Heute möchte ich mit Euch über Engel nachdenken. Wir sind ja gerade umgeben von ganz vielen: In den weihnachtlich dekorierten Straßen, aus den Fenstern der Geschäfte und Wohnungen funkeln und leuchten sie mir entgegen. Weihnachten ist Engelzeit: Der Engel Gabriel besucht Maria und kündigt ihr an, dass sie ein Kind bekommt. Und ein anderer Engel kümmert sich um ihren Verlobten Joseph und erscheint ihm zweimal im Traum.
Die ganze Weihnachtsgeschichte funktioniert nur mit Engeln.
Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. Und des Herrn Engel trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen. Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens. (Lukas 2, 8-14)
Kein „Fürchtet euch nicht“ und kein „Friede auf Erden“ ohne Engel. Und dann verschwinden sie wieder. Die Hirten machen sich auf den Weg zur Krippe. Sie wissen jetzt, wonach sie die Augen offen halten müssen.
Schon in der Bibel sind Engel ganz und gar nicht alltäglich. Und heute ist es nicht anders. Mir ist bisher noch keiner begegnet. Meinen Freunden und den Pfarrerskolleginnen auch nicht, so weit ich weiß. Verkleiden sie sich nur ganz raffiniert, oder können sie sich unsichtbar machen?
Wir wissen deshalb so wenig über sie, weil die Engel nie über sich reden, sie reden immer über Gott. Beziehungsweise sie bringen Botschaften von Gott. Das Wort „Engel“ bedeutet „Bote“. Im Grunde ist das wie beim Postboten: Wir freuen uns, wenn er freundlich ist und sympathisch. Aber viel interessanter und wichtiger ist die Frage, was er mitbringt.
Was bringen Engel in unsere Welt? Welche Nachricht, welche Überraschung haben sie dabei? Meine erste Vermutung ist: Sie lassen uns spüren, dass wir nicht allein sind.
Scheue Zwischenwesen
Eben weil die allermeisten von uns noch keinen „echten“ Engel gesehen haben, haben unsere Künstler sich etwas ausgedacht. Sie haben ihnen Flügel an den Rücken gemalt oder geschnitzt. Vielleicht als Zeichen dafür, dass sie sich schneller und anmutiger fortbewegen als wir, die vom Laufen müde werden und Blasen an den Füßen kriegen. Oder dass sie zwischen dem Himmel, der Sphäre Gottes, und der Erde wie im Flug hin und her pendeln.
Engel sind Zwischenwesen. Sie tauchen aus einer anderen Dimension auf und entschwinden wieder dorthin. Ganz eindrücklich ist das in der Weihnachtsgeschichte aus dem Matthäusevangelium. Da tritt nur zweimal ein Engel auf. Beide Male begegnet er Joseph, und beide Male im Traum. Indirekter, unaufdringlicher kann man sich das kaum vorstellen: Gott schickt einen Traum und im Traum einen Engel. Wenn ich träume, befindet sich mein Bewusstsein in einem Zwischenzustand. Vieles, was ich im Wachzustand ausblende, regt sich dort. Meine Phantasie bringt im Schlaf Bilder und Szenen hervor, die ihre ganz eigene Wahrheit und Bedeutung haben. Manchmal schüttele ich mich dann beim Aufwachen und schiebe den Traum beiseite. Das tut Joseph nicht. Gott sei Dank! Sonst wüssten wir heute nichts von ihm und seiner kleinen Familie.
Der Skeptiker in mir fragt an dieser Stelle: Wenn die Engel vor allem im Traum und in der Phantasie auftauchen, wenn man ihre Existenz nicht mit den Mitteln der Wissenschaft eindeutig feststellen kann – sind sie dann nur ein Hirngespinst? Frommes Wunschdenken, eine nette Illusion?
Vielleicht haben wir ja gar nicht zu viel Phantasie, sondern zu wenig. Ausgerechnet bei einem renommierten Naturwissenschaftler fand ich diesen erstaunlichen Gedanken:
„Ich habe den Verdacht, das Universum ist nicht nur seltsamer als wir annehmen, sondern seltsamer, als wir annehmen können. […] Ich nehme an, es gibt mehr Dinge im Himmel und auf Erden, als wir uns träumen lassen, oder als wir träumen können.“
(J. B. S. Haldane, Possible Worlds, in: Ders., Possible Worlds and Other Papers, New York (Harper & Brothers) 1928, S. 298f.)
Das könnte das zweite Geschenk sein, das die Engel mir bringen: Eine Einladung, den Blick für das Seltsame, Schräge und Verrückte, das Unerwartete und Überraschende in der Welt und in den Ereignissen meines eigenen Lebens nicht zu verlieren.
