Geld regiert die Welt, das haben aus der Sicht von Slavoj Žižek die jüngsten Ereignisse unmissverständlich bewiesen. Denn die schnellen Hilfen für die Finanzwirtschaft haben vor allem Glaubensgründe. Dieser Glaube eint auch die größten Gegner der Weltpolitik. Der erklärte Kritiker der TINA-Logik („There is no alternative“ – „es geht nicht anders“) schreibt in der Zeit :
Der Zusammenbruch des Finanzsystems macht es uns unmöglich, die himmelschreiende Unvernünftigkeit des weltweiten Kapitalismus zu ignorieren. Obwohl wir um die Dringlichkeit von Problemen wie AIDS, Hunger, Wassermangel oder Erderwärmung wissen, gibt es immer Zeit, darüber nachzudenken, Entscheidungen aufzuschieben – man erinnere sich nur an die Abschlusserklärung der Regierungschefs der Großmächte in Bali, die als Erfolg gefeiert wurde und in der nichts weiter stand, als dass man sich in zwei Jahren wieder zu Gesprächen treffen werde. Aber beim Dahinschmelzen des Finanzsystems gab es plötzlich einen Handlungsbedarf, der außer Diskussion stand, plötzlich wurde eine unvorstellbare Rettungssumme aufgetrieben.
Fakt ist doch wohl auch eins.
Bricht das europaisch-asiatisch-us-amerikanische Wirtschaftsystem zusammen geht in den allermeisten Entwicklungslaendern ebenfalls das Licht aus. Nix mehr mit Enwicklungshilfe, kein Aufbau, keine Nahrungslieferungen, kein nix mehr.
Aber den weltweite Hunger/Aids und alle Probleme sowieso sind ja eh nur die weissen-europaeischen Voelker schuld (wie es ja Maenner ala Hr. Mugawe denken) und wer das nicht wahrhaben will ist ein ignoranter weisser Rassist,oder??
sollte wohl auch mal mehr von Herrn Slavoj Žižek lesen… auch wenn das hier von ihm festgestellte ausreden finden und aufschieben in diesem konkreten fall weh tut.
@ Harry: TINA lässt grüßen. Die genannten Probleme hätten längst gelöst werden können mit einem Bruchteil des Geldes, das nun ohne mit der Wimper zu zucken bereitgestellt wird.
Was das allerdings bringen soll, diese Fragen nun pseudobeleidigt mit der Rassenthematik zu verknüpfen, das kann ich nicht erkennen.
@ Harry: Das will uns die Wirtschaft Glauben machen, dass es ohne Europa, Asien und Amerika nicht geht. Darauf falle ich nicht herein. Ich behaupte, dass wenn genau diese Kontinente die Entwicklungsländer nicht ausbeuten würden, dann bräuchte es wesentlich weniger Entwicklungshilfe. Die Wirtschaft ist ein selbstherrliches, aufgeblähtes, verlogenes Monstrum und wird völlig überbewertet. Der Nutzen steht in keinem Verhältnis zu dem Schaden. Natürlich profitiere ich davon, aber um welchen Preis?
Ich empfehle das Buch:
„Bankraub globalisiert“
und den Film:
„Let’s make MONEY‘ von Erwin Wagenhofer“
Meine Meinung und kein Streitthema.
Wo bleiben die Neuigkeiten?
Die Menschheit hat eine historische Chance vertan, den Teufelskreis des Geldes, von Zins und Zinseszins sowie Spekulanten / Zockkertum zu durchbrechen.
Es wird erzählt, dass alles was uns in unserer zivilisierten Welt so lieb und teuer ist, auf einen Schlag vernichtet würde, wenn nicht alle Steuerzahler jetzt und sofort in Billionenhöhe (gemeint sind deutsche Billionen) für die Zeche aufkommen.
Beweisen musste das niemand, es reichte die bloße Drohung.
Was hätten aber „Alle“ zu verlieren gehabt, wenn „Alles“ zusammenbricht?
Bricht nicht längst „Alles“ ganz langsam zusammen (Bildung, Gesundheit, Altersversorgung, ….) damit das System als solches am Leben erhalten werden kann?