Das Hauptthema des runden Tisches war “mission shaped church” und Michael Herbst hielt das – mit Begeisterung aufgenommene – Referat dazu mit etlichen Anklängen an seinen Vortrag hier in Erlangen vom 6. Mai. Er beschrieb den Wandlungsprozess der anglikanischen Kirche: Dem englischen Patienten geht es besser, war die Botschaft; ich habe beim Zuhören ganz vergessen mit zu zählen, wie oft Alpha und HTB genannt wurden. Ich hoffe aber vor allem, dass das mittelfristig dem Thema “neue Gemeinden in den Landeskirchen” auch einen kräftigen Auftrieb geben kann, wenn eine Bewegung wie Lausanne mit all den Kontakten, die jeder so hat, das aufgreift.
Was wir aber auch brauchen, und das höre ich auch von anderen immer häufiger, ist eine Vernetzung von solchen innerkirchlichen (oder vielleicht eben auch ökumenischen) “Netzwerkgemeinden”. Die meisten haben eine sehr originelle Entstehungsgeschichte und fühlen sich daher oft als Exoten. Das kann leicht in Isolation münden. Es muss eine Plattform für den Austausch mit anderen geben (virtuell wie auch von Angesicht zu Angesicht) und eine gemeinsame Stimme in den kirchlichen Reformprozessen, die gerade laufen.
Wenn nämlich (so heißt es in “Kirche der Freiheit”) 2030 jeder vierte Gemeinde nicht mehr parochial strukturiert sein soll, dann sollte man bald mal damit anfangen, die rechtlichen, vor allem aber durch gezielte Ausbildung die personellen Voraussetzungen dafür zu schaffen. Sonst werden das am Ende nur Mogelpackungen.
Technorati Tags: Gemeindeformen, Michael Herbst, Netzwerke