Rettung, die kommt und Rettung, die ausbleibt
In meiner Familie erzählt man sich auch eine Engelsgeschichte. Mein Urgroßvater war Bäcker in einem kleinen Ort auf der schwäbischen Alb. Damals, vor über hundert Jahren, transportieren die Bauern ihre Sachen noch mit Ochsenwagen und Pferdefuhrwerken. An diesem Tag kommt ein schwer beladener Erntewagen nach dem anderen von den Feldern zurück. Mitten in der Rush Hour läuft die kleine Tochter auf die Straße, fällt hin und gerät unter einen dieser schwer beladenen Pferdewagen, mit schmalen, eisenbeschlagenen Holzrädern. Der Vater sieht das von der Backstube aus. Aber er ist zu weit weg, um eingreifen zu können. „Heiland, hilf!“ Er schickt ein Stoßgebet zum Himmel. Und dann sieht er, wie sich das Hinterrad des Wagens über die Kleine hebt. Da muss eine unsichtbare Hand im Spiel sein … ein Engel!? Das Kind lebt und ist unverletzt und die ganze Familie erleichtert und dankbar für dieses Wunder. So dankbar, dass die Geschichte schon über fünf, sechs Generationen weitererzählt wird.
Schutzengel stehen hoch im Kurs. Viele Eltern wünschen sich so eine Art himmlischen Bodyguard für ihr Kind. Wir wissen, wie verletzlich so ein Menschenwesen ist. Und wie begrenzt unsere Mittel und Möglichkeiten, Schaden von ihm abzuwenden. Halbwegs heil durchs Leben zu kommen ist keine Selbstverständlichkeit.
Ich erinnere mich noch gut, wie an einem Sommerabend auf einer Party mein Handy klingelt. Unser Babysitter erzählt völlig aufgelöst, dass unser Vierjähriger aus dem offenen Fenster seines Kinderzimmers im ersten Stock gefallen ist. Die Sanitäter bringen ihn gerade ins Krankenhaus. Mit Herzrasen eilen wir in die Kinderklinik. Und hören: Es geht ihm gut. Die Ärzte konnten außer ein paar blauen Flecken nichts finden. Kein Knochenbruch, keine Gehirnerschütterung, nichts. Meine Frau nimmt den verstörten Kleinen in den Arm und ich sage leise zu ihr: „Ich glaube, da ein Engel einen unsichtbaren Airbag aufgepustet.“ Der Schrecken steckt mir trotz aller Erleichterung noch Tage in den Gliedern. Ich weiß nur zu gut, dass es nicht immer so glimpflich ausgeht. Zwei meiner besten Freunde sind im Abstand von ein paar Jahren tödlich verunglückt. Wo war der Schutzengel da? Ich weiß keine Antwort.
Sehnsucht nach Schutz
Engel sollen Menschen behüten, weil in unserem Leben Gefahren lauern. Unfälle, Krankheiten, oder Menschen tun anderen schlimme Dinge an. „Er hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen, lautet ein beliebter Taufspruch. Im Gespräch mit Eltern spüre ich, wie gut ich den Wunsch verstehe. Ich würde ihnen ja so gern versprechen, dass ihr Kind von Schicksalsschlägen verschont bleibt. Aber meine Lebenserfahrung deckt das nicht, und die Jesus-Geschichte gibt das auch nicht her.
Jesus hatte, als er erwachsen wurde, ständig mit Leuten zu tun, die körperlich und seelisch angeschlagen waren oder von der Mehrheit mit Misstrauen und Verachtung bestraft wurden. Und weil er half, wurde auch er, der Helfer, beschimpft und angegriffen. Am Ende – daran erinnert das Kreuz – wurde er sogar umgebracht. Hat Gott vergessen, seinem eigenen Kind eine Engel-Eskorte zu schicken? Ich stelle mir das so vor: An dem Tag, als Jesus stirbt, ergeht es Gott wie vielen menschlichen Eltern: Er kann sein Kind nicht retten. Gott weiß nicht nur aus zweiter Hand um Trauer und Verlust.
Aber damit hört die Geschichte noch nicht auf: Zwei Tage später sind dann doch wieder Engel da. Sie warten vor dem Grab, in dem Jesus gelegen hat. Das Grab ist leer. „Was sucht ihr den Lebendigen bei den Toten?“ fragt der Engel. Etwas total Unerwartetes und Unvorhersehbares ist geschehen. Und ein Engel ist zur Stelle, um den Menschen die Augen zu öffnen für das größte aller Wunder.
Der Komponist John Rutter kennt den Kummer und den Schmerz. Sein 19-jähriger Sohn ist an den Folgen eines Verkehrsunfalls gestorben. Zwei Jahre später nimmt John Rutter eine Kindermesse auf. Er erinnert so an seinen Sohn, und hängt am Ende noch ein (älteres) Lied an, das zum Staunen einlädt: Schau die Welt an, alles um uns herum. Schau die Welt an und staune jeden Tag über so viele Freuden und Wunder.
