben. Anderen erst mal die besten Motive zu unterstellen, schadet da nicht.

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