Der Wein des Islam, oder: Kein Kaffee für PegIdea?

Ich finde die Erklärung gut und hätte sie mir allenfalls ein paar Wochen früher gewünscht – die (im evangelikalen Lager gelegentlich als langsam und schwammig kritisierte) EKD war da deutlich schneller. … Und ein Blick auf die aktuelle Rückseite von „Idea“, wo als „Wort der Woche“ brachiale Sätze von Matthias Matussek nachgedruckt sind, der nicht zum ersten Mal eine islamfeindliche Breitseite abgefeuert hat, lässt erkennen, dass dieser innerevangelikale Klärungsprozess noch nicht abgeschlossen ist.

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Auf Kollisionskurs zur Seenotrettung

Ein Nürnberger Kollege hat vor einiger Zeit mit einem Leserbrief an das Korrespondenzblatt des Pfarrervereins landesweit für Aufsehen gesorgt, weil er dort die (aus dem rechten Spektrum massiv angefeindete) Seenotrettung im Mittelmeer (bzw. das kirchliche Engagement für diese) in Frage gestellt hat. Nun macht die Nachricht die Runde, dass er seine Kirchengemeinde verlassen muss. Und …

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Angespannte Atmosphäre

Als ich vor 14 Tagen zum ersten mal seit Wochen wieder in einem Zug saß, erinnerte die Stimme aus dem Lautsprecher an die Pflicht, eine Gesichtsmaske zu tragen. Auf DB-Englisch hieß das dann „please cover your mouse and nose“. Ein paar Fahrgäste schräg gegenüber hatten das offenbar weder auf Deutsch noch auf Englisch verstanden. Ihr …

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Der Staub an den Füßen

Es gibt theologische (und andere) Debatten, bei denen man sich verkämpfen kann. Ob es der Ausschluss der Frauen vom Priesteramt ist oder der (öffentlich sanfter formulierter, hinter verschlossenen Türen häufig unverblümte) Ausschluss gleichgeschlechtlich Liebender, es haben sich vielfach Fronten gebildet, die einen hohen Grad von Verhärtung aufweisen. Dass die theologische Auseinandersetzung dann zuweilen auch noch …

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Das Wort, die Widerworte und eine gefährliche Nachbarschaft (Weihnachten 2018)

Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit. Joh 1,14 Worte werden Fleisch Das ist eine alltägliche Sache, im Großen wie im Kleinen.  Parolen, Polemik und Propaganda setzen Dinge – Ideen, Forderungen, Stimmungen – in die Welt. …

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Nicht ganz dicht?

Kürzlich unterhielt ich mich mit einem CSU-Stammwähler. Er hatte bei der Bundestagswahl grün gewählt, weil er Merkel unterstützen wollte – aber Seehofer ablehnt, der Staatsanwälte gegen Pfarrer einsetzt, die Kirchenasyl gewähren, der Obergrenzen für Humanität fordert, den Nationalisten und Autokraten Viktor Orbán hofiert oder die Lügen der heimischen Autoindustrie viel zu lange schöngeredet und belohnt …

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idea: ungeliebt oder unentbehrlich, oder doch beides?

Es ist deutlich seltener geworden über das letzte Jahr, aber ab und zu begegnet mir das Thema „Evangelikale und idea“. Vor ein paar Wochen analysierte Philipp Greifenstein die Inhalte des Spektrum auf theologiestudierende.de und konstatierte ein Übergewicht politischer Themen, wenig Bibel und Theologie, eine inhaltliche Nähe zur AfD und eine anti-muslimische Grundhaltung. Manchmal denke ich, …

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Isaak und Ismael – Prototypen des Streits oder der Versöhnung?

Kein Tag vergeht, ohne dass irgendwo über die Spannung zwischen Islam und westlicher Kultur (was auch immer man dann darunter versteht, liberales Weltbürgertum oder identitäre Isolation) gestritten wird. Und weil Kontrast besser in unserer zerschnipselten Kommunikation besser funktioniert und mehr Aufmerksamkeit auf sich zieht als Komplexität und mühsame Perspektivwechsel, die einen anderen Blick erlauben würden. …

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Gott, Gewalt und Sündenböcke

Das Töten im Namen Gottes ist weiterhin Tagesgespräch. Das zeigt der gleichnamige Beitrag von Friedrich Wilhelm Graf in der FAZ, die ebenso pauschale wie polemische Religionskritik von Georg Diez (jeder Monotheist ist für Diez ein potenzieller Terrorist, Jesus eingeschlossen) oder der Hinweis von Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, dass Terror Gotteslästerung ist. Ich hatte letzte Woche schon …

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Bomben und Tränen

Bombenterror in Brüssel, Unschuldige sterben oder werden verwundet, und alle warten nun darauf, dass sich irgendwer zu den Anschlägen bekennt – und dabei Gott ins Spiel bringt. Der nächste Akt in diesem absehbaren Drama wird dann wohl sein, dass Rechtspopulisten Religion an sich oder lieber noch die Religion der anderen pauschal als Ursache von Gewalt …

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Die Gemeinschaft der Gleichgesinnten

Am Freitag habe ich einen Blogpost bei emergentDE geschrieben und dort unter Bezug auf Zygmunt Baumans Analysen ein paar Punkte zusammengetragen, warum das Thema „Postmoderne“ nach wie vor hochaktuell ist, und warum sich das in absehbarer Zeit auch nicht ändern dürfte. Wer Lust hat, weiterzulesen, klickt einfach hier (und findet dort noch viele weitere lesenswerte Beiträge!). Als ich dann in Baumans „Flüchtige …

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Die autoritäre Sackgasse

Ich muss gestehen, dass ich zu jenen Bürgern gehöre, die in den vielen Umfragen, die derzeit durchgeführt werden, zu Protokoll geben, dass ihre Sorgen im Zuge der Flüchtlingskrise zugenommen haben. Was mir dabei weniger Sorge macht, das sind die Flüchtlinge selbst oder unser Wohlstand. Wirklich besorgt bin ich über das, was in den letzten Monaten …

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Liebes Europa,

bevor Du Dich wunderst, ich weiß schon, dass Du nicht identisch bist mit den Eliten und Bürokratien, die Dich verwalten. Die Dein Wohl mehren sollten, aber oft genug nur ihren eigenen Vorteil und den ihrer Klientel im Sinn haben. Aber dann gibt es Tage, an denen der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte ein kluges Urteil fällt, …

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Evangelische Klarheit und evangelikale Verwirrung

Nachtrag (17.11.): Der Beitrag, auf den sich dieser Post bezieht, ist aus dem Netz genommen worden (er war zwischenzeitlich auch auf den Seiten der Evangelischen Allianz zu lesen), und idea hat folgende Stellungnahme dazu veröffentlicht: idea hat einen Kommentar des Theologen und Journalisten Dr. Uwe Siemon-Netto veröffentlicht. Der Beitrag hätte in dieser Form nicht publiziert …

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Die Anarchie des Herzens

Als Kommentar zu Thomas Mertons Worten über „Kreuz und Widerspruch“ hat mir evadiaspora diesen Clip von Hanns-Dieter Hüsch geschickt. Er trifft die Geisteshaltung, die Merton so nachdrücklich ablehnt, ziemlich gut: Barmherzigkeit ist das Stichwort, das die Familiensynode der katholischen Kirche in diesem Monat geprägt hat (so Lucetta Scaraffia als eine der wenigen Frauen, die teilnehmen durften). Offenbar gab es …

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