Ein Engel für schwere Zeiten
Ich möchte noch eine Engelgeschichte erzählen – eine für Erwachsene. In ihr finde ich all das wieder, was mich umtreibt, wenn ich den Zustand der Welt betrachte. Sie tröstet mich ohne etwas zu verharmlosen oder zu beschönigen.
1921 – der Schriftsteller Walter Benjamin verliebt sich in ein kleines, eher unscheinbares Bild des Malers Paul Klee. Angelus novus heißt das Bild, neuer Engel. Benjamin kauft das Bild und viele Jahre lang hängt es in seiner (Berliner) Wohnung. Später wird es ihn ins Exil nach Frankreich begleiten und sogar auf der Flucht vor den Nazis über die Pyrenäen. Immer ist der Engel dabei. Heute ist er im Israel-Museum in Jerusalem zu sehen.
Angelus novus zeigt ein Wesen mit ausgebreiteten, kurzen Flügeln und weit geöffneten schwarzen Menschenaugen. Die Nase erinnert eher an einen Hund oder eine Katze, der Mund ist ein Stück geöffnet und hat spitze Zähnchen. Der Kopf ist recht groß im Vergleich zum Körper, wie bei einem Baby oder Kleinkind. Der „neue Engel“ ist also tatsächlich ein neugeborener Engel. Benjamin beschäftigt sich mit der Engellehre der Kabbala – so heißt die mystische Tradition des Judentums – und findet dort eine Erklärung:
»Die Kabbala erzählt, daß Gott in jedem Nu eine Unzahl neuer Engel schafft, die alle nur bestimmt sind, ehe sie in Nichts zergehen, einen Augenblick das Lob von Gott vor seinem Thron zu singen. Als solcher Engel gab der neue sich aus.«
Der neue Engel wirkt ganz lebendig, er scheint seinem Betrachter von dem zu erzählen, was er vor Augen hat: Vor Gottes Thron spielt sich ein ständiges Werden ab. Immer neue Engel erscheinen. Sie bestaunen die Herrlichkeit Gottes, sie fangen spontan an zu singen, ein immer neues Lied vom unendlichen Glück, diese unbeschreibliche Schönheit zu schauen. Und so, wie Menschen manchmal das Gefühl haben, vor Glück gleich zu platzen, versinken die frischen Engel gleich wieder – friedlich und ohne Angst – in dem überirdischen Glanz, der sie umgibt. Ich stelle mir das vor wie Seifenblasen, die schwerelos aufsteigen und in allen Farben im Sonnenlicht schillern. Dann trägt der Wind sie sanft davon, während von irgendwoher schon wieder neue angeschwebt kommen. Jedes Kind weiß: Diese Leichtigkeit und Flüchtigkeit ist es ein bezaubernder Anblick. Die Engel aus der Weihnachtsgeschichte, die den Hirten erscheinen und Gottes Herrlichkeit besingen – sind das auch solche neuen Engel?
Trümmerhaufen, die in den Himmel wachsen
Paul Klees neuer Engel ist auf Papier gebannt und kann sich nicht einfach wieder auflösen. Er bleibt. Er wirkt. Er wird zu einem Meditationsbild. Dieser Engel begleitet Walter Benjamin. Und Benjamin braucht ihn, weil die junge Demokratie in Deutschland in die brutale NS-Diktatur umschlägt. Juden und Andersdenkende werden verfolgt und in Lager gesperrt. Benjamin erkennt, dass er in Lebensgefahr schwebt, und verlässt Deutschland. In dieser dunklen Zeit sieht er den Engel mit neuen Augen.
Als der Krieg beginnt, ist er für ihn zum „Engel der Geschichte“ geworden. Denn die Geschichte, wie Walter Benjamin sie gerade erlebt, ist kein zielgerichteter Fortschritt mehr. In ihr wird gerade nichts besser, klüger, vernünftiger oder sinnvoller. In den weit aufgerissenen dunklen Augen erkennt Benjamin nur noch das Entsetzen über die Verwüstung, die sich anbahnt. Der Engel schaut nicht mehr erwartungsvoll in die helle Zukunft, sondern er blickt hilflos auf Vergangenheit und Gegenwart:
„Er möchte wohl verweilen, die Toten wecken und das Zerschlagene zusammenfügen. Aber ein Sturm weht vom Paradiese her, der sich in seinen Flügeln verfangen hat und so stark ist, dass der Engel sie nicht mehr schließen kann. Dieser Sturm treibt ihn unaufhaltsam in die Zukunft, der er den Rücken kehrt, während der Trümmerhaufen vor ihm zum Himmel wächst. Das, was wir den Fortschritt nennen, ist dieser Sturm.“
Zusammen mit der Welt, die in Trümmern liegt, entfernt sich der Engel immer weiter vom Paradies. Der Sturm der Geschichte trägt ihn davon und er blickt zurück auf die Spur der ungebremsten Verwüstung, die Autokraten, Warlords, Oligarchen, Hassprediger und Egomanen hinter sich herziehen. Alles im Namen irgendeines Fortschritts hin zur schönen neuen Welt, alles mit dem Versprechen von Größe, Ruhm und Ehre. Trotzdem bleibt der Engel…
Trümmerhaufen, die in den Himmel wachsen, die gab es auch 2024. Ich denke an die Ukraine, an Gaza, an die Inselstaaten im Pazifik, denen das Wasser bis zum Hals steht, an die Leute in der Region Valencia, deren Habseligkeiten die Fluten fortgerissen und zertrümmert haben. Es ist doch verrückt, dass vor allem die politischen Kräfte in der Krise Zulauf bekommen, die ein „weiter so“ versprechen – allen Trümmerhaufen zum Trotz.
