Schwierige Rechtfertigungen

Auch ein „gerechter“ Krieg ist ein Krieg. Und seine Folgen unterscheiden sich nicht von denen anderer Kriege. Die SZ berichtet vom erschütternden Interview eines israelischen Senders mit Issaldin Abu al-Aisch, einem israelfreundlichen palästinensischen Arzt, dessen drei Töchter gerade von einem israelischen Geschoss getötet worden waren.

Natürlich kann man sich auf den Standpunkt stellen, daran sei ausschließlich die Hamas schuld. Und doch droht eine Gesellschaft zu verrohen, wenn sie auf Gewalt mit Gewalt antwortet, das schreibt diese Woche ausgerechnet die Welt. Die Zeit konstatiert lapidar: „Israel, das steht nach fast drei Wochen Krieg in Gaza fest, ist gut im Zerstören, aber schlecht im Heilen.

Walter Wink hat in Engaging the Powers geschrieben:

My point is not simply that war is bad. The issue is far deeper. It is that war draws intelligent, rational, decent people ineluctably into mimetic violence. Before they realize it they are themselves doing or condoning acts of utter barbarity and feel unable to act otherwise.

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2 Antworten auf „Schwierige Rechtfertigungen“

  1. Ich glaube wir gehen von einer falschen Voraussetzung aus. Wenn es in diesem Land keine funktionierende Polizei und Gerichte gäbe und in folge dessen Mord und Todschlag, dann würden wir uns bemühen die Rechtsordnung wieder her zu stellen. Weil alle wissen, das sie letztendlich nur Verlierer sind, wenn sie das vermeintliche oder tatsächliche Recht in die eigene Hand nähmen.

    Das heißt, alle Staaten, Völker und Länder müssen endlich begreifen, das es auch auf dem Internationalen Bühne eine Gewaltenteilung geben muss, die von allen anerkannt und unterstützt wird. Und dann wird das Recht vor Gericht erfochten und nicht mehr auf Schlachtfeldern.

    Ich fürchte bis dahin ist noch ein laaaaanger Weg. Ich glaube die Meisten Menschen kennen noch nicht mal auf nationaler Ebene eine Rechtssicherheit und Gewaltenteilung. Wie sollen sie sich dann das international vorstellen.

    by the way…

    Vor ca. 350 Jahren hat sich der Quäker William Penn auch schon darüber den Kopf zerbrochen.

    http://www.amazon.de/1644-1718-fr%C3%BChneuzeitlicher-Friedensplan-Forderung-Einigung/dp/3638862267/ref=sr_1_6?ie=UTF8&s=books&qid=1232321680&sr=1-6

  2. Was würden die gleichen Menschen machen wenn sie 8 Jahre immer gequält würden? Das ist doch die Frage, denn nach 8 Jahren oausenlosen Raketenbeschuss würde denke ich jeder ausflippen und reagieren.

    Israel hat den Fehler begangen Gaza an die Palästinenser abzutreten, was Gott seinem Volk gegebn hat als Land der Verheißung durfte keine Regierung verschenken, das Resultat sieht man. das ist der einzige Vorwurf den man Israel machen kann.

    Aber die Hamas hat doch im Grunde nur die Zivilbevölkerung als Schutzschild benützt und sich dahinter verschanzt. Die Herren der Führund sitzen sicher in ihren Bunkern und lassen das Volk abschlachten um dann brüllen zu können böses böses Isreal da seht ihe ( die Völkergemeinschaft ) wie roh die Israelis mit Unbeteiligten umgehen.

    Ich für meinen Teil befürworte den Krieg nicht aber verstehen kann ich das schon.

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