Frühere Generationen von Theologen mussten mit G.E. Lessings „hässlichen Graben“ zwischen zufälligen Geschichts- und notwendigen Vernunftwahrheiten fertig werden. Theologen in der Spätmoderne stehen vor einer anderen, ebenso hässlichen Trennung. Kein Gegensatz ist für theologische Lehre so fatal wie der von Theorie und Praxis, eine tödliche Verwerfung, die Kirche und Hochschulen gleichermaßen durchzieht.
Kevin J. Vanhoozer, The Drama of Doctrine
Auch ich finde diese Trennung fatal. Und gleichzeitig merke ich, wie ich in meinem eigenen Theologisieren/Christsein immer wieder darauf stoße. Zum Beispiel der Übergang von der Uni in die Gemeinde: Natürlich habe ich jetzt keine andere Theologie. Und trotzdem mache ich jetzt völlig andere Sachen als noch vor zwei Jahren. Auch die Lehrpredigt zu Röm 1,1-7, die ich gestern gehalten habe, hätte sich als Uni-Referat ganz anders angehört, glaube ich… Geht es euch da ähnlich?