An der Aufgabe, „das Zerschlagene zusammenzufügen“, scheitert der Engel der Geschichte. Ich finde mich jetzt selber wieder in seinem fassungslosen Blick; und die nach oben gerichteten Flügel wirken auf mich so, als würde er die /seine Hände zur Kapitulation erheben und sagen: Ich sehe die Trümmer überall. Aber was kann ich schon ausrichten?
Nach jüdischer Vorstellung ist es allerdings nicht die Aufgabe eines Engels, die verlorene und verwundete Welt zu heilen. Zu vollenden, was gescheitert oder unfertig geblieben ist, ist die Aufgabe des Messias. Es ist eine menschliche Aufgabe. Benjamin selbst schreibt dazu:
„Es besteht eine geheime Verabredung zwischen den gewesenen Geschlechtern und unserem. Uns ist wie jedem Geschlecht, das vor uns war, eine schwache messianische Kraft mitgegeben, an welche die Vergangenheit Anspruch hat.“
Mit diesem Hinweis auf die messianische Kraft wandert mein Blick schon wieder Richtung Weihnachten. Wo Engel die Menschen mit der Nase darauf stoßen müssen, dass sich hier Gott selbst durch die Hintertüre in die Weltgeschichte schleicht: Der Immanuel, der Gott-mit-uns. Der Messias, den schon die Propheten angekündigt haben.
Heilige Funken überall
Komm, Immanuel. So viel ist gerade zu heilen und zu retten. Und unsere Kraft ist wahrlich klein.
Aber auch das weiß Walter Benjamin: Jede Sekunde ist „die kleine Pforte, durch die der Messias treten“ kann. Davon reden die Engel, die die Hirten zum Kind in der Krippe schicken. Der Immanuel, der Messias, ist klein, aber er ist gekommen. Er ist der Hauptdarsteller im großen Drama von Gott und der Welt. Die Engel sind, wie es bei den Oscar-Verleihungen immer so schön heißt, best „supporting actors“. Im Deutschen ist das mit „Nebendarsteller“ zu blass wiedergegeben. Die supporting actors lassen die Hauptrolle richtig gut herauskommen. Das ist ihre Aufgabe. Die Engel erinnern mich daran: Mit Jesus ist die messianische Kraft endgültig in der Welt. Mag sie auch klein sein, unterschätzen sollte man sie nicht. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort entfaltet sie ihre Wirkung.
Die jüdische Mystik der Kabbala lehrt: Es gibt überall „heilige Funken“. Eine Art messianisches Potenzial, das in Gottes Welt schlummert. Es möchte geweckt und entdeckt werden. Ich schließe die Augen und stelle mir das vor: Eine dunkle Gegend mit vielen kleinen, tanzenden Lichtern, die sich nicht bändigen und einfangen lassen. Und schon schwindet die Sorge, dass die Dunkelheit mich überwältigt. Schon fühle ich mich nicht mehr machtlos. Ich kann helfen, manches Zerschlagene zusammenzufügen. Jetzt schon.
Die heiligen Funken im Tumult der Welt – das erinnert an die ersten Sätze des Johannesevangeliums: Vom wahren Licht, das in die Welt gekommen ist. Das in der Finsternis leuchtet, die ihm nichts anhaben kann. Es erleuchtet alle Menschen, die in die Welt kommen, schreibt Johannes. Er hätte auch sagen können: Es versprüht heilige Funken und lässt die neu aufleuchten, die schon da sind.
Wenn wir in diesen Tagen zuhause Kerzen anzünden und wenn dann in der Neujahrsnacht bald wieder allerlei Funken fliegen, dann will ich mich an die heiligen Funken erinnern. Dieses Licht, das in Christus, dem Messias, gekommen ist, um zu bleiben.